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Das Amt für Wald Graubünden hat für die Region Churer Rheintal - Trin/Flims einen Waldentwicklungsplan erarbeitet. Der Plan liegt im Entwurf vor und geht nun bei der Bevölkerung in die Vernehmlassung. Am Donnerstag, 23. Februar, erfolgt um 17.00 Uhr eine öffentliche Orientierung im Calvensaal, Ottostrasse 24, in Chur.

Der Waldentwicklungsplan (WEP) ist eine Art Richtplan für die Waldnutzung. Es wird festgelegt, wie der Wald in den nächsten 10 bis 20 Jahren genutzt und auch geschützt werden soll. Diese Art von Planung wurde vor 10 Jahren eingeführt, weil neben der Holzproduktion immer mehr auch die anderen Funktionen des Waldes an Bedeutung gewonnen haben, die bei der Waldpflege mitberücksichtigt werden müssen. Mit dem Planungswerk Churer Rheintal wird nun eine der bald letzten Lücken in der Waldentwicklungsplanung des Kantons geschlossen.

Die Planungsregion zeichnet sich durch eine Konzentration der Wohnbevölkerung, aber auch der Industrie und des Verkehrs aus. So beträgt der Versicherungswert der Gebäude in der Region ca. 18.5 Milliarden Franken. Gegen 250 Kilometer wichtige Verkehrsanlagen durchqueren das Gebiet. Entsprechend hohe Priorität muss der Schutzwaldpflege eingeräumt werden. Von der 15'900 Hektaren umfassenden Gesamtwaldfläche werden denn auch im WEP-Entwurf 41 Prozent als Wälder mit besonderer Schutzfunktion bezeichnet, weil sie Siedlungen und Verkehrswege direkt schützen. Nochmals ungefähr gleich viele Wälder haben wichtige, aber eher indirekte Schutzfunktion. Auch in diesen für den Schutz vor Naturgefahren wichtigen Wäldern wächst Holz nach, und dieses soll auch genutzt werden. Jedoch sollen hier bei den waldbaulichen Eingriffen die Aspekte der Schutzwaldpflege Vorrang vor den Überlegungen der reinen Holzproduktion haben.

Die oft steilen und felsdurchsetzten Bergflanken schränken die Möglichkeiten zur rationellen Holzproduktion spürbar ein. 5'823 Hektaren Wald in der Region sind besonders gut zur Holzproduktion geeignet, wobei allerdings etwa vier Fünftel dieser Flächen weiteren Vorrangfunktionen genügen müssen, wie insbesondere dem Schutz vor Naturgefahren.
Aber nicht nur der Mensch, auch die Natur wird im WEP eingehend berücksichtigt. Das Planungswerk weist die bereits vorhandenen Schutzgebiete aus, soweit sie Wald betreffen und es schlägt eine Reihe weiterer Wälder als Naturvorrangflächen vor. Dabei handelt es sich um naturkundlich besonders wertvolle Kulturlandschaften und Nutzungsformen, um Wälder mit besonderen Eigenschaften wie zum Beispiel seltenen Baumarten oder auch um Vorschläge für Naturwaldreservate, in denen auf Holznutzungen verzichtet werden soll.

Weitere Themen, die im WEP behandelt werden, sind Erholung/Tourismus, Landwirtschaft sowie Wild und Jagd. Der WEP ist eine wichtige, ämterverbindliche Grundlage, die auch für den Einsatz von öffentlichen Geldern im Wald herangezogen wird. Der Planungsentwurf WEP Churer Rheintal/Flims kann nun bis gegen Ende April bei den Gemeinden (von Igis bis Rhäzüns bzw. Flims, ohne Schanfigg) eingesehen werden. Jedermann kann sich dazu äussern. Allfällige Eingaben im Sinne von Anregungen oder Einwänden sind bis zum 21. April an das Amt für Wald Rheintal/Schanfigg, 7015 Tamins zu machen.

Gremium: Amt für Wald
Quelle: dt Amt für Wald
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