Seit mehr als zwanzig Jahren ist bekannt, dass die
Ehegattenbesteuerung im Bund den verfassungsrechtlichen Vorgaben nicht
zu genügen vermag. Die Bündner Regierung teilt die Auffassung des Eidg.
Finanzdepartements, dass dieses Problem mit hoher Priorität einer Lösung
zugeführt werden muss. Die Regierung lehnt aber den vom Bund
vorgeschlagenen Lösungsansatz mit aller Deutlichkeit ab. Der zur
Diskussion gestellte Zweiverdienerabzug in der Höhe von maximal 55'000
Franken würde nur einen kleinen Teil der anstehenden Probleme lösen und
zudem neue Verfassungswidrigkeiten schaffen. Mit dem Vorschlag könnte
zwar die Steuerbelastung der Zweiverdienerehepaare derjenigen der
Zweiverdienerkonkubinatspaare angenähert werden. Dafür würden aber
massive Belastungsunterschiede zwischen Einverdiener- und
Zweiverdienerehepaaren entstehen. Einverdienerehepaare hätten dabei in
vielen Einkommensstufen doppelt bis dreimal so viel Steuern zu bezahlen
wie die Zweiverdienerehepaare. Zudem könnte das Problem der Besteuerung
der Rentner-Ehepaare nicht gelöst werden, da diesen der
Zweiverdienerabzug nicht gewährt werden soll. Die Regierung hält die
Vorlage für verfassungswidrig und fordert den Bund auf, den
eingeschlagenen Weg nicht weiterzuverfolgen. Um das bekannte Problem
dennoch einer raschen Lösung zuführen zu können, soll der Bund zum
Teilsplitting wechseln. Diese Lösung strebt auch der Kanton Graubünden
in der laufenden Gesetzesrevision an.
Bündner Regierung lehnt Änderungen der Asylverordnung ab
Die Vorschläge des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements
zur Änderung der Asylverordnung über Finanzierungsfragen bedeuten eine
einseitige Kostenverlagerung auf die Kantone. Das schreibt die Regierung
in ihrer Vernehmlassung an den Bund. Entsprechend lehnt die Regierung
die Vorschläge ab, soweit sie für die Kantone von finanzieller Relevanz
sind. Laut Bündner Regierung wird mit der neuen Lösung die bestehende
Zusammenarbeit von Bund und Kantonen grundlegend in Frage gestellt.
Aus Gemeinden und Regionen
- Cazis: Die Regierung genehmigt den Zonenplan 1:2000 "Industriezone
Unter Realta" mit Vorbehalten, Anweisungen und Hinweisen. Der Zonenplan
umfasst die Festlegung einer rund 3,5 Hektaren umfassenden
Industriezone. Das von der Teilrevision betroffene Gebiet soll
ausschliesslich der Erstellung eines Fahrsicherheitszentrums dienen. Die
Durchführung von Auto- und Kartrennen soll ausgeschlossen bleiben.
- Ilanz: Die Regierung genehmigt die am 28. Januar 2005
verabschiedete Totalrevision der Ortsplanung der Stadt Ilanz mit
verschiedenen Vorbehalten und Anweisungen.
- Masein: Das Projekt für die Korrektion und Verbreiterung der
Inneren Heinzenbergstrasse bei Masein wird unter Auflagen genehmigt.
- Parpan: Die Regierung sichert der Gemeinde Parpan an die vom Bund
als subventionsberechtigt anerkannten Kostenanteile der Kanalisation und
Abwasserreinigungsanlage der Stadt Chur einen Kantonsbeitrag von
höchstens 39'245 Franken zu.
- Safien: Die Regierung genehmigt die am 14. März 2005
verabschiedete Totalrevision der Ortsplanung mit verschiedenen
Vorbehalten und Anweisungen.
- Splügen: Die Regierung genehmigt die am 18. Juni 2004
verabschiedete Totalrevision der Ortsplanung mit verschiedenen
Vorbehalten und Anweisungen.
- Tschiertschen: Die Regierung sichert der Gemeinde Tschiertschen an
die vom Bund als subventionsberechtigt anerkannten Kostenanteile der
Kanalisation und Abwasserreinigungsanlage der Stadt Chur einen
Kantonsbeitrag von höchstens 257'709 Franken zu.
- Vrin: Die Regierung genehmigt einen Kantonsbeitrag von höchstens
22'092 Franken an die Mehrkosten für den Kanalisationsausbau in Vrin
Dorf.
- Vulpera: Das Projekt für den Neubau der Innbrücke Vulpera zwischen
Scuol und Tarasp wird unter Auflagen genehmigt.
Kantonsbeiträge an verschiedene Institutionen
- Musica Concordia Müstair: Der Musica Concordia Müstair wird für
eine Teil-Instrumentierung ein Beitrag von maximal 7'000 Franken
zugesprochen.
- Tambourenverein Domat/Ems: Dem Tambourenverein Domat/ems wird für
die Neu-Uniformierung ein Beitrag von maximal 8'000 Franken zugesichert.
- Verein Archiv für Agrargeschichte: Dem Verein Archiv für
Agrargeschichte wird in den Jahren 2005, 2006 und 2007 an das Projekt
"Archiv für Agrargeschichte" ein Beitrag von insgesamt 16'200 Franken
ausgerichtet.
Strassenprojekte
Die Regierung hat 85'000 Franken für die Sanierung der Schinstrasse,
Strassenabschnitt Sils i.D.-Solis, genehmigt.
Personelles
- Caroline Gerber-Zahnd aus Davos-Platz ist zur Oberärztin im
kantonalen Frauenspital Fontana in Chur gewählt worden.
Standeskanzlei Graubünden
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden