Hannes und Petruschka Vogel sind die Bündner Kulturpreisträger 2014. Nebst dem Bündner Kulturpreis 2014 hat die Regierung zehn Anerkennungspreise sowie acht Förderungspreise vergeben.
Bündner Kulturpreis 2014 für Hannes und Petruschka Vogel
Hannes und Petruschka Vogel heissen die beiden Bündner Kulturpreisträger 2014. Die Bündner Regierung hat dem in Mathon wohnhaften Künstlerpaar den Bündner Kulturpreis 2014 verliehen. Hannes und Petruschka Vogel erhalten den Preis gemeinsam in Würdigung ihres international anerkannten künstlerischen Schaffens in den Bereichen Malerei, Fotografie, Text- und Konzeptkunst, welches im Wissen um die besondere Bedeutung des Ortes und seiner historischen Dimensionen ästhetisch überzeugende Werke in sinnstiftende Zusammenhänge stellt. Der Preis ist mit insgesamt 30 000 Franken dotiert.
Im Weiteren hat die Regierung folgende
Anerkennungspreise in der Höhe von je 20 000 Franken vergeben:
- Walter J. Ammann, Davos, in Würdigung seiner wegweisenden und international anerkannten Projekte im Bereich der Risikoforschung und der Naturgefahren sowie seines beharrlichen Einsatzes für die Stärkung des Forschungsplatzes Davos/Graubünden.
- Evelina Cajacob, Malans, in Anerkennung ihrer künstlerischen Tätigkeit auf dem Gebiet der Zeichnung und der Videoinstallation, in der sie Alltag und Kunst feinfühlig vernetzt.
- Flurin Caviezel, Chur, in Anerkennung seiner Tätigkeit als Kabarettist, Musiker und Erzähler sowie seiner Funktion als vielsprachiger Botschafter ausserhalb des Kantons Graubünden.
- Agnese Ciocco, Roveredo, in Anerkennung ihrer langjährigen, vielfältigen Tätigkeit zugunsten der Kultur des Misox und Italienischbündens und insbesondere ihres Einsatzes für das Museo Moesano.
- Hans Domenig, Chur, in Würdigung seiner Tätigkeit als Theologe, Fotograf und Autor, der mit seinen Bildern und aphoristischen Texten zum Nachdenken über die Philosophie des Alltäglichen anregt.
- Peter Egloff, Sumvitg, in Anerkennung seiner vielseitigen publizistischen Tätigkeit zugunsten von Sprache und Kultur sowie seiner Leistungen als subtiler Übersetzer von rätoromanischer Literatur.
- Konrad Kunz, Chur, in Würdigung seiner langjährigen Tätigkeit als Grafiker und Zeichner, insbesondere im Bereich der Buch- und Ausstellungsgestaltung für verschiedene Institutionen in Graubünden.
- Cornelia Müller, Poschiavo, in Würdigung ihrer engagierten Tätigkeit in der Vermittlung von Jazz, improvisierter Musik und Ethnomusik sowie ihres beharrlichen und leidenschaftlichen Einsatzes für die Organisation des Avantgarde-Festivals UNCOOL Valposchiavo.
- Christian und Ursula Weber, Trun, in Würdigung ihrer langjährigen und idealistischen Tätigkeit im Bereich des ökologischen Landbaus und der nachhaltigen Ressourcenbewirtschaftung sowie ihres Einsatzes für die Erhaltung der Sortenvielfalt in Graubünden.
- Maria Riccarda Wesseling, Amstelveen NL, in Würdigung ihrer herausragenden Leistungen als Mezzosopranistin sowie ihrer Funktion als Botschafterin Graubündens im In- und Ausland.
