Die Bevölkerung in Graubünden bezahlt für die Stromversorgung
durchschnittlich deutlich weniger als im schweizerischen Durchschnitt.
Dies dank den Gemeinden, die Wasserrechte an Kraftwerkgesellschaften
verliehen und dafür günstige Stromkosten vereinbart haben. Dank den
Kraftwerken wird zudem die Wertschöpfung in Randregionen erhöht.
Die Wasserkraftwerke konnten dank Zustimmung der Gemeinden erstellt
werden. Dies, weil die Gemeinden in Graubünden über die Wasserhoheit
verfügen, das heisst über die Nutzung der öffentlichen Gewässer
bestimmen. Bei der Einräumung dieser Wassernutzungsrechte handeln die
Gemeinden mit den Kraftwerkgesellschaften gewisse Gegenleistungen aus.
Sie können Naturalleistungen und/oder Bezugsrechte für preislich
vorteilhaften Strom vereinbaren. Die meisten Gemeinden beziehen denn
auch preisgünstigen Strom. Auch gibt es Gemeinden, darunter zum Beispiel
die Konzessionsgemeinden der Kraftwerke Hinterrhein AG, welche mit den
Kraftwerkbetreibern die Erstellung und den Betrieb des Stromnetzes
vereinbart haben. Die so vereinbarten Leistungen gehören den
betreffenden politischen Gemeinden. Die preisgünstigen Strombezugsrechte
können die Konzessionsgemeinden ihren Konsumenten weitergeben.
Eine vom Amt für Energie Graubünden durchgeführte Erhebung zeigt,
dass die Konsumenten in Graubünden für die Stromversorgung
durchschnittlich rund 25 Prozent weniger bezahlen als im schweizerischen
Mittel. Dies ist ein Standortvorteil, von dem die Einwohner von
Graubünden profitieren.
Zwischen den einzelnen Elektrizitätswerken zeigen sich bei den
Stromversorgungskosten zum Teil erhebliche Unterschiede, welche
differenziert zu beurteilen sind. Einmal ist bei den Gemeinden, welche
Wasserrechtskonzessionen erteilt haben, die Stromversorgung generell
günstig. Ins Gewicht fällt weiter die Länge der Erschliessungswege. So
haben abgelegene Versorgungsgebiete höhere Netzbetriebskosten zu tragen.
Dünnbesiedelte Gebiete sind tendenziell aufwändiger zu erschliessen als
städtische Gebiete. Schliesslich werden in Tourismusgemeinden mit vielen
Zweitwohnungen, die Grundgebühren, welche ein Teil der Festkosten
abdecken, in der Regel höher angesetzt.
Die Stromversorgungskosten enthalten auch Grundgebühren. Wenn diese
Kosten auf die verbrauchte Kilowattstunde (kWh) umgerechnet werden, dann
ist der Preis pro kWh bei Konsumenten mit einem kleinen Strombedarf
höher als bei solchen mit einem grösseren Bedarf. Für Kleinverbraucher
kostet die Stromversorgung pro Jahr aber trotzdem weniger als für
Konsumenten mit einem grösseren Strombedarf.
Graubünden ist ein Wasserkraftkanton. Jedes Jahr werden in
bündnerischen Wasserkraftwerken durchschnittlich 7786 GWh
(Gigawattstunden) Strom produziert. Das sind 20 bis 25 Prozent der
schweizerischen hydraulischen Wasserkraftstromproduktion. Die
Konsumenten in Graubünden verbrauchen ca. 1800 GWh. Der grössere Anteil
kann also exportiert werden, was der Wirtschaftlichkeit der Kraftwerke
förderlich ist. Die Wasserkraftwerke tragen denn auch nachhaltig dazu
bei, dass auch in Randregionen auf umweltfreundliche Weise eine
Wertschöpfung erreicht wird und Arbeitsplätze gesichert und generiert
werden.
Gremium: Amt für Energie
Quelle: dt Amt für Energie