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Der Kanton Graubünden zieht eine positive Zwischenbilanz über den Vorsitz der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp). Zu den erfolgreichen Veranstaltungen gehört das Symposium "Arge Alp wohin", das im Dezember im Grossen Rat stattgefunden hat. Graubünden will die Zeit des Vorsitzes bis zur Regierungschefkonferenz im Juni 2009 in Flims nutzen, um weitere Schwerpunkte zu setzen.

Der Kanton Graubünden befindet sich mit dem Präsidium der Arge Alp auf Zielkurs. Im Juni 2008 hat Graubünden an der Regierungschefkonferenz in Prien von Bayern turnusgemäss für ein Jahr den Vorsitz der Arge Alp übernommen. Letztmals führte Graubünden in den Jahren 1993 und 1994 die Präsidentschaft der Arge Alp.
Während seines Vorsitzjahres hat sich Graubünden vorgenommen, verschiedene Schwerpunkte zu setzen. Bereits im Dezember ist das Symposium "Arge Alp wohin - Herausforderungen und Perspektiven" erfolgreich über die Bühne gegangen. Die Veranstaltung hat am 10. Dezember 2008 im Grossen Rat in Chur während der Session des Parlaments stattgefunden. Die Tagung löste in der Öffentlichkeit und den Medien ein grosses Echo aus und stiess auf positive Resonanz. Am Symposium nahmen der Südtiroler Landeshauptmann Luis Durnwalder sowie Dominik Siegrist, Präsident der Alpenschutzkommission CIPRA International und Marco Onida, Generalsekretär der Alpenkonvention teil. Unter der Moderation von Regierungsrat Martin Schmid diskutierten die hochkarätigen Vertreter aus Politik, Vertragswerken und Nichtregierungsorganisationen mit den 120 Parlamentsmitgliedern über die Herausforderung und Perspektiven der Arge Alp und erörterten dabei wichtige Aspekte der Alpenpolitik. Mit der Veranstaltung ist es Graubünden gelungen, einen politischen Beitrag zur künftigen Ausrichtung der Arge Alp zu leisten.

Politische Diskussionen zur Energiefrage und zur Informationsgesellschaft geplant
Als weiteren politischen Schwerpunkt will der Kanton Graubünden in der Arge Alp die Energiefrage thematisieren. Für die Alpenländer ist es wichtig, sich frühzeitig mit der künftigen Nutzung der vorhandenen Potenziale im Energiebereich auseinanderzusetzen. Im Hinblick auf die Diskussion an der nächsten Regierungschefkonferenz, die am 18./19. Juni 2009 in Flims stattfinden wird, hat der Kanton Graubünden eine Vergleichsstudie über die Nutzung erneuerbarer Energien und natürlicher Ressourcen in den Alpenländern in Auftrag geben. An der Regierungschefkonferenz werden sich die Regierungsvertreter vertieft mit dem Thema Energiepolitik befassen und eine Resolution verabschieden.
Als weiteres Thema wird an der Regierungschefkonferenz die Informationsgesellschaft und Infrastrukturpolitik behandelt. Moderne Informationstechnologien stellen für den Alpenraum eine grosse Chance dar. Standortnachteile können zumindest teilweise wettgemacht werden, indem Zeit und Raum durch den Transfer von Daten weitgehend überwunden werden. Eine verlässliche und erschwingliche Grundversorgung mit vielfältigen und qualitativ hoch stehenden Telekommunikationsdiensten ist speziell für die Wettbewerbsfähigkeit von grosser Bedeutung. Mit einer Resolution der Arge Alp soll darauf aufmerksam gemacht werden, wie wichtig es für den Alpenraum ist, dass die Grundversorgung mit der technologischen Entwicklung weiterhin Schritt hält und neue Produkte und Dienstleistungen flächendeckend und im Alpenraum möglichst frühzeitig angeboten werden.

Mit Arge Alp Musikpreis der Jugend eine Stimme geben
Einen frischen Akzent setzt Graubünden während seines Vorsitzjahres mit der Ausschreibung des Arge Alp Preises 2009. Der Wettbewerb ist im Dezember 2008 als Musikpreis ausgeschrieben worden und soll der Jugend eine Stimme geben. Prämiert wird ein musikalischer Beitrag, der sich kreativ mit dem Thema Alpen befasst. Der Arge Alp-Preis, der mit 15'000 Euro dotiert ist, soll gleichzeitig dazu dienen, junge Musikerinnen und Musiker im Alpenraum zu fördern und ihnen Auftrittmöglichkeiten im ganzen Arge Alp-Raum zu verschaffen.
Als weiteres Projekt hat der Kanton Graubünden das Thema "Grossraubtiere in den Alpen" lanciert. Grossraubtiere wie Bär, Wolf und Luchs haben die Eigenschaft, sich grossräumig zu bewegen und halten sich dabei nicht an Landesgrenzen. Wegen der aktuell zunehmenden Verbreitung von freilebenden Grossraubtieren ist die Zusammenarbeit der Alpenländer wichtig. Das Projekt, das sich mit den einst in der Alpenregion einheimischen Grossraubtieren, den gewandelten Voraussetzungen bezüglich ihrer Lebensräume sowie den damit verbundenen Konfliktpotenzialen befasst, strebt eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Sinne eines Erfahrungsaustauschs auf fachlicher Ebene an.

Pionierrolle der Arge Alp
Die Arge Alp wurde am 12. Oktober 1972 in Mösern in Tirol gegründet. Sie war europaweit der erste vergleichbare Zusammenschluss staatlicher und autonomer Einheiten auf der Ebene unterhalb der National- und Bundesstaaten. Im Herzen Europas gelegen kommt ihr bis heute eine bedeutende Brücken- und Integrationsfunktion zu. Mitgliedsländer der Arge Alp sind: aus Deutschland der Freistaat Bayern; aus Österreich die Länder Vorarlberg, Tirol und Salzburg; aus Italien die Region Lombardei und die Autonomen Provinzen Bozen-Südtirol und Trient; aus der Schweiz die Kantone Graubünden, St. Gallen und Tessin. Die Arge Alp verfolgt das Ziel, durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit gemeinsame Anliegen der Mitgliedsländer, insbesondere in den Bereichen Kultur, Soziales, Wirtschaft und Ökologie zu behandeln, das Bewusstsein der gemeinsamen Verantwortung für den alpinen Lebensraum zu vertiefen, die Kontakte zwischen Bewohnern des Alpenraums zu fördern, die Stellung der Länder, Regionen, Provinzen und Kantone zu stärken und gemeinsam mit anderen Institutionen einen Beitrag zur Zusammenarbeit in Europa zu leisten.

Auskunftsperson:
Regierungsrat Martin Schmid, Vorsitzender der Arge Alp, Vorsteher des Departements für Finanzen und Gemeinden, Tel. 081 257 32 01

Gremium: Standeskanzlei Graubünden
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden
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