Die Regierung hat strukturelle Rahmenbedingungen für den zeitlichen
Ablauf des Studiums an der Pädagogischen Fachhochschule (PFH) sowie die
Studienbereiche und deren quantitative Verteilung festgelegt. Mit diesem
Entscheid und der gleichzeitig beschlossenen Personalplanung liegen
wichtige Meilensteinentscheide vor für den Start der PFH und für die
verkürzte gymnasiale Ausbildung im Schuljahr 2003/04.
Im Studienjahr 2003/04 wird die PFH ihren Betrieb aufnehmen. Die
dreijährigen Grundausbildungen für Primarschullehrpersonen und für
Kindergartenlehrpersonen nehmen Gestalt an. Die Grundausbildungen sind
in jeweils fünf modular aufgebaute Studienbereiche gegliedert und weisen
einen Praxisanteil von gut 25 Prozent auf. Mit diesem hohen Praxisanteil
behebt die neue Ausbildung an der PFH einen Hauptmangel der bisherigen
"theorielastigen" Ausbildung an den Seminarien. Die Grundausbildungen
orientieren sich einerseits an den Schulstrukturen in Graubünden mit
vielen kleineren Schulen und andererseits an den Vorgaben für eine
schweizerische Anerkennung der Diplome. Sie weisen den musischen Fächern
einen hohen Stellenwert zu. Für zukünftige Primarlehrpersonen stellt die
Grundausbildung die Lehrbefähigung in allen Fächern des Lehrplans der
Primarschule sicher.
Im Schuljahr 2003/04 wird im Kanton Graubünden auch die Verkürzung
der gymnasialen Ausbildungsdauer um ein Jahr greifen. Dies wird an der
Bündner Kantonsschule (BKS) zu einer beträchtlichen Reduktion von
Unterrichtspensen führen. Darauf und auf personelle Konsequenzen hatte
die Regierung für den Mittelschulbereich bereits in der Botschaft zur
Teilrevision des Mittelschulgesetzes im Jahr 1998 hingewiesen. Zudem
hat auch der Verzicht auf die Führung der Ausbildung zur Lehrperson für
Handarbeit und Hauswirtschaft an der PFH zur Folge, dass Dozierende für
diese Ausbildung in geringerem Masse an der PFH eingesetzt werden
können.
Die tiefgreifenden organisatorischen Veränderungen an der Bündner
Kantonsschule, am Bündner Lehrerseminar und an der Bündner Frauenschule
mit ihren personellen Konsequenzen erfordern frühzeitig eine
entsprechende Personalplanung. Der nun beschlossene erste Schritt dieser
Planung legt fest, welche Hauptlehrpersonen des Lehrerseminars und der
Seminarabteilungen der Bündner Frauenschule ab Schuljahr 2003/04 an der
PFH und welche an der Kantonsschule unterrichten werden. Er zeigt aber
auch, dass nicht alle betroffenen Hauptlehrpersonen an der PFH oder an
der BKS beschäftigt werden können. Für diese Hauptlehrpersonen wird nach
Lösungen gesucht. Die Lehrbeauftragten werden im Rahmen der
Möglichkeiten weiter beschäftigt.
Gremium: Regierung
Quelle: dt Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement Graubünden