Der vom Kanton Graubünden im Jahr 2009 einberufene "Runde Tisch" gegen den drohenden Pflegepersonalmangel zeigt positive Wirkungen. Eine Mehrheit der Teilnehmer sieht aktuell keinen Bedarf für weitere Aktivitäten des "Runden Tisches". Die Treffen sollen aber als Plattform zum Informationsaustausch beibehalten werden und künftig einmal pro Jahr stattfinden.
Um dem sich abzeichnenden Mangel an Pflegepersonal in den Spitälern, Kliniken, Alters- und Pflegeheimen sowie für die Spitex entgegen zu wirken, hatte die Vorsteherin des Departementes für Justiz, Sicherheit und Gesundheit, Regierungsrätin Barbara Janom Steiner, im Sommer 2009 Vertreter der Arbeitgeberverbände (Bündner Spital- und Heimverband, Spitex Verband Graubünden, OdA Gesundheit und Soziales), der Berufsverbände, der Ausbildungsstätten und der zuständigen Amtsstellen zu einem "Runden Tisch" eingeladen. In der Folge wurden in vier Arbeitsgruppen breitgefächerte Massnahmenvorschläge zur Bekämpfung des Personalmangels erarbeitet.
An der letzten Zusammenkunft vom 22. März 2011 stellten die Teilnehmenden des "Runden Tisches" mit Befriedigung fest, dass die in der Zwischenzeit umgesetzten Massnahmen (vgl. Anhang) dazu geführt haben, dass im Jahr 2010 wesentlich mehr Personen die Ausbildung zur Fachangestellten Gesundheit absolvieren. Die Wirkung weiterer in die Wege geleiteter Massnahmen zur Rekrutierung von Pflegepersonal wie die Einführung einer berufsbegleitenden Ausbildung zur diplomierten Pflegefachfrau / zum diplomierten Pflegefachmann HF lässt sich zurzeit noch nicht abschätzen. Die Wirkungsbeurteilung der getroffenen Massnahmen soll im Rahmen eines Monitorings erfolgen. Um ein breit angelegtes weiterführendes Massnahmenpaket im Bereich Berufsbildung und Ausbildungsplatzangebot im Kanton umsetzen zu können, beabsichtigt der Bündner Spital- und Heimverband gemeinsam mit dem Spitex Verband Graubünden, die OdA Gesundheit und Soziales Graubünden personell zu verstärken.
Aus Sicht der Teilnehmenden des "Runden Tisches" kann die personelle Situation in den Betrieben des Gesundheitswesens im Kanton derzeit grundsätzlich als gut bezeichnet werden. Dies gilt insbesondere für das Churer Rheintal. Aus den Betrieben ausserhalb des Churer Rheintals wird ein Mangel an einheimischem diplomiertem Pflegepersonal im Langzeitbereich vermeldet. Generell ist ein Mangel an einheimischem Fachpersonal mit Spezialausbildungen (Hebammen, Intensivstation, Kinder-Intensivstation, Operationssaal) zu verzeichnen.
Aktuell wurde seitens der grossen Mehrheit der Teilnehmer kein Bedarf für weitere Aktivitäten des "Runden Tisches" gesehen. Die noch nicht realisierten Massnahmenvorschläge, die vom "Runden Tisch" beziehungsweise von den Arbeitsgruppen erarbeitet wurden, werden, da sie vor allem operativer Natur sind, wie gegenüber dem "Runden Tisch" in Aussicht gestellt, von den Arbeitgeberorganisationen (Bündner Spital- und Heimverband, Spitex Verband Graubünden) und auf betrieblicher Ebene angegangen. Mit Blick in die Zukunft ist es nötig, der Personalerhaltung besondere Beachtung zu schenken und Massnahmen zu treffen, um die Berufsverweildauer der Pflegefachpersonen zu verlängern.
Die Teilnehmenden erachteten es aber als zweckmässig, den "Runden Tisch" als Plattform zum Informationsaustausch im Sinne einer laufenden Lagebeurteilung beizubehalten. Die Zusammenkünfte sollen im jährlichen Turnus stattfinden, sofern nicht veränderte Rahmenbedingungen eine kurzfristigere Zusammenkunft erfordern.
Auskunftsperson:
Regierungsrätin Barbara Janom Steiner, Vorsteherin Departement für Justiz, Sicherheit und Gesundheit, Tel. 081 257 25 01
Gremium: Departement für Justiz, Sicherheit und Gesundheit
Quelle: dt Departement für Justiz, Sicherheit und Gesundheit