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Die Volkswirtschaft im Kanton Graubünden ist bislang von den Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise mit Ausnahme der exportorientierten Unternehmen noch nicht stark betroffen. Um bei einem anhaltenden und stärkeren Wirtschaftsabschwung sofort agieren zu können hat, die Bündner Regierung die Departemente beauftragt, Massnahmen auszuarbeiten. Verschiedene, erst vor kurzem beschlossene Massnahmen tragen derzeit zur Stabilisierung der Konjunktur bei.

Im Kanton Graubünden ist der wirtschaftliche Abschwung bisher gesamthaft noch deutlich schwächer als in anderen Ländern und Regionen: Die Tourismusbranche hatte einen guten Start in die Wintersaison, das Bauhaupt- und Baunebengewerbe verzeichnet soweit heute beurteilbar eine gute Auslastung und die Arbeitslosenzahlen im Dezember 2008 entwickelten sich sogar leicht rückläufig. Bisher sind in erster Linie die exportorientierten Unternehmen und die Maschinenindustrie in voller Härte von der Wirtschaftskrise betroffen. Allerdings besteht die Gefahr, dass bei einem anhaltenden, stärkeren Abschwung die übrigen Branchen nicht verschont bleiben werden.
Zurzeit bringen verschiedene Seiten Vorschläge zur Stabilisierung beziehungsweise Belebung der Wirtschaft ein. Der Kanton Graubünden hat in jüngster Vergangenheit bereits verschiedene Massnahmen ergriffen, welche insbesondere ab dem Jahr 2009 durch ihre breite Wirkung zur Stabilisierung der Konjunktur beitragen:

-Steuerfusssenkung um 5% (wirksam ab 2009)
-Steuergesetzrevision 2006 (teilweise bereits ab 2008 wirksam)
u.a. Erhöhung des Kinderabzugs; Anpassung des Abzugs für Kinderbetreuungskosten; Teilsplitting für Ehepaare; Befreiung direkter Nachkommen von Erbschafts- und Schenkungssteuer; Reduktion der Gewinnsteuer juristischer Personen
- Anhaltend hohes Investitionsniveau der öffentlichen Hand (Budget 2009 und aktualisierter Finanzplan 2010-2013)
- Revision Stipendiengesetz 2006
u.a. Erhöhung Alterslimite, Maximalstipendien, Dauer der Beitragsleistung; Neuregelung Elternbeitrag; Neuregelung Berücksichtigung Alimenten und Renten
- Reallohnerhöhung wie andere Betriebe der Privatwirtschaft.

Im Weiteren wirken zahlreiche Investitionen (z. B. Projekte in den Bereichen des Wasserkraftausbaus und der Hotellerie) und Steuerfusssenkungen in den Gemeinden ebenfalls breit und positiv auf die Stabilität der einheimischen Volkswirtschaft in den Regionen. Zusätzlich hat der Kanton in den letzten Jahren für konjunkturell schwierige Zeiten Rückstellungen im Umfang von mehr als 200 Millionen Franken vorgenommen. Diese können in den nächsten Jahren für Konjunkturstützungsmassnahmen eingesetzt werden.
Trotz der Einflüsse der Finanz- und Wirtschaftskrise dürfen die längerfristigen Rahmenbedingungen nicht ausser Acht gelassen werden: Der finanzpolitische Handlungsspielraum wird in den kommenden Jahren für den Kanton Graubünden deutlich kleiner. Unter dieser Voraussetzung sollen subsidiär zur Stützung der einheimischen Volkswirtschaft nur konjunkturelle Massnahmen getroffen werden, welche nicht zu einer Neuverschuldung des Staates führen, welche nicht Struktur erhaltend wirken und in jenen Branchen greifen, die tatsächlich von Beschäftigungsproblemen betroffen sind.
Die Regierung hat die Departemente beauftragt, unter Beachtung dieser Aspekte Massnahmen auszuarbeiten, um bei einem anhaltenden und stärkeren Wirtschaftsabschwung sofort agieren zu können. Diese Massnahmen zielen insbesondere auf jene Bereiche ab, in denen Investitionen des Staates zusammen mit Investitionen von Privaten eine Multiplikatorwirkung zeigen.
Im Übrigen hat die Regierung ein Monitoring eingerichtet, um laufend die weitere wirtschaftliche Entwicklung zu beobachten. Das Monitoring erfolgt in Zusammenarbeit mit den Bündner Wirtschaftsverbänden.

Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden
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