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Die Bündner Tourismuswirtschaft hat eine schwierige jüngere Vergangenheit hinter sich. Die Performance der Bündner Tourismuswirtschaft ist im Vergleich mit den besten Destinationen aus dem Alpenraum deutlich unterdurchschnittlich. Insbesondere im Sommertourismus muss die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden. Dies geht aus einer Benchmark Studie hervor, welche das BAK Basel Economics im Auftrag des Amtes für Wirtschaft und Tourismus erstellt hat.

Anlässlich der Generalversammlung von Graubünden Ferien vom 26. Juni 2006 in Klosters wurde der Bericht "Tourismus Benchmark für Graubünden" vorgestellt. Diese Spezialauswertung analysiert die Performance und die Wettbewerbsfähigkeit von acht wichtigen Destinationen und wurde von BAK im Auftrag des Amtes für Wirtschaft und Tourismus durchgeführt. Die Ergebnisse sollen Grundlagen liefern zur Stärkung der Ertragskraft und zur Ausschöpfung vorhandener Potenziale in der Bündner Tourismuswirtschaft.

Die Bündner Erfolgsdestinationen: Scuol und St. Moritz-Pontresina
Der Leistungsausweis der einzelnen Bündner Destinationen unterscheidet sich deutlich. Die beiden Destinationen Scuol und St. Moritz-Pontresina weisen die beste Performance aller Bündner Destinationen auf. Im Rahmen der BAK Tourismus Benchmark Studie für Graubünden wurden stellvertretend für das Oberengadin die Orte St. Moritz und Pontresina analysiert. Im Mittelfeld liegen die Destinationen Samnaun, Arosa, Lenzerheide, Davos-Klosters und Flims-Laax. Die ungünstigste Performance erzielt die Destination Disentis-Sedrun, mitverantwortlich für das schlechte Ergebnis ist die Schliessung des Hotel Acla da Fontauna in Disentis.

Ungenügende Attraktivität im Sommer
Die Bestimmungsfaktoren für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Bündner Tourismuswirtschaft sind je nach Destination unterschiedlich ausgeprägt. Für alle Bündner Destinationen gilt, dass die attraktiven landschaftlichen Voraussetzungen eine wichtige Stärke darstellen. Schwächen sind demgegenüber vor allem bei den Differenzierungsstrategien der einzelnen Destinationen zu orten. Vor allem Davos-Klosters verfügt im Sommer und im Winter über ein nicht ausgeschöpftes Marktpotenzial. Herausgefordert ist auch Flims-Laax, das zusätzliches Potenzial im Sommer aufweist.

Empfehlungen an die Bündner Tourismuswirtschaft
Die Ökonomen von BAK Basel Economics sehen eine wesentliche Stossrichtung zur Optimierung der Wettbewerbsfähigkeit in der Professionalisierung der Destinationsstrukturen und des Destinationsmanagements. Insbesondere die kleinen und mittleren Bündner Destinationen sind herausgefordert, noch stärker zu kooperieren bzw. sich in grössere Destinationen zu integrieren. Im Zentrum sollte die Schaffung grösserer Destinationsorganisationen stehen, welche über genügend Professionalität und Mittel verfügen, um sich auf dem touristischen Weltmarkt zukünftig behaupten zu können.
Bei der Marktpositionierung ist eine eindeutigere Alleinstellung anzustreben: Die Bündner Destinationen müssen sich aus der Masse der austauschbaren Anbieter herausheben. Dabei kann von den Erfolgsbeispielen im Alpenraum zwar gelernt werden, es sollte aber nicht versucht werden, diese zu kopieren oder zu imitieren.
Eine weitere Empfehlung zielt auf die konsequente Umsetzung adäquater Vielfalts- und Spezialisierungsstrategien. Für die grossen Destinationen besteht die Herausforderung darin, im Winter- und im Sommertourismus eine möglichst grosse Angebotsvielfalt anzustreben. Die kleinen und mittleren Destinationen sind herausgefordert, sich auf einige Marktsegmente zu beschränken und für diese ein jeweils umfassendes, hochstehendes und preislich attraktives Gesamtangebot zu erarbeiten.
Wesentliches Potenzial besteht für die Bündner Destinationen in einer verstärkten Internationalisierung der Nachfrage. Gelingt eine verstärkte Erschliessung der Weltmärkte, ergeben sich für die Bündner Tourismuswirtschaft enorme zusätzliche Nachfragepotenziale.

Die ausführliche Studie steht unter www.awt.gr.ch (Übersicht/Dokumente) zum Download zur Verfügung.

Gremium: Departement des Innern und der Volkswirtschaft
Quelle: dt Amt für Wirtschaft und Tourismus
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