Der Kanton Graubünden will eine führende Rolle im Schweizer Agrotourismus einnehmen. Mit Beschluss der Regierung vom 10. Mai 2011 wurde das Projekt Agrotourismus Graubünden ins Leben gerufen. Die Geschäftsstelle Agrotourismus Graubünden hat am 1. Juli 2011 ihren operativen Betrieb aufgenommen und soll mithelfen, die Wertschöpfung in der Landwirtschaft und im Tourismus durch authentische Angebote zu stärken.
Grundlage für den Beschluss der Regierung ist der Bericht «Analyse und Strategie Agrotourismus Graubünden». Er wurde heute erstmals öffentlich präsentiert und enthält Ziele, Strategie und Massnahmen für den Agrotourismus in Graubünden. Der Bericht wurde vom Departement für Volkswirtschaft und Soziales bei der Fachstelle Tourismus und Nachhaltige Entwicklung in Wergenstein in Auftrag gegeben.
Die Analyse hat gezeigt, dass im Kanton grosses Potential im Agrotourismus liegt. Der Agrotourismus kann mehr Wertschöpfung nach Graubünden bringen und insgesamt die nachhaltige Entwicklung in den Regionen fördern. Für den Agrotourismus spricht auch, dass er die bestehenden touristischen Angebote ergänzt und die Werte und Ausrichtung des kantonalen Tourismus bzw. der Marke graubünden stärkt. Die Regierung will denn auch mit dem Agrotourismus die Tourismus- und Landwirtschaftsakteure durch eine gemeinsame Wertschöpfungssteigerung näher zusammen bringen und für die Gäste in Graubünden ergänzende Angebote schaffen.
Der Kanton in der Offensive
Ziel ist es, buchbare und authentische touristische Angebote mit Bezug zur Landwirtschaft zu schaffen. Der Kanton strebt dazu eine professionelle Unterstützung und Vernetzung der Akteure, eine optimale Organisationsform und eine verbesserte Vermarktung von agrotouristischen Angeboten an. In den drei Handlungsfeldern haben die Arbeiten unterdessen begonnen: Organisation und Netzwerk (Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure), Angebotsentwicklung (Entwickeln agrotouristischer Angebote und Produkte, Qualitätssicherung) sowie Kommunikation & Verkauf (Angebote bündeln, auf bestehenden und neuen Absatzkanälen sichtbar und buchbar machen). Für die Jahre 2011 bis 2014 hat der Kanton für alle Handlungsfelder ein Kostendach von 1,38 Mio. Franken bewilligt.
Die Geschäftsstelle koordiniert den Agrotourismus Graubünden auf operativer Ebene und ist somit zuständig für den Aufbau, den Betrieb und die Weiterentwicklung des Agrotourismus in Graubünden. Um die strategischen Ziele zu überprüfen und laufend weiterzuentwickeln, wurde der Geschäftsstelle und dem ganzen Projekt eine Begleitgruppe aus Praktikern der Branche beigestellt. Die Schnittstelle zwischen Landwirtschaft und Tourismus soll durch Know-how-Transfer sowohl von der landwirtschaftlichen als auch von der touristischen Seite her mit Leben gefüllt werden. Die Geschäftsstelle Agrotourismus Graubünden ist seit dem 1. Juli 2011 operativ tätig, erfasst u.a. die agrotouristischen Bereiche (Erlebnisangebote, Übernachtungen, Gastronomie, Direktvermarktung) und führt sie schrittweise der Vermarktung zu. Bäuerinnen und Bauern sind die Hauptakteure und sollen den Agrotourismus in ihren Betrieb integrieren und auf dessen Stärken aufbauen. Zum gewünschten Eigenverständnis passt zudem auch, dass die Landwirte wissen, was Gäste wünschen und wofür sie bereit sind, einen angemessenen Preis zu bezahlen.
Porträt und Kontakt Geschäftsstelle Agrotourismus Graubünden
Die Geschäftsstelle steht im Dienste von Bäuerinnen und Bauern, die aus eigenem Antrieb in den Agrotourismus investieren wollen und verknüpft interessierte Tourismus-Vertreter mit der Landwirtschaft. Die Geschäftsstelle wird über ein Mandat des Kantons von der Agentur pluswert in Chur betrieben. Verantwortlich für die Geschäftsführung zeichnen Christof Dietler, Agronom ETH, Marketing- und Netzwerkspezialist im Food-Sektor, sowie Sabina Schlosser, Tourismusfachfrau und langjährige Hôtelière. Ende 2011 wird die Geschäftsstelle eine Webseite aufschalten und auch so erreichbar sein.
Kontakt:
Geschäftsstelle Agrotourismus Graubünden, Kornplatz 2, 7000 Chur
Tel.: 081 250 54 25, Fax: 081 250 54 27.
Die Begleitgruppe des Projektes "Agrotourismus Graubünden" besteht aus Barbara Buchli-Dönz, Bündner Bauerverband; Rolf Hug, LBBZ Plantahof; Jasmine Said Bucher, Alpinavera; Rebecca Göpfert, Kompetenzstelle natur- und kulturnaher Tourismus GR, Wergenstein; Alfons Cotti, Landwirt; Myriam Keller, Graubünden Ferien; Oliver von Allmen, Agrotourismus Schweiz; Andreas Züllig, hotelleriesuisse Graubünden.
Der Bericht "Analyse und Strategie Agrotourismus Graubünden" ist unter
www.alg.gr.ch abrufbar.
Auskunftspersonen:
- Regierungsrat Hansjörg Trachsel, Vorsteher Departement für Volkswirtschaft und Soziales, Tel. 081 257 23 01
- Aurelio Casanova, Leiter Amt für Landwirtschaft und Geoinformation, Tel. 081 257 24 31
Gremium: Departement für Volkswirtschaft und Soziales
Quelle: dt Departement für Volkswirtschaft und Soziales