Kommission für Umwelt, Verkehr und Energie befürwortet Beitrag des Kantons an Fernwärmeprojekt Chur Nord
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Die Kommission für Umwelt, Verkehr und Energie des Grossen Rates hat unter dem Vorsitz von Kommissionspräsident Christoph Jaag die regierungsrätliche Botschaft zum Investitionsbeitrag an das Fernwärme-Versorgungsnetz KVA-Trimmis-Chur Nord vorberaten und zuhanden des Grossen Rates in zustimmendem Sinne verabschiedet. An der Sitzung nahmen auch Regierungsrat Stefan Engler und Vertreter aus der Verwaltung teil.
Eine Interessengemeinschaft (Trägerschaft) bestehend aus dem Gemeindeverband für Abfallentsorgung in Graubünden (GEVAG), Trimmis, der IBC Energie Wasser Chur (IBC) und dem Kantonsspital Graubünden (KSGR), Chur, plant die Erstellung einer Fernwärmeleitung von der Kehrichtverbrennungsanlage in Trimmis (KVA) nach Chur, um damit Gebäude des Kantonsspitals und der Kantonsschule sowie weitere grössere Liegenschaften im Gebiet Chur Nord mit Wärmeenergie zu versorgen. Die Regierung schlägt dem Grossen Rat auf Gesuch der Trägerschaft vor, dass sich der Kanton an den Investitionskosten von total ca. 27 Millionen Franken mit 3,7 Millionen Franken beteiligen soll.
Die Kommission ist zusammen mit der Regierung vom grossen Potenzial der Fernwärme überzeugt. Dies zeigt auch der zunehmende Neu- und Ausbau von anderen Fernwärme-Versorgungsnetzen in der Schweiz. Im Umfeld grosser Energiepreisschwankungen und genereller Energieverknappungstendenzen tragen auch solche Projekte, die Abwärme aus erneuerbaren Energien nutzen, wesentlich zur Versorgungssicherheit und zu berechenbareren Energiekosten bei. Für die Kommission steht zudem fest, dass Fernwärme aus erneuerbarer Energie der kantonalen, nationalen und der internationalen Politik folgt, den Verbrauch von fossilen Energieträgern sowie den Schadstoff- und CO2-Ausstoss zu verringern. Die Nutzung von Abwärme - wie dies bei der KVA Trimmis der Fall ist - und deren Einspeisung in Fernwärmenetze ist besonders sinnvoll, da Wärme genutzt wird, die ohnehin anfällt. Durch die geplante erweiterte Nutzung der Abwärme der KVA Trimmis könnten gemäss Angaben in der Botschaft der Regierung jährlich rund 40 Millionen Kilowattstunden Wärme zusätzlich genutzt werden. Umgerechnet würde dies 3,8 Millionen Heizöl-Äquivalenten entsprechen. Dadurch würde der Ausstoss an CO2 um rund 8800 Tonnen pro Jahr reduziert. Das Kernstück des Fernwärme-Versorgungsnetzes KVA Trimmis-Chur Nord besteht gemäss Projekt aus zwei entlang der Autobahn A13 unterirdisch verlegten Rohren. Sie führen das durch die Abfallverbrennung auf 120 Grad Celsius erhitzte Wasser nach Chur Nord, respektive das nach der Gebäudebeheizung abgekühlte Wasser zur KVA-Trimmis zurück.
Die Kommission setzte sich auch intensiv mit der Frage der Wirtschaftlichkeit auseinander. Seitens Regierung wurde bestätigt, dass eine Abwärmenutzung aus der Abfallverbrennung in der Regel noch nicht wirtschaftlich sein kann, dies insbesondere infolge der langen Wärmeleitungen zu den Verbrauchern und derzeit tiefen Referenzpreisen, insbesondere von Öl. Solche Projekte sind auf Beiträge der öffentlichen Hand angewiesen. Nach Auffassung der Kommission macht es aber vorausschauend trotzdem Sinn, lokal produzierte Energie, welche kostengünstig und CO2-neutral anfällt, möglichst optimal zu nutzen und zu fördern. Der Investitionsbeitrag des Kantons in Höhe von 3,7 Millionen Franken soll mit einem Betrag von 1,2 Millionen Franken aus dem ordentlichen Investitionsbudget und 2,5 Millionen Franken als Massnahme zur Stabilisierung der Konjunktur finanziert werden.
Die vorberatende Kommission folgte der Botschaft der Regierung in allen Punkten und verabschiedete das Geschäft einstimmig zuhanden der Augustsession 2009 des Grossen Rates.
Auskunftsperson:
Christoph Jaag, Präsident Kommission für Umwelt, Verkehr und Energie,
Tel. 081 330 44 14
Gremium: Kommission für Umwelt, Verkehr und Energie
Quelle: dt Kommission für Umwelt, Verkehr und Energie
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