Im Rahmen der Gesamtsanierung der Bündner Kantonsschule in Chur
steht eine weitere Sanierungsetappe auf dem Programm. Nach der
Erneuerung der Schulanlagen am Standort Halde soll auch das Gebäude
Cleric am Plessurquai baulich umfassend saniert werden. Dies schlägt die
Bündner Regierung vor. Sie hat die entsprechende Botschaft an den
Grossen Rat verabschiedet und beantragt dem Parlament, einen
Verpflichtungskredit von 26 Millionen Franken zu gewähren. Der Grosse
Rat wird sich in der Junisession mit dem Geschäft befassen.
Das Sanierungskonzept für das Haus Cleric (ehemaliges Lehrerseminar)
ist Teil des Gesamtprojektes "Bauliche Sanierung Bündner Kantonsschule
Chur". Bereits im Juni 2006 hatte der Grosse Rat der baulichen Sanierung
der Schulgebäude am Standort Halde zugestimmt und einen
Verpflichtungskredit von 50 Millionen Franken gesprochen. Im Juli 2007
starteten die Arbeiten. Der Klassentrakt wird im Juli 2009 der Schule
übergeben, danach wird der Naturwissenschaftstrakt baulich saniert, der
ein Jahr später ebenfalls wieder in Betrieb genommen werden kann. Noch
während der Sanierung an der Halde beginnen die Bauarbeiten an der
Verbindung der Areale Plessur und Halde. Für deren Realisierung hatte
der Grosse Rat einen Kredit von 5.8 Millionen Franken bewilligt.
Als weiterer Meilenstein im Gesamtkonzept ist nun auch das Haus
"Cleric" am Plessurquai baulich in Stand zu setzen. Das in den Jahren
1962 bis 1964 erstellte Gebäude weist einen erheblichen Sanierungsbedarf
auf. Unter anderem erfüllt die Gebäudehülle die Anforderungen an den
Wärmeschutz beziehungsweise an die kantonale Energiegesetzgebung nicht
mehr. Durch die geplante Sanierung der Aussenfassade, des Daches und der
Fenster sollen die Vorgaben des Minergie-Standards erreicht werden.
Zudem ist vorgesehen, auf dem Dach des Klassentrakts eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von rund 20 Kilowatt zu
installieren. Ausserdem sind im Gebäude die Fugen mit PCB-belasteten
Fugendichtungsmassen verkittet. Diese müssen fachgerecht entfernt und
entsorgt werden. Auch die Haustechnikanlagen wie Heizung und Lüftung
sowie die sanitären Installationen müssen erneuert werden. Die Kosten
für die umfassende Sanierung des Gebäudes Cleric belaufen sich auf
insgesamt 26 Millionen Franken.
Mit der Sanierung wird laut Regierung ein weiterer wichtiger
Baustein im Rahmen der laufenden Gesamterneuerung der Bündner
Kantonsschule gesetzt. Das Projekt überzeugt in qualitativer und
wirtschaftlicher Hinsicht und bietet Gewähr für eine nachhaltige
Ausrichtung der Kantonsschule als bedeutende kantonale
Bildungsinstitution. Das Beibehalten des äusseren Erscheinungsbildes des
Gebäudes trägt der städtebaulich sensiblen Umgebung am Altstadtrand vor
der Kulisse von St. Luzi und Kathedrale Rechnung. Zudem lassen sich
sämtliche baulichen Barrieren beseitigen, was auch Menschen mit einer
Behinderung in Zukunft den uneingeschränkten Zugang zur Schulanlage
ermöglicht.
Die Hauptinvestitionen für die Sanierung des Hauses "Cleric" fallen
bereits ab Sommer 2010 unmittelbar nach der Fertigstellung der
Kantonsschule Halde an und wirken damit im Sinne einer direkt
umsetzbaren Stabilisierungsmassnahme den negativen Konjunkturtendenzen
im Kanton entgegen.
Stimmt der Grosse Rat dem Vorhaben zu, können die Sanierungsarbeiten
im Juli 2010 starten. Diese dauern voraussichtlich bis Mitte 2012. Im
Anschluss an die Sanierung des Gebäude Cleric sieht das Gesamtkonzept
vor, auf dem Areal Plessur in einem Ergänzungsneubau die noch fehlenden
Räumlichkeiten wie Mensa, Mediothek sowie weitere benötigte
Unterrichtsräume zu realisieren.
Auskunftspersonen:
- Regierungsrat Stefan Engler, Vorsteher Bau-, Verkehrs- und
Forstdepartement, Tel. 081 257 36 01
- Markus Dünner, Kantonsbaumeister, Hochbauamt Graubünden, Tel. 081
257 36 31
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden