Unter dem Vorsitz von Kommissionspräsidentin Barla Cahannes Renggli
und im Beisein des Vorstehers des Justiz-, Polizei- und
Sanitätsdepartements Regierungsrat Martin Schmid,
Kantonsgerichtspräsident Norbert Brunner und
Verwaltungsgerichtspräsident Johann Martin Schmid hat die grossrätliche
Kommission für Justiz und Sicherheit in mehreren Sitzungen das
umfangreiche Geschäft "Optimierung der kantonalen Gerichtsorganisation
(Justizreform)" vorberaten. Die Kommission beantragt dem Grossen Rat
einstimmig auf die Vorlage einzutreten.
Der von der Regierung in ihrer Botschaft festgestellte
Handlungsbedarf bei der kantonalen Justizorganisation wird von der
Kommission einhellig bejaht. Entsprechend unterstützt die Kommission
weitgehend die regierungsrätlichen Vorschläge. Abweichende Meinungen mit
Mehrheits- und Minderheitsanträge gibt es bei der Frage der
Ausgestaltung des Richteramts ausschliesslich als Vollamt
(Beschäftigungsumfang 100%) oder auch teilweise als Hauptamt
(Beschäftigungsumfang mind. 60%). Für letztere Variante steht eine
Kommissionsminderheit ein. Eine Kommissionsmehrheit und Minderheit gibt
es auch bei der kontrovers diskutierten Frage der Zulässigkeit oder des
Verbots von Nebenbeschäftigungen der Richterinnen und Richter am
Kantons- und am Verwaltungsgericht. Eine klare Mehrheit der Kommission
ist der dezidierten Meinung, dass keine Nebenbeschäftigungen zulässig
sein sollen. Weitere Schwerpunktthemen der Vorlage bilden ferner das
Wahlverfahren und die Amtsenthebung von kantonalen Richtern. Beide
Vorhaben, wie im Übrigen die ganze Vorlage, werden von der Kommission
klar unterstützt.
Das Geschäft wurde von der Kommission zuhanden des Grossen Rates
verabschiedet, welcher sich in der Augustsession 2006 mit der Vorlage
befassen wird.
Auskunftsperson:
Barla Cahannes Renggli, Präsidentin der Kommission für Justiz und
Sicherheit,
Tel. 078 745 50 22
Gremium: Kommission für Justiz und Sicherheit
Quelle: dt. Kommission für Justiz und Sicherheit