Die Bündner Patentjagd besitzt dank ihrer grossen Tradition in der
Bevölkerung Graubündens nach wie vor eine grosse Bedeutung. Um zu
gewährleisten, dass alle Jagdberechtigten über eine solide
Grundausbildung verfügen, werden jedes Jahr Eignungsprüfungen für Jäger
und Jägerinnen durchgeführt. Die Anmeldung und der administrative Weg
bis zur Prüfung sind durch einige Neuerungen vereinfacht worden.
Die Bündner Patentjagd wurde in den letzten Jahren grundlegend
erneuert. Früher war sie eine reine Freizeit-Beschäftigung mit einem
starken fiskalischen Hintergrund (Jagdregal). Mit der neuen
Jagd-Gesetzgebung hat sie die Aufgabe übernommen, die Wildbestände in
einem immer kleiner werdenden Lebensraum zu regulieren und Konflikte zu
minimieren. Diese Funktionen erfüllen die Jagenden in einem Umfeld, das
gegenüber dem Töten von Tieren zunehmend kritisch eingestellt ist.
Deshalb ist für jede/n Jungjäger/in eine gute Ausbildung unerlässlich.
Das Bestehen der Eignungsprüfung bildet die Grundlage für korrektes
Verhalten auf der Bündner Jagd. Mit der Ausbildung zum Bündner Jäger
resp. zur Bündner Jägerin gewinnen diese Einblick in die ökologischen
Zusammenhänge unserer Natur und können die Folgen verschiedener
Eingriffe nachvollziehen. Während der Ausbildungszeit hat jeder Kandidat
und jede Kandidatin 50 Stunden Hegearbeit zu leisten, 30 davon vor der
Waffen- und Schiessprüfung im Sommer.
Im vergangenen Jahr wurden verschiedene "kundenfreundliche"
Neuerungen eingeführt. Damit vor allem in tieferen Regionen des Kantons
früher mit den Hegeleistungen begonnen werden kann, wurde der
Anmeldeschluss für die Eignungsprüfung für Jäger und Jägerinnen auf den
31. Januar 2002 vorverschoben. Kandidaten und Kandidatinnen, die im Jahr
2000 oder früher die Waffen- und Schiessprüfung bestanden haben, können
sich direkt für die theoretische Prüfung im Frühjahr 2002 anmelden.
Wer die Prüfung ablegen will, kann sich am Jagdlehrgang des Bündner
Kantonalen Patentjägerverbands (BKPJV) ausführlich auf die
Prüfungsfächer Schiessen, Waffenkunde, Gesetz, Wild und Umwelt,
Jagdkunde-Hege und Wildkunde vorbereiten. Damit ein/e Kandidat/in den
gesamten Ausbildungs-Lehrgang in der gewohnten Lerngruppe erarbeiten
kann, besteht neu die Möglichkeit, die theoretische Prüfung auch dann zu
absolvieren, wenn die Waffen- und Schiessprüfung im Vorjahr nicht
bestanden wurde.
Gremium: Amt für Jagd und Fischerei Graubünden
Quelle: dt Amt für Jagd und Fischerei Graubünden