Die Vorberatungs-Kommission des Grossen Rats befürwortet sowohl die
Durchführung des WEF 2003 und folgende in Davos wie auch die
Teilrevision der Verordnung über die Kantonspolizei.
Die grossrätliche Vorberatungs-Kommission zum Bericht über die
zukünftige Entwicklung und Durchführung des World Economic Forum (WEF)
in Davos hat unter dem Präsidium von Grossrat Martin Schmid (Splügen)
und im Beisein der Regierungsräte Stefan Engler und Klaus Huber
Botschaft und Anträge der Regierung in Chur beraten. Gleichzeitig hat
sie sich mit der Teilrevision der Verordnung über die Kantonspolizei
auseinander gesetzt.
Die Kommission beantragt dem Grossen Rat einstimmig, vom Bericht
über das Jahrestreffen 2001 des World Economic Forum in Davos und dessen
Chancen und Risiken für die Zukunft und von den von der Regierung
beschlossenen Massnahmen Kenntnis zu nehmen. In Ergänzung dazu hielt die
Kommission fest, dass das Jahrestreffen des WEF als international
bedeutende private Veranstaltung mit öffentlichem Charakter auch
zukünftig wieder in Davos durchgeführt werden soll, da es sich beim
Jahrestreffen des WEF um eine für die schweizerische Aussenpolitik
äusserst wertvolle Plattform handelt. Zugleich begrüsst die
grossrätliche Kommission ausdrücklich die Einsetzung einer Trägerschaft,
welche als Garant für die konkrete Umsetzung des "Spirit of Davos" und
der Variante "Spielfeld-minus" verantwortlich zeichnet. Damit soll eine
nachhaltige De-Eskalation erreicht werden. Die Initiative für die
Bildung dieser Trägerschaft muss nach Auffassung der
Vorberatungs-Kommission nicht vom WEF, sondern vom Kanton Graubünden
ausgehen. Die Finanzierung soll von der öffentlichen Hand, dem WEF und
weiteren interessierten Kreisen erfolgen. Die Kommission beantragt,
dafür einen Betrag von bis zu einer Million Franken in Aussicht zu
stellen und erwartet, dass sich der Bund im gleichen Verhältnis daran
beteiligt. Ebenfalls soll zukünftig für andere Veranstaltungen in Davos
ein ungestörter Verlauf gewährleistet werden. Die grossrätliche
Vorberatungs-Kommission erwartet jedoch, dass der Bund die Koordination
zwischen den Kantonen im Rahmen seiner Möglichkeiten wahrnimmt und eine
maximale Unterstützung mit Personal und Material sowie den
Informations-Austausch zusichert. Davos und der Kanton Graubünden sollen
in organisatorischer Hinsicht weiterhin ihre bisherige Rolle wahrnehmen
und als Gastgeber auftreten. Die Regierung wird beauftragt, die
notwendigen Massnahmen zur Durchführung des Jahrestreffens 2003 zu
ergreifen. Die Vorberatungs-Kommission erwartet, dass sich die Regierung
vorbehaltlos beim Bund dafür einsetzt, dass auf Grund der Bedeutung des
Anlasses zukünftig die Schweizerische Eidgenossenschaft die Kosten für
die öffentliche Sicherheit übernimmt.
Im gleichen Zusammenhang hat die Vorberatungs-Kommission mit einer
Gegenstimme beschlossen, auf die Teilrevision der Verordnung über die
Kantonspolizei einzutreten. Mit der Teilrevision werden ordnungs- und
sicherheitspolizeiliche Befugnisse im Zusammenhang mit Grossanlässen
(z.B. WEF) klarer verankert und damit die Voraussetzungen geschaffen,
dass zukünftig eine Bewilligung für eine friedliche Demonstration
erteilt werden kann. Mit der Revisionsvorlage geht es darum, die
Sicherheitsmassnahmen, welche nötig sind, um die Grundrechte wie die
Demonstrationsfreiheit zu gewährleisten, in eine demokratisch
legitimierte Form zu bringen.
Die vorgesehene Bestimmung (Artikel 8a der Verordnung) soll der
Polizei die ereignis- oder anlassbezogene Möglichkeit geben, ordnungs-
und sicherheitspolizeilich nötige Massnahmen anordnen und bei Bedarf
durchsetzen zu können. Darunter fallen Fernhalte-Massnahmen, das
Errichten von Sperrzonen und örtliche Einschränkungen, die im Hinblick
auf Grossanlässe nötig sind. Weitere denkbare Anwendungsbereiche ergeben
sich bei Naturereignissen, Unfällen, strafbaren Handlungen oder bei der
Durchführung der Ski-Weltmeisterschaft im Engadin.
Diese Meldung liegt nur in deutscher Sprache vor.
Gremium: Grossrätliche Vorberatungs-Kommission
Quelle: dt Grossrätliche Vorberatungs-Kommission