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Im Juli 2007 wurde mit den umfassenden Sanierungsarbeiten an der Kantonsschule Halde in Chur begonnen. Während der Wintermonate 2007/2008 wird die Fassade des Hauptgebäudes aufgrund der Sanierungsarbeiten verhüllt sein. Die grosse Baustelle liegt an prominenter Lage, die eingehüllte Fassade ist von verschiedenen Stadtgebieten her gut sichtbar. Warum diese einmalige Kulisse nicht vorübergehend als Bühnenbild oder als Leinwand nutzen? Das Hochbauamt Graubünden, die Bündner Kantonsschule und die Implenia Generalunternehmung AG bieten in Zusammenarbeit mit dem Kunstraum Sandra Romer der Churer Bevölkerung während der Adventszeit eine optische Begleitung der besonderen Art an: Ein temporäres Kunst am Bau-Projekt lädt die Betrachter auf eine geheimnisvolle Reise durch eine fiktive, weihnächtlich inspirierte Welt ein.

Die aus Chur stammende Künstlerin Ursula Palla bespielt die grossflächige Hauptfassade der Kantonsschule Halde vom 1. Dezember bis zum Dreikönigstag mit einer stimmungsvollen Videoprojektion. Der von Ursula Palla erzählten Bildergeschichte liegt das Weihnachtsmärchen "Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern" von Hans Christian Andersen zugrunde, das die Künstlerin für diese Arbeit zeitgenössisch interpretiert. Wie im Märchen, so handelt auch die hier gezeigte moderne Geschichte von der imaginären Reise eines Mädchens, das - inspiriert vom Licht und der davon ausgehenden Wärme - einer fiktiven, mystischen Traumwelt begegnet. Während rund 20 Minuten kann sich der Betrachter mit auf diese sinnliche Reise begeben und für sich selber - ähnlich dem Mädchen im Märchen - mit der Kraft der Imagination neue, individuelle Bilderwelten erschliessen.

Anders als in der Originalversion, endet die Geschichte von Ursula Palla nicht traurig. Vielmehr kehrt ihre Protagonistin aus der virtuellen Welt in die Wirklichkeit, nämlich in das Schulgebäude zurück. Mit diesen Bildern schafft die Künstlerin eine schöne Metapher: Die Schule ist hier nicht nur Ort des Lernens und der Disziplin, sondern schafft auch Räume für Fantasie und Träume. Auf einer weiteren symbolischen Ebene schliesslich greift Ursula Palla das Thema "Baustelle" im eigentlichen wie im übertragenen Sinn auf: Zum einen begleiten wir das Mädchen optisch auf seinem Gang durch das Gebäude. Zum andern stellt auch die Schule eine kontinuierliche Baustelle dar, wenngleich auf einer pädagogischen Ebene.

Gremium: Hochbauamt Graubünden
Quelle: dt Hochbauamt Graubünden
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