Der Wasserbau im Kanton Graubünden soll eine zeitgemässe gesetzliche
Grundlage erhalten. Die Bündner Regierung hat das neue Gesetz über den
Wasserbau im Kanton Graubünden (KWBG) zur Vernehmlassung freigegeben.
Der Wasserbau in Graubünden mit seinen weitverzweigten Fluss- und
Bachsystemen ist von einer langen Tradition geprägt. Das geltende Gesetz
über Bewuhrung und Verbauung der Flüsse und Wildbäche stammt aus dem
Jahr 1870. Es regelt den kantonalen Wasserbau, der im Dienst des
Hochwasserschutzes steht. Zahlreiche Bestimmungen sind jedoch nicht mehr
zeitgemäss. Daher soll das geltende Gesetz totalrevidiert und durch das
neue Gesetz über den Wasserbau im Kanton Graubünden ersetzt werden.
Dieses sieht vor, die Zuständigkeiten im Bereich des Wasserbaus wie bis
anhin bei den Gemeinden zu belassen. Der Kanton übernimmt
unterstützende, koordinierende und aufsichtsrechtliche Aufgaben bei der
Projektierung, Genehmigung und Subventionierung von Wasserbauprojekten.
Diese Projekte beinhalten Massnahmen wie Verbauungen, Eindämmungen,
Korrektionen oder Rückhalteanlagen für Geschiebe, aber auch
Renaturierungen zur Verbesserung des ökologischen Gewässerzustands.
Zudem wird mit dem neuen Gesetz ein modernes
Projektgenehmigungsverfahren eingeführt, das sämtliche
Koordinationsaufgaben erfüllt und den Rechtsschutz gebührend
berücksichtigt. Schliesslich soll die kantonale Subventionierung von
Wasserbauprojekten an die bundesrechtlichen Vorgaben im Zuge der
Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund
und Kantonen (NFA) angepasst werden. Die Vernehmlassung
dauert bis zum 15. Februar 2008.
Regierung genehmigt Erarbeitung des "Dicziunari per la scola
primara"
Als Ergänzung zur neuen Generation Sprachbücher genehmigt die
Regierung die Erarbeitung und Produktion des "Dicziunari per la scola
primara" samt Hör-CD. Das neue Wörterbuch gründet auf Langenscheidts "Grundschulwörterbuch Deutsch" und "Grundschulwörterbuch
Französisch" und passt diese Werke den Bedürfnissen der rätoromanischen
Schule an. Im Wesentlichen besteht das neue Wörterbuch aus einem
Grundwortschatz von rund 1'100 Begriffen. Ergänzend dazu ermöglicht eine
Hör-CD auch einen auditiven Zugang zum Grundwortschatz. Das neue
Wörterbuch für die 2. Primarklasse soll entsprechend dem Zeitplan des
Grobkonzepts "Rumantsch Grischun in der Schule" erstmals ab dem
Schuljahr 2008/09 zur Verfügung stehen.
Tarife im Sonderschulbereich sind bestimmt
Die Regierung hat die Tarife für die Abgeltung von
pädagogisch-therapeutischen Massnahmen
(Legasthenie-/Dyskalkulietherapie, Logopädie) im Sonderschulbereich für
das Jahr 2008 festgelegt. Die neuen Ansätze betragen je nach Therapie
zwischen 35 Franken und 91 Franken pro Stunde.
Im Rahmen der Neugestaltung des Finanzausgleichs und der
Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen (NFA) gehen der
Sonderschulbereich einschliesslich der pädagogisch-therapeutischen
Massnahmen in die Verantwortung der Kantone über. Graubünden ist damit
verpflichtet, ab 1. Januar 2008 die Leistungen der Eidgenössischen
Invalidenversicherung (IV) im Sonderschulbereich und damit auch im
Bereich der pädagogisch-therapeutischen Massnahmen zu übernehmen.
Aus Gemeinden und Regionen
- Ausserdomleschg: An den Zusammenschluss der Gemeinden
Feldis/Veulden, Scheid, Trans und Tumegl/Tomils sichert die Regierung
aus dem Finanzausgleichsfonds einen Förderbeitrag von 2'800'000 Franken
zu.
- Bever, Samedan und Zuoz: Die Regierung genehmigt die Verträge
zwischen dem Kanton Graubünden und den Gemeinden Bever, Samedan und Zuoz
betreffend Übernahme gemeindepolizeilicher Aufgaben durch die
Kantonspolizei Graubünden.
- Madulain: Dem Abwasserverband Oberengadin wird ein Beitrag von
15'000 Franken an das Auenrevitalisierungsprojekt Val Greva gewährt.
- Region Oberengadin: Die von der Region Oberengadin beschlossene
Anpassung der regionalen Richtplanung in den Bereichen
Landschaftsschutz, touristische Transportanlagen sowie
Beschneiungsanlagen wird von der Regierung genehmigt.
- Poschiavo: In der Gemeinde Poschiavo wird innerorts im Dorfkern "Borgo" die Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h festgelegt und eine "Tempo-30-Zone" mit Einbezug der Kantonsstrasse Poschiavo - Cologna
eingeführt. Die Hauptstrasse ist von dieser Massnahme nicht betroffen.
Im Dorfkern bei der Kirche S. Vittore wird unter Einbezug verschiedener
Strassen eine Fussgängerzone eingeführt.
- Safien: Die Regierung sichert der Gemeinde Safien unter Vorbehalt
eines Bundesbeitrages von 50 Prozent an die anrechenbaren Kosten der
Gesamtmelioration von 7'500'000 Franken einen Kantonsbeitrag von
2'625'000 Franken zu.
- Zernez: Der Generelle Erschliessungsplan "Zernez Clüs" der Gemeinde
Zernez vom 29. August 2007 wird genehmigt.
Kantonsbeiträge an verschiedene Institutionen
- Stiftung Hof de Planis: Der Stiftung Hof de Planis, Stels, wird an
die Erweiterung/Renovation des Seminar- und Gästehauses Hof de Planis
ein zinsloses Investitionshilfedarlehen des Bundes von 400'000 Franken
zugesichert.
- Integrationsförderung: Die Regierung hat für acht Projekte zur
Förderung der sozialen Integration der im Kanton Graubünden lebenden
Ausländerinnen und Ausländer Beiträge von insgesamt rund 100'000 Franken
gesprochen.
- Tourismusorganisation Engadin St. Moritz: Der Tourismusorganisation
Engadin St. Moritz (TOESTM) wird an die Transformationskosten von
4'000'000 Franken zur Bildung einer Destinationsmanagement-Organisation
(DMO) ein Beitrag von 1'800'000 Franken zugesichert. Die Beitragszahlung
wird etappiert und ist unter anderem mit der Auflage verbunden, eine
Leistungsvereinbarung mit dem Departement für Volkswirtschaft und
Soziales abzuschliessen.
Strassenprojekte
Die Regierung hat insgesamt 2'300'000 Franken für den Bau und die
Sanierung des folgenden Strassenabschnittes bewilligt:
- Calancastrasse: Baumeisterarbeiten, Umfahrung Steinbruch
Arvigo
Personelles
Jakob Frauchiger, wohnhaft in Hilterfingen, ist zum
Departementssekretär des Departements für Volkswirtschaft und Soziales
gewählt worden.
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden