Am 22. August 2001 kann Regierungsrat Claudio Lardi im Rahmen einer
Schlussfeier an der Kantonsschule Chur 43 Lehrerinnen und Lehrern ihren
Fähigkeitsausweis überreichen, der sie berechtigt, an der
Volksschuloberstufe Italienisch- bzw. Englischunterricht zu erteilen.
Im Oktober 2000 hat der Grosse Rat die Vollziehungsverordnung zum
Schulgesetz revidiert und dabei einen neuen Fächerkanon für die
Volksschul-Oberstufe festgelegt. Englisch soll dabei für alle
Schülerinnen und Schüler als Pflichtfach angeboten werden. Im
deutschsprachigen Teil des Kantons Graubünden kommt Italienisch als
Pflichtfach hinzu, um die Kontinuität im Sprachenangebot während der
ganzen Volksschulzeit zu gewährleisten.
Im Hinblick auf die neue Situation sind die Lehrpersonen für die
Real- und Sekundarschule im Fremdsprachenbereich zu qualifizieren.
Entsprechende Ausbildungen finden seit Frühjahr 2000 in Chur statt. Die
Ausbildungsgänge entsprechen denjenigen, die an der Universität Zürich
angeboten werden. Als Kursleiter wirkt Professor Walter Hohl, ehemaliger
Direktor der Sekundar- und Fachlehrer-Ausbildung an der Universität
Zürich.
Ein Ausbildungsgang umfasst drei Semester. Die Lehrpersonen werden
in der Sprachkompetenz, aber auch in Fremdsprachen-Didaktik, Literatur
und Kultur weitergebildet. Neben kursorischen Inhalten, die jeweils an
Samstagen als Unterrichtseinheiten angeboten werden, finden
Kompaktwochen in Linguistik und in Literatur statt. Zwei
Fremdsprach-Aufenthalte mit intensivem Kursprogramm werden im jeweiligen
Sprachgebiet in England bzw. in Italien durchgeführt.
Die berufsbegleitende Ausbildung setzt bei den Lehrpersonen ein
hohes Engagement und viel Arbeitseinsatz voraus. Sie bietet andererseits
aber auch eine Bereicherung im vertieften Erlernen einer Fremdsprache
und in der Auseinandersetzung mit einem modernen Fremdsprach-Unterricht.
Der erste Ausbildungsgang wurde Ende Juni 2001 abgeschlossen. Bis im
Jahr 2004 finden insgesamt vier Ausbildungsgänge statt.
Gremium: Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement Graubünden
Quelle: dt Amt für Volksschule und Kindergarten