Das Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement Graubünden
reorganisiert sich komplett. Anstatt der bisher 18 Ämter werden es per
1. März 2003 noch deren sechs sein. Das Departement will in seiner
Führungsstruktur und Organisation schlank und effizient werden.
Innerhalb von zehn Monaten soll die Reorganisation des Erziehungs-,
Kultur- und Umweltschutzdepartement Graubünden EKUD abgeschlossen sein.
Der erste Schritt dazu hat die Regierung mit der Berufung von einer
Amtsstellenleiterin und von vier Amtsstellenleitern bereits getan. Sie
treten den Chefposten in ihren Ämtern am 1. März an. Die sechste
Amtsstelle, diejenige des "neuen" Amtes für Kultur, ist vakant. Primär
soll mit der Reorganisation die Führungs- und Organisationsstruktur
sowie die Effizienz verbessert werden.
Kohärente Aufgabenbereiche zusammenführen
Die bisherigen 18 Amtsstellen sind nun definitiv den sechs neuen
Dienststellen zugeteilt worden. So werden das bisherige Amt für
Volksschule und Kindergarten, das Amt für besondere Schulbereiche und
das Sportamt dem neuen Amt für Volksschule und Sport unter der Leitung
von Dany Bazzell zugewiesen; die Kantonsschule und die Sachbearbeitung
der privaten Mittelschulen dem neuen Amt für Mittelschulen unter der
Leitung von Hans Peter Märchy; das Amt für Berufsbildung und
Berufsberatung dem neuen Amt für Berufsbildung unter der Leitung von
Rita Wiesendanger; dem Amt für höhere Bildungsfragen, das neu Amt für
Tertiärbildung heisst, sind die Fachhochschulen zur Zusammenarbeit
zugeordnet. Das Amt steht unter der Leitung von Martin Michel; das Amt
für Kultur, der Archäologische Dienst, die Denkmalpflege, das
Staatsarchiv, die Kantonsbibliothek, das Bündner Kunstmuseum, das
Rhätische Museum und das Bündner Naturmuseum dem neuen Amt für Kultur;
das Amt für Umwelt und das Amt für Natur und Landschaft dem neuen Amt
für Natur und Umwelt unter der Leitung von Peter Baumgartner.
Die sechs neu strukturierten Amtsstellen führen kohärente
Aufgabenbereiche zusammen, reduzieren die Führungsspanne des
Departementsvorstehers, lösen ein nachhaltiges Sparpotenzial aus und
reduzieren die Hierarchieebenen auf drei Führungsstufen: Departement /
Dienststellen / Abteilungen. Damit wird die Fähigkeit des Departements
als Ganzes, sich neuen Aufgaben zu stellen, wesentlich verbessert.
Prozesse überprüfen
Die Reform beschränkt sich nicht nur auf die Reduktion der Anzahl
Amtsstellen. Sie umfasst ausdrücklich auch die Überprüfung der Prozesse
und Strukturen innerhalb der neuen Dienststellen. Die Aufgaben der neuen
Dienststellen sollen im Rahmen ihres jeweiligen Kernauftrags optimiert
werden. Dabei werden das Know-How und die Begabungen der Mitarbeitenden
optimal berücksichtigt. In diesem Sinne müssen gleiche Aufgaben auch
räumlich zusammengeführt werden.
Die Neugestaltung der innerbetrieblichen Prozesse in den neuen
Amtsstellen wird auch darüber Klarheit schaffen, ob der kantonseigene
Lehrmittelverlag, der bisher operativ dem "alten" Amt für Kultur
unterstellt war, ausgelagert werden soll. Für die Umsetzung der
Reformziele innerhalb der neuen Dienststellen sind die jeweiligen
Dienststellenleiterin bzw. Dienststellenleiter zuständig. Dafür haben
sie bis Ende 2003 Zeit.
Druck von aussen
1999 hat der inzwischen neue Departementsvorsteher eine
Strukturvision erarbeitet und diese den Dienststellenleitungen
kommuniziert. Die so genannte "Strukturvereinfachung 2003" geht auf das
Projekt von 1999 zurück. In einem Brief an sämtliche Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter im EKUD hat Regierungsrat Claudio Lardi das so genannte
"Reengineering" des EKUD begründet. Die Anzeichen, dass dem EKUD eine
Reform von "aussen" aufgezwungen werden könnte, würden sich verdichten,
schreibt der Departementsvorsteher. "Die Vorstellung, eine Umgestaltung
aufoktroyiert zu bekommen und diese unter allenfalls weit schwierigeren
Rahmenbedingungen umsetzen zu müssen, war mit ein Grund, die
Veränderungen selbst und möglichst rasch an die Hand zu nehmen."
Gremium: Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement
Quelle: dt Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement