Die Hirschjagd verlief in der ersten Jagdhälfte gut, nach dem Bettag etwas harziger. Insgesamt wurde eine gute Hirschstrecke erreicht, allerdings mit grossen regionalen Unterschieden. Während der zweitägigen Jagd auf beidseitige Kronenhirsche wurden 12 kapitale Stiere erlegt. Während die Strecke bei den Hirschstieren dem langjährigen Mittel entspricht, wurden fast im ganzen Kanton noch zu wenig weibliche Tiere erlegt. Um den Hirschbestand zu stabilisieren, ist ein Abschuss von 4'210 Hirschen notwendig. Entscheidend ist die Erfüllung der qualitativen Kriterien, nämlich die Erlegung einer ausreichenden Anzahl weiblicher und junger Tiere. Die Zielsetzung, mit Wildbeständen in den nächsten Winter zu ziehen, die ihren Lebensräumen angepasst und ausgeglichen sind, soll mit einer die Hochjagd ergänzenden Herbstjagd erreicht werden. Der angestrebte natürliche Aufbau einer Wildpopulation führt dazu, dass weniger Krankheiten und Parasiten auftreten und auch harte Winter mit bedeutend geringeren Verlusten überstanden werden. Beim Hirsch fehlen insgesamt noch 1'290 (im Vorjahr 1'161) Tiere um die Abschusspläne zu erfüllen. In den Regionen Bergell, Herrschaft-Seewis, Igis-Furna-Fideris und Untervaz findet keine Herbstjagd statt. Für die Herbstjagd haben sich 2'334 Jägerinnen und Jäger angemeldet. Die an der Herbstjagd teilnehmenden Jägerinnen und Jäger erfüllen mit der Anpassung der Wildbestände an ihre Wintereinstände eine wichtige Aufgabe. Dies führt dazu, dass Wintereinstände nicht übernutzt werden und hilft mit, hohe Winterverluste zu vermeiden und reduziert damit den Fallwildanteil. Damit werden aber auch Schäden am Wald und an landwirtschaftlichen Kulturen vermindert bzw. verhindert.
Keine Herbstjagd auf Rehwild
Die Rehjagd wurde wie im Vorjahr von 21 auf 17 Tage verkürzt. Infolge der regional hohen Fallwildverluste im letzten Winter fiel die Rehstrecke erwartungsgemäss etwas tiefer aus als im Vorjahr. In den meisten Regionen ist der Abschussplan Reh erfüllt. In 6 Regionen wären rein rechnerisch noch weibliche Tiere zu erlegen. Allerdings zeigt der geringe Rehbockabschuss dass die Rehbestände gegenwärtig gerade in diesen Regionen tief sind. Primäres Ziel ist hier die Anhebung des Rehbestandes. Aus diesem Grunde wird auch hier auf eine Herbstjagd verzichtet. Dies verträgt sich durchaus mit den wildbiologischen und ökologischen Forderungen.
Gute Gämsstrecke
Insgesamt kann die Gämsjagd als gut bezeichnet werden, wenn auch mit grossen regionalen Unterschieden. In verschiedenen Regionen (Surselva, Surses, Schams, Avers) wurde die Gämsjagd wegen Bestandesreduktionen infolge der Gämsblindheit um 4 Tage verkürzt und auf zwei Gämsen pro Jäger beschränkt. Andere Regionen v.a. aus Südbünden verzeichneten sehr gute Strecken oder gar Rekordergebnisse. In den letzten Wochen wurden im Oberengadin zahlreiche Gämsen und Steinböcke mit akuten Symptomen von Gämsblindheit registriert.
Zunehmende Wildschweinpopulation in der Mesolcina
In der Mesolcina wurden 10 Wildschweine erlegt. Zum ersten Mal wurden auf der Hochjagd auch weibliche Tiere erlegt. Der gegenwärtig hohe Wildschweinbestand im Tessin führt in der Mesolcina zu einem Anstieg der Wildschweinepopulation. Parallel zur Erhöhung der Jagdstrecke sind allerdings auch die Wildschäden gestiegen.
Amt Für Jagd Und Fischerei Graubünden
Beilagen
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Plan Herbstjagd Hirsch 2006
Auskunft
Dr. Georg Brosi, Vorsteher Amt für Jagd und Fischerei Graubünden, Loëstr. 14, 7001 Chur, 081- 257 38 92
Gremium: Amt Für Jagd Und Fischerei Graubünden
Quelle: dt Amt Für Jagd Und Fischerei Graubünden