In den Monaten März und Juni 2001 wurden zum zweiten Mal kantonale
Aufnahmeprüfungen für den Eintritt in die Gymnasien, Diplom- und
Handelsmittelschulen sowie in die Untergymnasien der Bündner
Mittelschulen durchgeführt. Rund 70 Prozent der Kandidatinnen und
Kandidaten haben die Prüfungen bestanden. Markant erhöht hat sich die
Anzahl erfolgreicher Prüfungsabsolventinnen und -absolventen aus
Romanischbünden.
Die einheitlichen und gemeinsam durchgeführten Aufnahmeprüfungen an
die Bündner Mittelschulen sind eine qualitätssichernde Massnahme, welche
es insbesondere erlaubt, das Untergymnasium beizubehalten. Die Prüfungen
wurden dezentral an den Standorten der Bündner Mittelschulen
durchgeführt. Die Prüfungen konnten an allen Prüfungsstandorten
erfolgreich und ohne Zwischenfälle durchgeführt werden. Insgesamt haben
sich 923 (im Vorjahr 956) Jugendliche zu den Aufnahmeprüfungen 2001
angemeldet. Bestanden haben die Prüfungen wie im Vorjahr rund 70 Prozent
der Kandidatinnen und Kandidaten.
Ausgewogene Vorbereitung
Besonders aufmerksam wurde darauf geachtet, dass die
Aufgabenstellungen der kantonalen Dreisprachigkeit Rechnung tragen. Die
Aufgaben für jedes Prüfungsfach haben spezielle Prüfungsgruppen
zusammengestellt. In diesen Prüfungsgruppen wirken Vertreterinnen und
Vertreter der Primar- und Sekundarschulen aus den verschiedenen
Sprachregionen mit. Ebenso sind die aufnehmenden Mittelschulen in den
Prüfungsgruppen vertreten. Betreut hat das Aufnahmeverfahren eine
Steuerungsgruppe unter der Leitung von Dieter Hasse, Abteilungsvorsteher
an der Bündner Kantonsschule.
Verfahren angepasst
Gestützt auf die wertvollen und im Allgemeinen guten Erfahrungen mit
den Aufnahmeprüfungen 2000 und gestützt auf die Ergebnisse von
Besprechungen in den Regionen hat die Regierung das Aufnahmeverfahren in
einzelnen Punkten angepasst. Berücksichtigt wurden vor allem Anliegen
aus Romanisch- und Italienischbünden, welche auf eine stärkere
Gewichtung der Kantonssprachen Romanisch und Italienisch zielten. Zudem
hat bei den Aufnahmeprüfungen in das Untergymnasium die Übertrittsnote
neu ein bedeutend höheres Gewicht. Prüfungsfachnoten unter vier müssen
für das Bestehen der Aufnahmeprüfung doppelt kompensiert werden, wobei
die Übertrittsnote vollwertig mitberücksichtigt wird.
Erste Auswertungsergebnisse der Aufnahmeprüfungen 2001 ins
Untergymnasium
Die aufwändigen Vorbereitungsarbeiten und die Anpassungen des
Aufnahmeverfahrens haben sich gelohnt. Dies bestätigt auch eine erste
Grobauswertung der Aufnahmeprüfungsergebnisse am Untergymnasium. An den
Aufnahmeprüfungen in das Untergymnasium haben sich 419 Schülerinnen und
Schüler der sechsten Primarschulklasse beteiligt. Insgesamt ist somit
ein Rückgang der Teilnehmerzahl (im Vorjahr 461 Schülerinnen und
Schüler) zu verzeichnen, wobei die Anzahl romanischsprachiger
Prüfungskandidatinnen und -kandidaten höher war als im Vorjahr. Markant
erhöht hat sich die Anzahl erfolgreicher Prüfungsabsolventinnen und
-absolventen aus Romanischbünden, welche sich im Vergleich zum Vorjahr
von 50 auf 64 erhöhte. Aus Deutschbünden haben 270 Jugendliche die
Aufnahmeprüfungen ins Untergymnasium erfolgreich absolviert. Die
italienischsprachigen Jugendlichen treten grossmehrheitlich erst nach
der zweiten Sekundarklasse oder nach der "Classe preliceale" in die
Mittelschulen ein.
Gremium: Erziehungsdepartement Graubünden
Quelle: dt Erziehungsdepartement Graubünden