Der Sonderbeauftragte des Bundes für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, Hans Jakob Roth, hat heute auf Einladung von Kanzleidirektor Claudio Riesen Graubünden besucht. Themen der Zusammenkunft waren die Rolle der Kantone in der Aussenpolitik und aktuelle Fragestellungen in den Grenzregionen.
Für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit sind die Kantone zuständig. Die Bundesverfassung erlaubt den Kantonen eine aktive Aussenpolitik. Diesen Spielraum nützt der Kanton Graubünden, indem er grenzüberschreitende Fragestellungen im Rahmen grenzüberschreitender Strukturen löst und ein breites, flexibles Netzwerk pflegt. Graubünden bewirtschaftet im Rahmen grenzüberschreitender Gremien wie der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp), der Internationalen Regierungskommission Alpenrhein (IRKA) und Interreg gemeinsame Lebensräume unter anderem mit Südtirol, Tirol, Vorarlberg und der Lombardei. Die zunehmende Vernetzung der Wirtschafts- und Lebensräume mit dem nahen Ausland bewirkt ein wachsendes Bedürfnis nach grenzüberschreitender Zusammenarbeit. Hier leisten Grenzkantone wie Graubünden einen wichtigen Beitrag zur Aussenpolitik. Der Bundesrat erklärte in seiner Aussenpolitischen Strategie 2012-2015 die Beziehungen zu den grenznahen Regionen zur Priorität und setzte mit Hans Jakob Roth einen Sonderbotschafter für grenzüberschreitende Fragen ein. Seine Aufgabe ist, den Austausch mit den Kantonen und ihre Unterstützung zu fördern. Europa wachse vor allem in den Grenzregionen zusammen, wodurch die Kantons- und Lokalregierungen künftig noch stärker in die regionale Aussenpolitik involviert würden, führte Roth anlässlich des heutigen Treffens aus.
Kanzleidirektor Claudio Riesen, die Grossräte Alessandro Della Vedova und Maurizio Michael, Eugen Arpagaus vom Amt für Wirtschaft und Tourismus und Bianca Battaglia, Beauftragte Aussenbeziehungen, erörterten Hans Jakob Roth die vielfältigen Aussenbeziehungen des Kantons Graubünden. Zur Sprache kamen Themen wie die Expo 2015 in Mailand, Interreg-Projekte und das Engagement Graubündens an der Entstehung einer europäischen Alpenstrategie. Mit dem Treffen wurde der Grundstein für einen künftig intensiveren Austausch gelegt.
Fotobeilage:
von links: Eugen Arpagaus (Amt für Wirtschaft und Tourismus), Grossrat Allessandro Della Vedova, Sonderbotschafter Hans Jakob Roth, Kanzleidirektor Claudio Riesen, Grossrat Maurizio Michael, Bianca Battaglia (Standeskanzlei)
Auskunftsperson:
Kanzleidirektor Claudio Riesen, Tel. 081 257 22 23, E-Mail
claudio.riesen@staka.gr.ch
Gremium: Standeskanzlei Graubünden
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden