Die Bündner Regierung hält es nicht für gerechtfertigt, für den
Luftverkehr eine Spezialfinanzierung einzurichten. Gegenwärtig wird die
Verbrauchssteuer auf Flugtreibstoffen in der Schweiz nicht zu Gunsten
des Luftverkehrs verwendet, sondern fliesst in die Strassenrechnung und
in die allgemeine Bundeskasse. Nach Auffassung des Bundes widerspricht
die heutige Situation dem Prinzip der Kostenwahrheit, weil dem
Luftverkehr Kosten angelastet, die entsprechenden Erträge aber zur
Deckung der Kosten des Strassenverkehrs verwendet werden. Daher schlägt
der Bund mit einer Verfassungsänderung vor, die Erträge aus der
Kerosinsteuer künftig zu Gunsten von Umweltschutz- und
Sicherheitsmassnahmen im Luftverkehr einzusetzen. Gemäss Angaben des
Bundes flossen im Jahr 2005 rund 44 Millionen Franken aus dem
Luftverkehr in die Spezialfinanzierung des Strassenverkehrs.
Wie die Regierung in ihrer Vernehmlassung ausführt, verkennt sie
keineswegs die herausragende volkswirtschaftliche Bedeutung der
Schweizer Luftfahrt. Im Gegensatz zum Strassenverkehr werde der
Luftverkehr aber nur sehr gering mit Fiskalabgaben belastet. Der
Luftverkehr wird laut Regierung schon heute privilegiert, obwohl er
erhebliche externe Kosten verursacht. Daher hält die Regierung es für
sachlich nicht gerechtfertigt, für den Luftverkehr eine
Spezialfinanzierung einzurichten. Zudem weist die Regierung darauf hin,
dass die Kantone an den Erträgen der Spezialfinanzierung des
Strassenverkehrs beteiligt sind. Der Wegfall von 44 Millionen Franken
würde somit auch den Kantonen Mittel entziehen. Die Regierung ersucht
daher den Bundesrat, diese Vorlage zurückzuziehen.
Jürg Michel offiziell zum gewählten Nationalrat erklärt
Die Bündner Regierung hat Jürg Michel für den vorzeitig
zurücktretenden Nationalrat Duri Bezzola auf den 5. März 2007 zum
gewählten Nationalrat erklärt. Gemäss Bundesgesetz über die politischen
Rechte hat im Falle des Ausscheidens eines Mitglieds des Nationalrates
vor Ablauf der Amtsdauer die Kantonsregierung den ersten Ersatzmann von
der gleichen Liste als gewählt zu erklären. An den letzten
Nationalratswahlen vom 19. Oktober 2003 hatte Nationalrat Duri Bezzola
auf der Liste "FDP Graubünden - die Freisinnigen" kandidiert. Erster
Ersatzmann auf dieser Liste ist Jürg Michel, Grüsch, der hinter dem
Gewählten den zweiten Listenplatz erreicht hat.
Abstimmung vom 11. März ohne kantonale Vorlagen
Die Bündner Regierung hat davon Kenntnis genommen, dass am Sonntag,
11. März 2007, als eidgenössische Vorlage die Volksinitiative vom 9.
Dezember 2004 "Für eine soziale Einheitskrankenkasse" der
Volksabstimmung unterbreitet wird. Kantonale Vorlagen gelangen keine zur
Abstimmung.
Aus Gemeinden und Regionen
- Verdabbio: Das Projekt "Steinschlagverbauung Verdabbio" der
Gemeinde Verdabbio wird genehmigt. An das Projekt wird ein
Kantonsbeitrag von 280'000 Franken zugesichert.
- regioViamala: Dem Regionalverband regioViamala wird für die
Aktualisierung der Richtpläne Heinzenberg-Domleschg und Hinterrhein und
deren Zusammenführung zum Richtplan Viamala ein Kantonsbeitrag von
13'500 Franken zugesichert.
- Alvaschein: Die Teilrevision der Ortsplanung der Gemeinde
Alvaschein vom 25. August 2006 wird genehmigt.
- Bonaduz: Die Teilrevision der Ortsplanung der Gemeinde Bonaduz vom
27. November 2006 wird genehmigt.
- Bever: Das Gäste- und Tourismustaxengesetz der Gemeinde Bever vom
12. Dezember 2006 wird grundsätzlich genehmigt.
- St. Antönien: Das Schutzzonenreglement und der Schutzzonenplan im
Massstab 1:5'000 der Gemeinde St. Antönien vom 8. Mai 2006 werden
genehmigt.
Kantonsbeiträge an verschiedene Institutionen
- Kinderzirkus Lollypop: Der Kinderzirkus Lollypop erhält für sein
Jahresprogramm 2007 einen Kantonsbeitrag in der Höhe von 30'000 Franken.
- Figurentheater Arcas: Das Figurentheater Arcas, Chur, erhält für
sein Jahresprogramm 2007 einen Kantonsbeitrag in der Höhe von 25'000
Franken.
- Spielzeugmuseum Angela Prader: Das Spielzeugmuseum Angela Prader,
Davos, erhält für die Erstinventarisierung der Objekte eine einmalige
Unterstützung in der Höhe von maximal 11'250 Franken.
Strassenprojekte
Die Regierung hat insgesamt 8'503'000 Franken für den Bau und die
Sanierung der folgenden Strassenabschnitte bewilligt:
- A28 Nationalstrasse Anschluss Landquart - Klosters/Selfranga:
Landerwerb Umfahrung Küblis
- A13 Nationalstrasse Grono - Tessinergrenze: Landerwerb Umfahrung
Roveredo
- H13 Italienische Strasse Soazza - Pian San Giacomo:
Baumeisterarbeiten Ponte Rivana 3
Standeskanzlei Graubünden
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden