Anlässlich ihrer diesjährigen Plenarkonferenz nahmen die
Ostschweizer Kantonsregierungen mit grosser Befriedigung von den
Entscheiden des National- und des Ständerates zu den HGV-Anschlüssen der
Ostschweiz Kenntnis. Die Ostschweizer Kantonsregierungen danken den
Bundesparlamentarierinnen und -parlamentariern der Ostschweizer Kantone,
die sich mit grossem Engagement und über die Parteigrenzen hinweg geeint
für diese wichtige Aufwertung des Wirtschaftsstandortes Ostschweiz
eingesetzt haben. Im Hinblick auf die Leistungsvereinbarung Bund / SBB
für die Jahre 2007 - 2010 gilt es nun, die weiteren zentralen
Infrastrukturbedürfnisse der Ostschweiz gegenüber dem Bundesamt für
Verkehr und den SBB einzubringen. Dazu gehören insbesondere die
Durchmesserlinie Zürich und der Bahnhof Löwenstrasse.
Die Regierungen der Ostschweizer Kantone trafen unter dem Präsidium
von Regierungsrat Dr. Hans-Peter Lenherr, Schaffhausen, in Horn (TG) zu
ihrer 42. Plenarkonferenz zusammen. Der Ostschweizer Regierungskonferenz
gehören die Kantone Glarus, Schaffhausen, Appenzell A.Rh., Appenzell
I.Rh., St.Gallen, Graubünden, Thurgau und der Kanton Zürich als
assoziiertes Mitglied an.
Befriedigung über HGV-Entscheid der Eidgenössischen Räte
Im Rahmen des Beschlusspakets von 1,09 Mia. Franken konnten alle
Anliegen der Ostschweizer Kantone für Investitionen in die
Bahnverbindungen nach München und Stuttgart sowie in die dazu
notwendigen Zulaufstrecken einschliesslich der Linie Winterthur - Zürich
berücksichtigt werden. Die Ostschweizer Kantonsregierungen versprechen
sich damit eine wesentliche Standortaufwertung der Ostschweiz. Sie
betonen einmal mehr die Wirtschaftlichkeit der vorgesehenen
Investitionen im Vergleich zu anderen FinöV-Vorhaben, wie der NEAT.
Künftige Ostschweizer Bahnpolitik
Im Rahmen einer Aussprache über die künftige Ostschweizer
Bahnpolitik betonten die Ostschweizer Kantonsregierungen die grosse
Bedeutung eines Durchgangsbahnhofes Zürich für bessere Verbindungen in
die anderen Landesteile. Der an der Kapazitätsgrenze betriebene
Netzknoten Zürich verunmöglicht in der jetzigen Form bessere und
dichtere Bahnverbindungen, auf welche die Ostschweiz dringend angewiesen
wäre und die Kapazitätsausbauten im Fern- und S-Bahn-Verkehr ermöglichen
würden. Es gilt nun, bei den bundespolitischen Entscheidungsträgern
geeint für eine Verwirklichung der Durchmesserlinie Zürich einzustehen.
Kritik am Stationierungskonzept der Armee
Kritik äusserten die Ostschweizer Kantonsregierungen am vorgesehenen
Stationierungskonzept der Armee. Diese richtet sich nicht nur gegen die
inhaltliche Stossrichtung, sondern ebenso gegen das Vorgehen des VBS.
Bei so weit reichenden Entscheiden mit direktem Einfluss auf das
Arbeitsplatzangebot in der Ostschweiz sollten die Kantone aktiv
mitwirken können und nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden. In
inhaltlicher Hinsicht benachteiligt das vorgeschlagene Konzept die
Ostschweizer Kantone klar, sind sie doch im landesweiten Vergleich
überdurchschnittlich von den vorgesehenen Abbaumassnahmen betroffen. Die
Ostschweizer Kantonsregierungen fordern ein ausgewogeneres
Stationierungskonzept, das die beim Abbau militärischer Arbeitsplätze
bereits bei der Umsetzung der Armee 95 erbrachten Vorleistungen der
Ostschweiz besser berücksichtigt.
Fortführung von Interreg in den Ostschweizer Grenzregionen ab 2007
Die Ostschweizer Kantonsregierungen verabschiedeten ausserdem eine
Resolution zur Fortführung von Interreg in den Schweizer Grenzregionen.
Im Einklang mit den anderen Regionalkonferenzen laden sie die Konferenz
der Kantonsregierungen ein, den Bundesrat aufzufordern, sich bei der
deutschen Bundesregierung für eine Fortsetzung der Interreg-Förderung an
den Aussengrenzen der EU zur Schweiz ab 2007 einzusetzen. Die deutsche
Bundesregierung stellte sich bisher auf den Standpunkt, die künftige
Interreg-Förderung zur Überwindung der Nachteile von Grenzregionen sei
ausschliesslich auf die neuen Binnen- und Aussengrenzen der EU im Osten
zu beschränken. Der Bundesrat soll aufzeigen, dass die Weiterführung von
Instrumenten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auch an den
bisherigen Aussengrenzen der EU unbedingt erforderlich ist, um das
Fortschreiten des europäischen Integrationsprozesses zu begünstigen.
Regierungsrat Hansjörg Trachsel (GR) neues Mitglied des
OLMA-Verwaltungsrates
Die Plenarkonferenz der Ostschweizer Kantonsregierungen nominierte
überdies Regierungsrat Hansjörg Trachsel, Graubünden, als neues Mitglied
des OLMA-Verwaltungsrates. Er tritt die Nachfolge von alt Regierungsrat
Klaus Huber, ebenfalls Graubünden, an, der auf Ende der laufenden
Amtsdauer aus dem OLMA-Verwaltungsrat zurücktritt.
Gremium: Plenarkonferenz der Ostschweizer Kantonsregierungen
Quelle: dt Plenarkonferenz der Ostschweizer Kantonsregierungen