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Der Grosse Rat hatte 2003 die Regierung beauftragt, die Pädagogische Fachhochschule PFH und die Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW in selbständige Anstalten des Kantons zu überführen. Die Regierung hat nun die entsprechende Botschaft verabschiedet. Darin unterbreitet sie dem Grossen Rat die Totalrevision des Gesetzes über die PFH und das neue Gesetz über die HTW. Der Grosse Rat soll in seiner Dezembersession 2004 die Botschaft beraten.

Die PFH war bisher eine unselbständige Anstalt. Mit der Gesetzesrevision wird die PFH - neu Pädagogische Hochschule genannt - verselbstständigt. So kann sie die nationalen und internationalen Anforderungen an eine Hochschule besser erfüllen, insbesondere bezüglich Organisation, Steuerung, Finanzierung, Konkurrenzfähigkeit, Vergleichbarkeit und Autonomie. Der Betriebsbeitrag des Kantons an die Schule beläuft sich 2006 für die Fachhochschulstudiengänge auf rund neun Millionen Franken.

Die HTW war bisher eine Stiftung. Das neue Gesetz sieht die Überführung der HTW in eine selbstständige Anstalt des Kantons vor. Es regelt die Führung und die Finanzierung der Hochschule; die HTW bleibt weiterhin in der Fachhochschule Ostschweiz eingebunden. Der Kanton rechnet im Bereich der Fachhochschulstudiengänge mit Betriebsbeiträgen von rund acht Millionen Franken jährlich.

Regierung verleiht 2004 zehn Anerkennungs- und sieben Förderungspreise
Die Regierung kann gemäss Kulturförderungsgesetz für hervorragende kulturelle und wissenschaftliche Leistungen den Bündner Kulturpreis verleihen; Anerkennungs- und Förderungspreise werden allerdings jährlich zugesprochen.

Mit zehn Anerkennungspreisen von je 10'000 Franken würdigt die Regierung die Arbeit von:
- Jachen Curdin Arquint, Ardez, in Anerkennung seiner ausserordentlichen Leistungen als Bildungsexperte und Sprachwissenschaftler, insbesondere seines Beitrags bei der Konzeption und Redaktion von Lehrmitteln für die Bündner Schulen, sowie seiner grossen Verdienste um die Förderung der rätoromanischen Sprache und Kultur;
- Guido Baselgia, Baar, in Anerkennung seiner fotografischen Dokumentationen zu sozialen und kulturellen Themen, insbesondere der Erkundung seiner Herkunftsregion Engadin sowie der archaischen Landschaft zwischen Polarkreis und Barentsee, bei der er zu faszinierenden und irritierenden Bildern von hohem künstlerischen Wert gelangt;
- Kurt Derungs, Bern, in Anerkennung seines intensiven Forschens in den Bereichen Kulturgeschichte, Ethnologie, Landschaftsmythologie und moderne Matriarchatsforschung, welches faszinierende und neue Blickwinkel auf alte Landschaften und Regionen eröffnet;
- Ursicin G.G. Derungs, Vella und Mailand, in Anerkennung seines umfassenden und bedeutenden literarischen und essayistischen Werkes in romanischer, deutscher und italienischer Sprache, in welchem er sich engagiert und kritisch mit theologischen und kirchlichen Aspekten sowie mit gesellschaftlichen Fragen befasst;
- Flurina e Gianni Paravicini-Tönz, Lucerna e Poschiavo, quale riconoscimento per il loro lungo e serio impegno a favore dell'arte figurativa svizzera, promossa con passione ed un alto grado di qualità nelle regioni più discoste del nostro cantone, in Svizzera e all'estero;
- Mario Schwarz, Berg, in Anerkennung seiner ausserordentlichen Leistungen als Chor- und Orchesterdirigent in und ausserhalb unseres Kantons;
- Margrit Sprecher, Zürich, in Anerkennung ihres Schaffens als Journalistin und als Autorin von Texten, die durch ihre literarische und sprachliche Qualität beeindrucken sowie von genauer Beobachtung, Engagement und Mut zur eigenen Meinung zeugen;
- Georg Tannò, Chur, in Anerkennung seines malerischen und druckgrafischen Schaffens, in dem er vom Figürlichen zur Abstraktion und Zeichenhaftigkeit voranschreitet;
- Günther Ursch, Chur, in Anerkennung seines jahrzehntelangen Schaffens als Karikaturist für verschiedene Medien und insbesondere seiner kritischen Beobachtung und prägnanten Charakterisierung des politischen Geschehens;
- Paul Weibel, Wettingen, in Anerkennung seines engagierten Kulturschaffens als Schauspieler, Regisseur und Theaterpädagoge auf kantonaler, nationaler und internationaler Ebene.

Die Förderungspreise im Betrag von je 7000 Franken gehen dieses Jahr an:
- Jürg Bariletti, Berlin, Musiker;
- Mirko Baselgia, Lenzerheide, bildender Künstler;
- Martina Hug, Chur und Zürich, Sängerin;
- Elisabeth Payer, Wien, bildende Künstlerin;
- Armon Stecher, Winterthur, Musiker;
- Elisabeth Sulser, Chur, Musikerin;
- Piroska Szönye, Chur, bildende Künstlerin.

Die Preise werden am 19. November im Rahmen einer kleinen Feier im Grossratsgebäude in Chur überreicht.

Vereinbarung mit "Pro Flüela" wird um fünf Jahre verlängert
Die "Pro Flüela" wird auch in den kommenden fünf Jahren die Trägerschaft für den Winterdienst und den Strassenunterhalt am Flüelapass während der Übergangsphase im Spätherbst und zwischen dem 1. und 31. Mai übernehmen. Die Regierung hat grünes Licht für eine neue Vereinbarung erteilt. Der Kanton übernimmt wie im Probewinter 2003/2004 jährlich maximal 80'000 Franken an die Kosten der befristeten Offenhaltung beziehungsweise der Frühjahrsöffnung.
Zwischen dem ersten Sonntag im Januar und Ende April bleibt der Flüelapass weiterhin und in jedem Fall für jeglichen Transitverkehr gesperrt.

Begabtenförderung ab 2008 wieder in der Regelklasse
Spätestens nach dem Schuljahr 2006/2007 wird das Förderzentrum an der Bündner Kantonsschule geschlossen und die speziellen Fördergruppen in St. Moritz, in Zernez und in Vals aufgelöst. Damit erfolgt die Förderung von Kindern mit besonderer- und mit Hochbegabung grundsätzlich wieder in ihrer jeweiligen Klasse. Die entsprechende Teilrevision der Verordnung zur Organisation von Kleinklassen wurde genehmigt. Die Regierung hat damit eine weitere Sparmassnahme des Projekts "Struktur- und Leistungsüberprüfung zur Sanierung des Kantonshaushalts" umgesetzt. Die Einsparungen belaufen sich bis 2008 auf rund 700'000 Franken.
Das Förderzentrum hatte 2002 den Betrieb aufgenommen. Zu Beginn des Schuljahres 2003/2004 waren 34 Kinder in Förderprogrammen eingeschrieben.

Standeskanzlei Graubünden

Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden
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