Ein regierungsrätlicher Ausschuss soll die Situation rund um das WEF
Davos analysieren und kantonale Massnahmen vorschlagen.
Die Regierung beabsichtigt, die aktuellen Fragen rund um das World
Economic Forum (WEF) Davos aufzuarbeiten. Dies erfordert es, klare
Zuständigkeiten festzulegen. Von der Problematik betroffen sind in
erster Linie das Departement des Innern und der Volkswirtschaft als
zuständige Instanz für Wirtschaft und Tourismus, das Justiz-, Polizei
und Sanitätsdepartement als verantwortliche Stelle für die polizeiliche
Sicherung des Anlasses und das Finanz- und Militärdepartement, das den
Einsatz militärischer Formationen koordiniert und betreut. Der
regierungsrätliche WEF-Ausschuss besteht denn auch aus der Vorsteherin
und den Vorstehern der erwähnten drei Departemente. Vorsitz führt der
Vorsteher des Departements des Innern und der Volkswirt. Der
WEF-Ausschuss hat die Aufgabe, zusammen mit den interessierten und
beteiligten Kreisen eine Situationsanalyse vorzunehmen und anschliessend
die aus kantonaler Sicht nötigen Massnahmen vorzuschlagen. Diese sollen
eine möglichst konfliktfreie Durchführung des WEF in Davos für die
Zukunft sichern. Sämtliche Kontakte mit den Veranstaltern des WEF, den
Gemeinde- und Bundesbehörden, den Behörden anderer Kantone und den
Kreisen, die dem Forum kritisch gegenüberstehen, werden vom
WEF-Ausschuss koordiniert.
Die Regierung hatte sich am 29. Januar 2001 in einer öffentlichen
Verlautbarung hinter das Dispositiv der Sicherheitskräfte gestellt. Nach
Auffassung der Regierung erfüllten die Sicherheitskräfte ihren Auftrag,
die Sicherheit der WEF-Teilnehmenden, der Bevölkerung und der Gäste in
Davos zu garantieren. Die andernorts (insbesondere in Zürich)
entstandenen Beeinträchtigungen und Schäden nahm die Regierung mit
Bedauern zur Kenntnis. Gleichzeitig stellte sie in Aussicht, die
Situation am WEF und das Umfeld des Anlasses gründlich zu analysieren
und zentrale Fragestellungen rasch aufzuarbeiten. Dabei sah sie vor,
alle massgeblichen Kräfte in die Gestaltung der Zukunft des WEF
einzubeziehen. Abschliessend vertrat die Regierung die Auffassung, dass
die Durchführung des WEF nach wie vor in Davos möglich sein müsse.
Konzession für Flugplatz Samedan verlängern
Die geltende Betriebskonzession der Genossenschaft Flugplatz
Oberengadin verfällt Ende August 2001. Die Betreiberin hat denn auch ein
Gesuch um Verlängerung der Konzession beim Bund eingereicht. In ihrer
Stellungnahme zu diesem Gesuch unterstützt die Regierung grundsätzlich
die Konzessionsverlängerung. Darüber hinaus soll auch eine Änderung des
Betriebsreglements erfolgen. Nach geltender Regelung darf bis zur
Abenddämmerung, spätestens aber bis 19 Uhr geflogen werden. Neu sollen
die Betriebszeiten für das ganze Jahr auf 8 bis 20 Uhr Lokalzeit
festgesetzt werden. Diesem Ansinnen kann die Regierung im jetzigen
Zeitpunkt nicht zustimmen. Sie verlangt ergänzende Abklärungen
hinsichtlich der zu erwartenden Mehremissionen, der direkten und
indirekten Umwelt-Auswirkungen und der nötigen technischen Anlagen.
Der geplante Ausbau des Flughafens Samedan bildet nicht Gegenstand
des vorliegenden Verfahrens. Die Genossenschaft hat dieses Vorhaben auf
unbestimmte Zeit zurückgestellt.
Änderung der Vereinbarung mit dem Neu-Technikum Buchs
Dem Grossen Rat wird eine Teilrevision der Vereinbarung über das
Neu-Technikum Buchs (NTB) beantragt. Partner dieser Vereinbarung sind
die Kantone St. Gallen und Graubünden sowie das Fürstentum
Liechtenstein. Die Rechtsgrundlagen für das NTB sollen den Vorgaben des
Fachhochschul-Gesetzes des Bundes und der Fachhochschule Ostschweiz
angepasst werden. Insbesondere soll die Steuerung des NTB mit
Globalbudget und das Einführen von Studiengeldern ermöglicht werden.
Humanitäre Hilfe
An die folgenden Organisationen und Projekte werden Beiträge im
Gesamtbetrag von 20'000 Franken ausgerichtet:
- Schweizerisches Rotes Kreuz zu Gunsten der Hilfsaktionen für die
Opfer des Erdbebens in Indien,
- Auslandschweizerdienst des Eidg. Departements für auswärtige
Angelegenheiten zu Gunsten der Subventionen an schweizerische
Hilfsgesellschaften im Ausland,
- Hilfsorganisation Vivamos Mejor zu Gunsten des Projekts Calvo Sur
im Süden von Bogotá, Kolumbien, und
- Medikamenten-, Medizinal- und Spitalgerätehilfe für Rumänien.
Aus den Gemeinden
Die Regierung unterstützt gegenüber dem Bundesamt für Verkehr die
folgenden zwei Konzessionsgesuche von Bündner Bergbahnen mit Vorbehalten
und Auflagen:
- Bau einer Pendelbahn mit 80-er-Kabinen von Corviglia auf den Piz
Nair (Ersatz der bestehenden Anlage) durch die AG Luftseilbahn
Corviglia-Piz Nair, und
- Bau von zwei Vierer-Sesselbahnen durch die Skilifte Tschiertschen
AG (Tschiertschen-Waldstafel und Spinezman-Hüenerchöpf).
Für zwei Strassenbau-Projekte werden Kredite im Gesamtbetrag von
2.66 Millionen Franken freigegeben (Korrektion Anschluss Ardez Ost-Tasna
und Unterhalt/Erneuerung an der A13 zwischen Zillis und Rongellen).
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden