In der vom Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement
einberufenen Vorbereitungssitzung vom 29. November 2000 wurde eine
Arbeitsgruppe eingesetzt, um anstehende Probleme und Fragen im
Zusammenhang mit dem rätoromanischen Pressewesen zu erörtern. Die
Arbeitsgruppe setzt sich aus je einer Vertretung folgender Institutionen
und Zeitungsherausgeber zusammen:
- Bundesamt für Kultur (BAK)
- Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement, Kanton
Graubünden (EKUD)
- Agentura da Novitads Rumantscha (ANR)
- Lia rumantscha (LR)
- Pro Svizra Rumantscha (PSR)
- La Quotidiana (LQ)
- Posta Ladina (PL)
- Pagina da Surmeir (PdS)
- Casa Paterna/La Pùnt (CP/LP)
Aufgabe der Arbeitsgruppe war es, konkret umsetzbare Vorschläge für
eine bessere Verbreitung der rätoromanischen Presse vorzulegen. Geklärt
werden sollten vor allem die genauen Aufgaben und Funktionen der ANR,
der Herausgeber rätoromanischer Presseerzeugnisse, der LR und des
Staates (Kanton und Bund)
Die Arbeitsgruppe (unter dem Vorsitz des kantonalen Beauftragten für
Kultur- und Medienfragen) tagte insgesamt 5 Mal und fasste folgende
Beschlüsse:
1. Absicherung der publizistischen Gebiete. Um diesem zentralen
Anliegen zu entsprechen, stellen die bestehenden rätoromanischen
Zeitungen qualitative und quantitative Änderungen in Aussicht. Bisher
wurden folgende Neuerungen konkretisiert:
- Die LQ wird neu nach dem Wechselseitenprinzip aufgebaut: Aus der bestehenden
LQ soll eine ‚La Quotidiana sursilvana' und eine ‚La Quotidiana ladina' mit jeweils vier
bis sechs festen Textseiten und zwei bis vier Wechselseiten entstehen. Ebenfalls soll
das Erscheinungsbild der LQ aktualisiert und attraktiver gestaltet werden. Mittelfristig
soll diesem ersten Schritt ein qualitativer Ausbau der LQ mittels
thematischer Seiten wie Kultur, Wirtschaft oder Leserservice folgen.
- Bei der PL ist im Zeithorizont von einem Jahr die permanente
Einführung einer dritten romanischsprachigen Seite geplant.
Um diese Projekte umsetzen zu können genügt es nicht, dass die
gegenwärtige Grösse der ANR gewährleistet bleibt. Vielmehr muss die ANR
in den Jahren 2002/2003 schrittweise um insgesamt fünf Stellen
aufgestockt werden. Dieser Antrag dient sowohl der Presseförderung, als
auch der Erhaltung und Förderung der rätoromanischen Sprache und Kultur;
die Leistungen sollen entsprechend allen romanischen Zeitungen sowie
allen elektronischen Medien zu Gute kommen. Nach der personellen
Aufstockung um fünf Stellen müssten der ANR rund 1.5 Millionen Franken
zur Verfügung stehen. Das Budget der ANR für das Jahr 2001 (Bund und
Kanton) beläuft sich auf rund 900'000 Franken. Bei der Verteilung der
neuen Stellen sind unter anderem folgende Varianten vorstellbar (von der
ANR den Bedürfnissen entsprechend festzulegen):