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Die Bevölkerung im Kanton Graubünden bleibt in den nächsten zwei Jahrzehnten nahezu stabil. Sie wächst bis ins Jahr 2030 nur sehr geringfügig auf rund 191'000 Einwohner an, was einer leichten Zunahme von knapp zwei Prozent entspricht. Dies geht aus einem Bericht von Wüest und Partner hervor, welcher im Auftrag des Kantons Graubünden erstellt wurde.

Das verwendete Prognosemodell von Wüest & Partner ist speziell auf die spezifischen kantonalen Gegebenheiten ausgerichtet. So wurde insbesondere die unterschiedliche Entwicklungsdynamik in den einzelnen Gemeinden sowie Tourismus- und Zweitwohnungseffekte explizit berücksichtigt. Im Gegensatz zur Bevölkerungsprognose des Bundes, welche auf einem Top-Down-Ansatz beruht, basiert die Prognose dieser kantonalen Studie auf einem Bottom-Up-Ansatz, das heisst die Wohnbevölkerung des Kantons Graubünden ergibt sich aus der Zusammenlagerung der erwarteten Bevölkerung auf Stufe der Gemeinden.

Zukunftsprognosen sind zwingend mit Unsicherheiten verbunden. Niemand kann die Zukunft vorhersehen und viele zukünftige Einflüsse können nicht vorweggenommen und somit auch nicht ins Prognosemodell aufgenommen werden. Grössere Unsicherheiten bestehen vor allem bei Prognosen, die auf kleinen Ausgangswerten (geringe Einwohnerzahl) respektive kleinen räumlichen Einheiten basieren. Aus diesem Grund ist es zweckmässig, mehrere Szenarien zu formulieren, um die erwartete Bevölkerungsentwicklung in einer bestimmten Bandbreite aufzuzeigen. Für die Bevölkerungsperspektive Graubünden 2030 wurden drei Szenarien gerechnet: Ein unteres, mittleres und oberes Szenario. Das mittlere Szenario entspricht am ehesten der erwarteten Entwicklung, die nach heutigem Kenntnisstand als am plausibelsten erachtet wird. Bei der Erstellung der Szenarien galt es verschiedenste Einflussfaktoren zu berücksichtigen wie Geburtenrate, Sterblichkeit, Zu- und Abwanderung, Einbürgerungsquote, Flächenbedarf pro Person, Personenfreizügigkeit mit der EU und die Standortattraktivität.

Das mittlere und wahrscheinlichste Szenario der Bevölkerungsprognose geht davon aus, dass die heutige Bevölkerung im Kanton Graubünden von 187'803 (2005) bis ins Jahr 2027 auf rund 191'100 Einwohner anwächst. Danach wird sie leicht rückläufig sein und 2030 eine Grösse von rund 191'000 erreichen, was einer Zunahme von 1,7 Prozent entspricht. Beim Eintreffen des oberen Szenarios würde die Bündner Bevölkerung auf 200'900 (+ 7,0%) ansteigen, wogegen sie beim unteren Szenario auf rund 179'800 Einwohner (-4,3%) fallen würde. Vor allem in den entlegenen Talschaften ist der Trend, auch mit Bezug auf das mittlere Szenario, stark negativ.

Die in Zusammenarbeit verschiedener Amtsstellen (Amt für Raumentwicklung, Amt für Gemeinden, Amt für Natur und Umwelt, Amt für Wirtschaft und Tourismus und Gesundheitsamt) erstellte Bevölkerungsperspektive 2030 soll als Grundlage für die künftigen kantonalen Planungstätigkeiten dienen. Sie kann auf der Homepage des Amtes für Raumentwicklung unter www.are.gr.ch abgerufen werden.

Gremium: Amt für Raumentwicklung
Quelle: dt Amt für Raumentwicklung
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