Die Kantone Bern, Graubünden und Wallis testen ein
Sicherheitskonzept im Trendsport-Bereich. Die Pilotphase dauert bis im
Sommer, in der Folge ist eine breite Einführung geplant.
Das Sicherheitskonzept des "Berner Modells" liegt im Entwurf vor. Es
baut auf Vorgehensweisen auf, die sich in anderen Branchen bereits
bewährt haben, beispielsweise zur Einhaltung von Umweltvorschriften. Die
Unternehmen werden angeleitet, ihre Tätigkeiten zu analysieren, die
vorhandenen Risiken zu erkennen und zu beherrschen. Das Konzept wird nun
durch drei Pilotbetriebe in den Kantonen Bern, Graubünden und Wallis in
der Praxis getestet. Anschliessend ist eine breite Einführung geplant.
Das Sicherheitskonzept wurde von der Ingenieurgemeinschaft Schütz,
Brinkmann und RisCare erarbeitet, die über Erfahrungen mit
Sicherheitsmanagement verfügen und den Trendsport kennen. Die vom Kanton
Bern eingesetzte Expertengruppe, in der Anbieter, Tourismus,
Versicherungen und Kantone vertreten sind, hat das Konzept überprüft und
für die Pilotphase freigegeben. Diese dauert bis Anfang Juli 2001.
Voraussichtlich nach den Sommerferien können die Unterlagen allen
interessierten Unternehmen zur Verfügung gestellt werden.
Das Sicherheitskonzept lehnt sich an Abläufen an, wie sie
beispielsweise für die ISO-Zertifizierung allgemein bekannt sind. Die
Abläufe werden aber so weit vereinfacht, dass sie auch für kleinere
Unternehmen ohne weiteres anwendbar sind. Das Ziel: Ein jährlich zu
erneuerndes Label, das abgegeben wird, wenn die getroffenen
Sicherheitsmassnahmen von einer unabhängigen Stelle überprüft worden
sind.
Das Sicherheitskonzept schafft ein allgemein gültiges Modell zur
Analyse und Beherrschung der für die Sicherheit massgebenden Punkte. Je
nach Trendsportart stehen andere Punkte im Vordergrund (z.B. Wetter und
Streckenwahl, Ausbildung und soziale Kompetenz sowie technische
Standards). In einem ersten Schritt werden Muster für die wichtigsten
Trendsport-Arten, nämlich Riverrafting, Canyoning und Bungy Jumping
erarbeitet. Für Riverrafting und Canyoning bestehen anerkannte
Standards, namentlich die vom Bundesamt für Sport erarbeiteten
Richtlinien zum Canyoning. Beim Bungy Jumping ist geplant, sich an die
Standards von Neuseeland anzulehnen, das in diesem Bereich eine
Vorreiterrolle einnimmt.
Für die Pilotphase wurden drei Betriebe in den Kantonen Bern, Wallis
und Graubünden von unterschiedlicher Grösse und mit unterschiedlichem
Angebot ausgewählt. Es handelt sich um das Alpinzentrum in Gstaad,
Garbely Adventures in Ulrichen und Swissraft in Flims. Die drei Betriebe
leisten einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung des Modells. Als
Gegenleistung für ihren Einsatz werden sie in der Pilotphase zu Lasten
des Projekts betreut. Die Betriebe werden in Workshops und durch
individuelle Betreuung der Ingenieure auf die Zertifizierung vorbereitet.
Diese Aufgabe wird in der Pilotphase durch die Schweizerische
Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme (SQS) wahrgenommen.
Aufgrund der Erfahrungen in der Praxis wird das Konzept überarbeitet und
anschliessend von der Expertengruppe zu Handen der zu gründenden
Stiftung verabschiedet.
Gremium: Volkswirtschaftsdirektion Bern
Quelle: dt Volkswirtschaftsdirektion Bern