Die
Förderungspreise im Betrag von je 20 000 Franken gehen dieses Jahr an:
- Mileva Albertini, Lostallo, Illustratorin
- Jon Bischoff, Zürich, Comiczeichner
- Notta Caflisch, Chur, bildende Künstlerin
- Carlo Clopath, Trin Mulin, Designer
- Anita Hassler, Bern, Musikerin
- Martin Jud, Chur, Chor-/Orchesterdirigent
- Annatina Kull, Luzern, Musikerin
- Jürg Wasescha, Savognin, Kirchenmusiker
Die Preise werden im Rahmen einer Feier am Freitag, 14. November 2014, um 17.15 Uhr, im Grossratssaal in Chur überreicht.
Assistenzärztinnen und Assistenzärzte zur Ausbildung bei Hausärzten
Der Kanton setzt das 2009 gestartete Programm "Capricorn" zur Schaffung von Ausbildungsstellen für Assistenzärztinnen und Assistenzärzte in Hausarztpraxen fort. Die Regierung hat einer unbefristeten Weiterführung des Programmes mit jährlichen Aufwendungen des Kantons von maximal 300 000 Franken zugestimmt. Das Programm hat zum Ziel, den Hausärztemangel dadurch zu mindern, indem an Spitälern tätige Assistenzärztinnen und Assistenzärzte für die Dauer eines halben Jahres bei einer Hausärztin oder einem Hausarzt tätig sind. Jährlich stehen ab 2015 neu sechs Praxisassistenzstellen (bisher vier) bei verschiedenen Grundversorgern im Kanton zur Verfügung. Die Praxisassistenzärztinnen und Praxisassistenzärzte werden vom Spital für die Dauer der Ausbildung freigestellt. Während dieser Zeit trägt der Kanton 75 Prozent der Lohnkosten, das Spital die restlichen 25 Prozent. Das Projekt war bisher erfolgreich. Jedes Jahr bewarben sich deutlich mehr Assistenzärztinnen und Assistenzärzte, als Stellen zu vergeben waren. Bis Ende 2013 haben bereits drei Grundversorger und eine Kinderärztin eine Praxis im Kanton eröffnet.
Zweite Kulturbotschaft des Bundes im Grundsatz befürwortet
Die Bündner Regierung begrüsst die Botschaft des Bundes zur Förderung der Kultur in den Jahren 2016-2019 (Zweite Kulturbotschaft). Die Kulturbotschaft legt Ziele und Massnahmen fest und bestimmt die Finanzmittel, die den Kulturinstitutionen des Bundes während der neuen Förderperiode zugewiesen werden. Es sind Finanzmittel in der Höhe von insgesamt 894,6 Millionen Franken vorgesehen. In ihrer Stellungnahme weist die Bündner Regierung auf verschiedene Punkte hin: So erachtet es die Regierung als Aufgabe des Bundes, dass er sich an der Förderung des lebendigen Kulturschaffens bzw. herausragender Kulturprojekte gerade auch in ländlichen Regionen vermehrt beteiligt. Besorgt nimmt die Regierung zudem zur Kenntnis, dass – trotz insgesamt höherem Budget für die neue Förderperiode – für die Denkmalpflege, die Archäologie und den Ortsbildschutz keine zusätzlichen Mittel gesprochen werden sollen. Damit die schleichende Zerstörung und die schlimmsten Schäden an archäologischen Fundstellen und an Schweizer Baukultur abgewendet werden können, braucht der Bereich Heimatschutz und Denkmalpflege einen jährlichen Betrag des Bundes von mindestens 30 Millionen Franken (aktuell 22 Millionen Franken für konkrete Projekte). Zusätzlich wird eine Förderung zum Erhalt und zur Pflege von UNESCO-Welterbestätten in der Höhe von fünf Millionen Franken vorgeschlagen. Im Weiteren begrüsst die Regierung die Schaffung des neuen Artikels betreffend "Kulturelle Teilhabe", in welchem auch die musikalische Bildung zusammengefasst ist.
Aus Gemeinden und Regionen
- Guarda: Die von der Gemeinde Guarda am 1. Mai 2014 beschlossene Teilrevision der Ortsplanung wird genehmigt. Mit der Teilrevision werden Umzonungen in die Zone für öffentliche Anlagen vorgenommen zur Schaffung von Parkplätzen.
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden