Die Regierungschefkonferenz der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp) hat heute in Lugano die geplante EU-Strategie für den Alpenraum diskutiert. Die Regierungschefs befürworten zwar die Bemühungen auf internationaler Ebene, verlangen aber mehr Mitspracherechte. Der Kanton Graubünden als Mitglied der Arge Alp stellte sich hinter die heute verabschiedete Resolution.
Die Arge Alp stiess 2012 den Prozess an, auf europäischer Ebene eine makroregionale Strategie für den Alpenraum zu entwickeln. Sie verfolgt damit das Ziel, eine Grundlage zu schaffen für gemeinsame Lösungen aktueller Probleme im gesamten Alpenraum. Der Europäische Rat befürwortete das Bestreben der Arge Alp und beauftragte in der Folge die EU-Kommission, unter Mitwirkung der betroffenen Staaten, Regionen und Kantone, eine EU-Strategie für den Alpenraum (EUSALP) auszuarbeiten. Die Regierungschefs nahmen heute Kenntnis vom Entwurfspapier der EU-Kommission. Auf Kritik stiess dabei, dass die bedeutende Rolle der Alpenregionen und -kantone sowohl im Entstehungsprozess als auch in der geplanten Organisation der EUSALP nicht genügend berücksichtigt wird. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Staatsebenen muss partnerschaftlich erfolgen und Rücksicht nehmen auf die jeweiligen Zuständigkeiten, wie die Regierungschefs heute betonten. Sie verlangen daher, dass den Alpenregionen und -kantonen in der Organisation der EUSALP angemessene Vertretungs- und Mitbestimmungsrechte eingeräumt werden. Der Kanton Graubünden legt als Gebirgskanton zudem grossen Wert auf eine gleichberechtigte Partnerschaft zwischen den Kernalpen und den Metropolen.
Vielfältige Projekte
Die Arge Alp als grenzüberschreitender Zusammenschluss von zehn Ländern, Regionen und Kantonen aus vier Staaten ermöglicht vielfältige gemeinschaftliche Projekte in Alpenraum. Ein erfolgreiches Projekt unter Bündner Leitung ist "Arge Alp Sport". Im letzten Jahr nahmen knapp 1800 Sportlerinnen und Sportler an neun Wettkämpfe im ganzen Arge-Alp-Raum teil. Das zweite aktuelle Bündner Projekt befasst sich mit Fragen rund um den Einfluss von Permafrost auf Berg- und Felsstürze. Die Ergebnisse des Projekts werden 2016 vorgestellt.
In Lugano wurden auch neue Vorhaben ins Leben gerufen, wie zum Beispiel ein Projekt zur Förderung der Vernetzung regionaler Bildungsnetzwerke oder ein Projekt betreffend Renaturierungsmassnahmen von Fliessgewässern.
Den Vorsitz der Arge Alp hat neu das österreichische Bundesland Vorarlberg. Wie üblich wurde nach einem Jahr der Vorsitz im Rahmen der Regierungschefkonferenz – diesmal vom Tessin – übergeben.
Auskunftsperson:
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Gremium: Arge Alp / Kanton Graubünden
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden