Die verwaltungsinterne Arbeitsgruppe "Sicherheit öffentlicher
Institutionen und Gebäude" hatte 2002 in ihrem Bericht unter anderem
vorgeschlagen, eine zentrale Beratungsstelle zu schaffen. Hier sollten
Behördenmitglieder und Amtspersonen um Rat nachsuchen können, die sich
mit Bedrohungssituationen konfrontiert sehen. Das Sozialamt wurde damals
mit dem Aufbau betraut.
Die Regierung hat nun die Schaffung einer solchen Beratungsstelle
gebilligt. Sie wird in die Beratungsstelle "Opferhilfe" im Sozialamt
eingegliedert und ist personell mit 30 Prozent dotiert. Sie steht sowohl
der kantonalen Verwaltung als auch den Gemeinden zur Verfügung.
Stiftungs-Aufsicht neu geregelt
Die Regierung hat die Totalrevision der "Verordnung betreffend die
Aufsicht über die Stiftungen" genehmigt. Sie ersetzt die bisherige
Regelung aus dem Jahre 1947. Trotz zweier Revisionen 1994 und 1998 weist
die heutige Fassung zahlreiche Lücken auf. Die konkrete Aufsicht,
insbesondere auch über die Vorsorgeeinrichtungen, ist heute teilweise
rechtlich problematisch. Mit der Totalrevision der Verordnung werden
insbesondere die Zuständigkeiten zwischen Amt für Zivilrecht und dem
Justiz-, Polizei- und Sanitätsdepartement erstmals klar geregelt. Dabei
übernimmt das Amt für Zivilrecht im Rahmen der Stiftungs-Aufsicht die
Hauptverantwortung.
Sanierungsmassnahmen für Pensionskassen: Notwendig, sinnvoll und
zweckmässig
Die schlechte Lage in den Finanzmärkten setzt den Pensionskassen zu.
Das Vorsorgevermögen reicht bei zahlreichen Vorsorgeeinrichtungen nicht
mehr aus, sämtliche Verpflichtungen zu decken. Zudem sind die
Möglichkeiten des "Bundesgesetzes über die berufliche Vorsorge" BVG,
eine Unterdeckung effizient aufzufangen, nicht in jedem Fall
ausreichend.
Mit der Revision des BVG und mit einheitlichen Weisungen will der
Bund die momentane Situation entschärfen. Konkret sollen Pensionskassen
die Möglichkeit haben, Beiträge zur Behebung der Unterdeckung sowohl bei
den Arbeitnehmern als auch den Arbeitgebern zu erheben; diese Beiträge
sollen auch beim Stellenwechsel der Versicherten bei der Pensionskasse
verbleiben. Altersguthaben sollen zu einem tieferen Zinssatz als den
Mindestzinssatz verzinst werden können und Rentnerinnen und Rentner
sollen ebenfalls einen zeitlich befristeten Beitrag zur Behebung der
Unterdeckung leisten müssen.
Die Bündner Regierung erachtet die vom Bundesrat vorgeschlagenen
Massnahmen als notwendig, sinnvoll und zweckmässig, auch wenn diese für
die betroffenen Versicherten und Rentner schmerzhaft sind. Die
Massnahmen wirken nur dann ausreichend, wenn sie gebündelt eingesetzt
werden.
Neue Chefärzteverordnung tritt per 1. Januar 2004 in Kraft
Per 1. Januar 2004 tritt die neue "Verordnung über die
Anstellungsbedingungen für die Chefärzte und Leitenden Ärzte der
beitragsberechtigten Spitäler im Kanton Graubünden" in Kraft. Kernstück
der revidierten Verordnung ist die Neuregelung der Honoraransprüche der
Chefärzte und Leitenden Ärzte nach dem Tarmed-Tarif. Tarmed ist eine
gesamtschweizerisch einheitliche Tarifstruktur, die alle Leistungen
konsequent in einen Anteil technische und in einen Anteil ärztliche
Leistungen aufteilt. Der Anteil ärztliche Leistungen bildet in Zukunft
die Basis für die Spitalärztehonorare.
Die Regierung hat nun nach der Vernehmlassung das Inkrafttreten der
neuen Verordnung beschlossen.
Aus Gemeinden und Regionen
- Der Instrumental- und Gesangsunterricht der Kantonsschule Chur
wird künftig in Musikschulen des Verbandes Sing- und Musikschulen VSMG
erteilt.
- Die Regierung hat die revidierten Ortsplanungen der Gemeinden
Vaz/Obervaz (Ergänzung des Generellen Erschliessungsplans "Teil Wasser
und Beschneiung"), Tschlin (Baugesetz, Umzonung "Sur Quadras") und
Fideris (Baugesetz) genehmigt.
- Das Alters- und Pflegeheim Casa Falveng in Domat/Ems wird umgebaut
und erweitert. Die Regierung hat das Projekt genehmigt. Rund die Hälfte
der anrechenbaren Kosten werden vom Kanton getragen.
- Fuldera und Domat/Ems erhalten je eine neue Postauto-Haltestelle.
Die Regierung hat beide Projekte und einen Kantonsbeitrag von total rund
120'000 Franken genehmigt.
Kantonsbeiträge an verschiedene Institutionen
- Für die Erweiterung des Schulhauses "Puntraschins sur" in
Pontresina hat die Regierung einen Kantonsbeitrag von rund 37'000
Franken gutgeheissen.
- Das Projekt für die Verbesserung der bestehenden Holzlagerhalle
auf dem Areal der Lehrwerkstatt in Samedan ist definitiv genehmigt
worden. Der kantonale Beitragssatz beträgt rund 88'000 Franken.
- Werke von Remo Alig, Heiner Kielholz, Urs Lüthi und Paul Stöckli
werden in Zukunft die Räumlichkeiten der kantonalen Verwaltung
schmücken. Dafür sind rund 20'000 Franken bereitgestellt worden.
- Im Bereich der Kulturförderung hat die Regierung rund 70'000
Franken für die Projekte "Grandhotel Bregaglia", Promontogno, und
"L'histoire c'est moi. 555 offizielle Versionen der Schweizer
Geschichte" im Rätischen Museum genehmigt. Weiter leistet der Kanton
einen finanziellen Beitrag zur Gründung des Vereins Bündner
Jugendorchester.
Personelles
Albert Gabriel, Klosters, ist als Projektleiter Betriebswirtschaft
im Gesundheitsamt Graubünden gewählt worden.
Standeskanzlei Graubünden
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden