Das heute in Graubünden im Einsatz stehende Katastrophen- und
Polizeifunknetz ist überaltert und soll durch ein neues
Sicherheitsfunknetz ersetzt werden. Dies schlägt die Regierung dem
Grossen Rat in ihrer Botschaft zur Gewährung eines
Verpflichtungskredites zur Realisierung des Kantonsanteils am
Sicherheitsfunknetz POLYCOM vor. Das Parlament wird das Geschäft in der
Aprilsession behandeln.
Das bestehende Katastrophen- und Polizeifunknetz (DISCO) der
Kantonspolizei muss dringend durch ein neues Funksystem abgelöst werden.
Die Regierung beantragt daher dem Grossen Rat die Gewährung eines
Verpflichtungskredites für den Aufbau eines neuen Sicherheitsfunknetzes.
Das neue Sicherheitsfunknetz ermöglicht erstmalig die bedarfsgerechte
Funkvernetzung der Partner des Bevölkerungsschutzes und der
Blaulichtorganisationen. Heute setzen im Kanton Graubünden die Behörden
und Organisationen für Rettung und Sicherheit (Polizei, Feuerwehr,
Rettungsdienste, Zivilschutz, Grenzwacht und unterstützende Verbände der
Armee) verschiedene Funknetze ein. Eine Kommunikation untereinander ist
nur unverschlüsselt über den Koordinationskanal möglich. Das vorgesehene
neue Funksystem POLYCOM wird auch vom Bund und anderen Kantonen
verwendet. Alternative Funksysteme sind ebenfalls geprüft worden, diese
erfüllen die Zielsetzung der Funkvernetzung aller Partner des
Bevölkerungsschutzes und der Blaulichtorganisationen nicht. Zudem
gewährt der Bund nur bei Realisierung des Sicherheitsfunknetzes POLYCOM
Beiträge.
Für eine ausreichende Funkabdeckung des Kantons sind im ganzen
Kanton insgesamt 91 Basisstationen notwendig. 57 Basisstationen werden
vom Grenzwachtkorps erstellt und finanziert. Durch den Kanton sind 34
Basisstationen zu erstellen und zu finanzieren. Für die Realisierung des
Kantonsanteils am neuen Sicherheitsfunknetz beantragt die Regierung dem
Grossen Rat, einen Verpflichtungskredit von brutto 55 Millionen Franken
zu gewähren. An diesen Investitionen beteiligen sich das Bundesamt für
Strassenbau, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz, das Grenzwachtkorps
sowie armasuisse. Dem Kanton Graubünden verbleibt eine Nettobelastung
für den Aufbau der Infrastruktur von rund 27.4 Millionen Franken.
Das neue Sicherheitsfunknetz soll durch das Grenzwachtkorps, in
Zusammenarbeit mit dem Kanton, aufgebaut werden. Dadurch lassen sich
Synergien bei der Projektabwicklung erzielen und Kosten einsparen. Der
Terminplan sieht vor, dass nach dem Aufbau der Infrastruktur das
Funknetz Mitte 2012 in Betrieb gehen kann. Der Betrieb und Unterhalt
soll durch ein vom Kanton und dem Grenzwachtkorps gemeinsam getragenes
Kompetenzzentrum erfolgen. Angesiedelt wird dieses bei der
Kantonspolizei. Die Nettobetriebskosten werden auf rund 2.3 Millionen
Franken pro Jahr veranschlagt, für den Kanton dürfte nach Abzug der
Beteiligung durch das Grenzwachtkorps ein jährlicher Aufwand von rund
1.2 Millionen Franken resultieren.
Auskunftsperson:
Regierungsrätin Barbara Janom Steiner, Vorsteherin Departement für
Justiz, Sicherheit und Gesundheit, Tel. 081 257 25 01
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden