Trotz schwieriger Jagdbedingungen fiel das Ergebnis der diesjährigen
Hochjagd erstaunlich gut aus. Mit der Feinregulierung durch die
Herbstjagd gelingt es, den unterschiedlichen regionalen Jagderfolg
auszugleichen. Damit kann das Ziel, die Wildbestände an die
Wintereinstände anzupassen, erreicht werden.
Die Bündner Hochjagd 2001 stand unter dem Einfluss des nasskalten
Wetters und einer noch üppigen Vegetation. Diese beiden Faktoren haben
denn auch zu einer etwas geringeren Schalenwildstrecke (Hirsch, Reh,
Gämse) als in den beiden Vorjahren geführt.
5'438 (im Vorjahr 5'526) Jägerinnen und Jäger haben an der Bündner
Hochjagd teilgenommen und 8'865 (9'799) Stück Schalenwild erlegt. 79%
der Bündner Jäger waren in diesem Jahr erfolgreich.
Weniger Hirschstiere, Rehe wie in den beiden Vorjahren, weniger
Gämsen
Trotz etwas geringerer Schalenwildstrecke als in den beiden
Vorjahren muss das Ergebnis der Bündner Hochjagd insgesamt als gut
bezeichnet werden.
Bei der Hirschstrecke fällt der hohe Anteil weiblicher Tiere auf, es
sind gleich viele oder gar etwas mehr Hirschkühe als in den beiden
Vorjahren erlegt worden. Die Stierenstrecke ist etwas geringer
ausgefallen, was sich durchaus positiv auf das Geschlechterverhältnis
der Hirschstrecke ausgewirkt hat.
Die Rehstrecke ist von grossen regionalen Unterschieden geprägt.
Während sich die Rehbestände auf der Nordseite der Alpen vom strengen
Winter 98/99 erholen, hat der letzte Winter auf der Südseite den
Rehbeständen arg zugesetzt. Entsprechend ist denn auch die Rehstrecke
ausgefallen.
Die Gämsstrecke hat am meisten unter dem schlechten Wetter gelitten.
Regen, Nebel und Schnee bis in tiefe Lagen und ungünstige
Windverhältnisse haben auf das Ergebnis der Gämsjagd gedrückt.
Erstaunlich ist, dass trotzdem 3'766 Gämsen erlegt werden konnten.
Auch die tiefe Murmeltierstrecke von 3'568 (4'906) Tieren beweist,
dass schwierige Jagdbedingungen herrschten.
Herbstjagd auf Hirsch- und Rehwild
Das Hauptziel der Jagd, mit Wildbeständen in den nächsten Winter zu
ziehen, die ihren Lebensräumen angepasst (quantitativ) und ausgeglichen
(qualitativ) sind, kann beim Hirsch- und Rehwild in weiten Teilen
unseres Kantons nur mit dem Mittel der Herbstjagd erreicht werden. Es
geht nicht nur um die rein zahlenmässige Erfüllung der Abschusspläne,
sondern auch darum, ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis und einen
entsprechenden Eingriff in die Jugendklassen zu erreichen. Ein
natürlicher Aufbau einer Wildpopulation führt auch dazu, dass weniger
Krankheiten und Parasiten auftreten und auch harte Winter mit bedeutend
geringeren Verlusten überstanden werden.
Beim Hirsch fehlen insgesamt noch 1'121 (1'133) Tiere um die
Abschusspläne qualitativ zu erfüllen. Die Herbstjagd erfolgt mit
Ausnahme der Region Felsberg auf dem ganzen Kantonsgebiet.
Der Plan für die Herbstjagd auf Rehwild zeigt ein anderes Bild. Das
weiterentwickelte regional variable Rehkonzept vergleicht die aktuelle
Rehbockstrecke mit der höchsten der letzten zehn Jahre. Damit fliesst
die biologische Grundlage der stark schwankenden Rehbestände in die
Jagdplanung ein. Schwache Bestände werden geschont, starke Bestände
entsprechend intensiv bejagt. Dass dem so ist, zeigt der Abschussplan
für die Herbstjagd 2001. Der insbesondere auf der Alpensüdseite sehr
harte Winter hat bei den Rehbeständen Spuren hinterlassen. Dies wird im
variablen Rehkonzept berücksichtigt. In diesen Gebieten findet denn auch
keine Herbstjagd auf das Rehwild statt. Insgesamt sind auf der Herbstjagd
noch 456 (779) Rehe zu erlegen.
Für die Herbstjagd haben sich 2'149 (2'293) Jägerinnen und Jäger
angemeldet. Die an der Herbstjagd teilnehmenden Jägerinnen und Jäger
erfüllen mit der Anpassung der Wildbestände an ihre Wintereinstände eine
regulierende Aufgabe. Das führt dazu, dass Wintereinstände nicht
übernutzt werden und hilft mit, hohe Winterverluste zu vermeiden und
reduziert damit den Fallwildanteil. Damit werden aber auch Schäden am
Wald und an landwirtschaftlichen Kulturen verhindert bzw. vermindert.
- Abschussplan Hirsch- und Rehwild 2001 im angehängten "Word"-Dokument
Gremium: Jagd- und Fischereiinspektorat Graubünden
Quelle: dt Jagd- und Fischereiinspektorat Graubünden