Der Kanton Graubünden zählte per Ende 2013 194 959 ständige Einwohner, 1039 mehr als ein Jahr zuvor. Neben der zunehmenden ausländischen Wohnbevölkerung leisteten auch die etwas zahlreicheren Geburten einen kleinen Beitrag zum Bevölkerungswachstum.
Wenig dynamische Entwicklung im nationalen Vergleich
Mit einem Anstieg der ständigen Wohnbevölkerung um 0,5 Prozent auf 194 959 Einwohner fällt die Bündner Wachstumsrate 2013 zwar etwas höher aus als im Vorjahr, bleibt aber auch diesmal deutlich hinter dem nationalen Mittel von 1,3 Prozent zurück. Weniger prozentualen Zuwachs als Graubünden verzeichneten 2013 nur drei Kantone (AI, AR, UR), während vor allem einige Westschweizer Stände (FR, VD, VS) weiterhin stark an Bevölkerung dazugewannen.
Weiteres Wachstum der ausländischen Bevölkerung
Die Schweizer Wohnbevölkerung wuchs in Graubünden minim um 50 Personen auf den Bestand von 160 440 Personen an, während die um fast 1000 Personen grösser gewordene ausländische Wohnbevölkerung (neu 34 519 Personen) den Ausländeranteil an der gesamten Bevölkerung auf 17,7 Prozent erhöhte.
Um 6,4 Prozent zugenommen hat dabei die Zahl der portugiesischen Einwohner – sie stellen neu einen Anteil von 26,7 Prozent an der gesamten ausländischen Wohnbevölkerung. Die Anzahl deutscher Staatsangehöriger dagegen ist leicht um 0,6 Prozent zurückgegangen, ihr Anteil beträgt so noch 22,3 Prozent. An dritter Position finden sich wie in den Vorjahren die italienischen Einwohner mit einem Anteil von 17,1 Prozent an der ausländischen Wohnbevölkerung. Sämtliche anderen der etwa 130 im Kanton vertretenen Nationalitäten stellen bedeutend kleinere Bevölkerungsgruppen dar.
Die ausländische Zuwanderung findet hauptsächlich im jüngeren, erwerbsfähigen Alter statt, so dass in diesen Alterskategorien auch deutlich am meisten Ausländer vertreten sind; die Schweizer Wohnbevölkerung ist dagegen im Mittel doch deutlich älter.
Altersstruktur der ständigen Wohnbevölkerung Graubündens per 31.12.2013
Mehrheit der Regionen gewinnt Bevölkerung dazu
Neun Bündner Regionen konnten 2013 ein Bevölkerungswachstum verzeichnen, am deutlichsten davon die Mesolcina mit 2,0 Prozent. Meist leichte Einbussen gegenüber dem Vorjahr mussten einzig Mittelbünden, das Unter- und Oberengadin sowie die beiden Südbündner Regionen Bregaglia und Poschiavo hinnehmen.
Ständige Wohnbevölkerung am 31.12.2013 nach Regionen sowie Veränderung 2013
Die Stadt Chur verzeichnete 2013 ein Bevölkerungswachstum von 0,8 Prozent und zählt so neu 34 350 ständige Einwohner; vom Dutzend Bündner Gemeinden mit mehr als 3000 Einwohnern legten prozentual Bonaduz und Domat/Ems am stärksten zu. Auf der anderen Seite zählten Ende 2013 noch 21 Bündner Gemeinden weniger als 100 und insgesamt 80 Gemeinden weniger als 500 Einwohner; durch die zahlreichen Gemeindefusionen nimmt diese einst stattliche Anzahl kleiner Gemeinden aktuell jährlich ab.
Wieder etwas mehr Geburten und Todesfälle
Mit 1764 Neugeborenen wurden 2013 so viele Geburten wie seit zwölf Jahren nicht mehr verzeichnet. Obwohl auch die Zahl der Todesfälle weiter auf 1721 anstieg, kann somit ein positiver Geburtensaldo registriert werden, was in den letzten Jahren in Graubünden eher die Ausnahme darstellte. Bei den Neugeborenen beträgt der Anteil ausländischer Staatsbürger im Übrigen 19,7 Prozent, bei den Todesfällen 5,9 Prozent.
Zudem wurden im letzten Jahr 860 Ehen geschlossen, 84 weniger als im Jahr zuvor. Die 327 erfolgten Scheidungen (Vorjahr: 354) stellen sogar im langjährigen Vergleich einen sehr tiefen Wert dar.
Detaillierte Resultate aus den Bevölkerungsstatistiken für alle Gemeinden und Regionen sind auf der Homepage des Amtes für Wirtschaft und Tourismus unter
www.awt.gr.ch/statistik aufgeschaltet.
Auskunftsperson:
Patrick Casanova, Leiter Volkswirtschaftliche Grundlagen, Tel. 081 257 23 74, E-Mail:
patrick.casanova@awt.gr.ch
Gremium: Amt für Wirtschaft und Tourismus Graubünden
Quelle: dt Amt für Wirtschaft und Tourismus Graubünden