Die Bündner Regierung nimmt an ihrer jüngsten Sitzung Stellung zur Gesamtschau Sportförderung des Bundes. Dabei wird die Realisierung des im Kanton Graubünden lancierten Projekts für ein Nationales Schneesportzentrum am Standort Lenzerheide natürlich begrüsst. Weiter spricht die Regierung finanzielle Mittel für die Sanierung der Südfassade der Klosterkirche St. Martin.
Vernehmlassung Gesamtschau Sportförderung des Bundes
Die Bündner Regierung nimmt Stellung zur Gesamtschau Sportförderung des Bundes, welche sowohl ein Leistungs-, ein Breitensportkonzept wie auch ein Immobilienkonzept Sport beinhaltet. Sie freut sich, dass die grosse Bedeutung des Sports für die Schweiz anerkannt wird und begrüsst die Bestrebungen des Bundes, die Sportförderung zu verbessern und entsprechende Massnahmen konzeptionell und langfristig zu planen. Der Sport im Allgemeinen hat nicht nur touristisch und wirtschaftlich eine grosse Bedeutung, sondern auch in Bezug auf Gesundheitsaspekte oder die gesellschaftliche Entwicklung.
In der Vernehmlassungsantwort geht die Regierung prioritär auf die Punkte ein, welche das Infrastrukturkonzept und somit das Nationale Schneesportzentrum (NSSZ) betreffen. Die Realisierung eines NSSZ am Standort Lenzerheide wird uneingeschränkt begrüsst. Gemäss Evaluationsbericht des Bundes liegt das Projekt klar auf Platz 1, es hat im umfangreichen Bewerbungsprozess die Anforderungen am besten erfüllt. Weiter geniesst das Projekt den Rückhalt des Kantons Graubünden, welcher bereit ist, das NSSZ mit einem Investitionsbeitrag von 10 Millionen Franken zu unterstützen. Das Grundstück soll zudem von der Standortgemeinde kostenlos im Baurecht zur Verfügung gestellt werden. Ausserdem unterstützen auch die Ostschweizer Regierungskonferenz und der Kanton Zürich das Projekt auf der Lenzerheide. Nach Erachten der Regierung hätte ein NSSZ schweizweit eine grosse Strahlkraft für den Schneesport. Neuere Untersuchungen zeigten, dass das Interesse der Kinder und Jugendlichen am Schneesport in den letzten Jahren zurückgegangen ist. Angesichts der Bedeutung des Wintersports für den schweizerischen Tourismus wird beispielsweise der Rückgang der Anzahl Schneesportlager von Schulen als bedenklich bezeichnet. Daher soll analog zu den beiden Zentren in Magglingen und Tenero, die vornehmlich in den Sommersportarten eine positive Entwicklung auslösten, mit dem NSSZ eine adäquate Infrastruktur für den Schneesport geschaffen werden.
In der Vernehmlassung zum Immobilienkonzept sieht der Bund eine Priorisierung der Massnahmen und Projekte vor, sollten diese angesichts der Entwicklung des Bundeshaushalts nicht vollständig realisiert werden können. Die Art und Weise, wie der Bund priorisiert, lehnt die Regierung entschieden ab. So sollte das NSSZ einzelnen geplanten Infrastrukturprojekten an den Standorten Magglingen und Tenero vorgezogen werden.
Das Breitensportkonzept strebt die Steigerung der Sport- und Bewegungsaktivitäten der gesamten Bevölkerung sowie lebenslanges Sporttreiben an. Dem Breitensport kommt bei der Umsetzung der Ziele der kantonalen Sportförderung eine sehr hohe Bedeutung zu. Die Regierung erachtet die Zielsetzungen "Sport für alle" und "mehr Sport" dafür als zutreffend. Um die Sport- und Bewegungsaktivitäten der Bevölkerung zu erhöhen und ein breites Angebot an Sport- und Bewegungsaktivitäten zu gewährleisten, ist das Programm Jugend+Sport (J+S) existenziell wichtig. J+S ist die Basis der Schweizer Sportförderung und deshalb durch den Bund unbedingt zu stärken.
Auch mit dem vorliegenden Leistungssportkonzept und dessen Stossrichtung ist die Regierung grundsätzlich einverstanden. Sie begrüsst die beschriebenen Massnahmen des Bundes, im Speziellen jene zur Unterstützung und Förderung der Spitzensportler und Trainer sowie jene bezüglich Spitzensportförderung in der Armee, dem Grenzwachtkorps aber auch im Zivilschutz und Zivildienst. Das Leistungssportkonzept identifiziert die richtigen Hebel für eine wirkungsvolle Förderung der Talente: professionelle und gut ausgebildete Trainer und ein kompetentes und mit genügend Ressourcen ausgestattetes Verbandsumfeld. Diese beiden Handlungsschwerpunkte werden im Konzept aber mit ungenügenden finanziellen Ressourcen ausgestattet.
Restaurierung der Klosterkirche St. Martin in Disentis/Mustér
Die Regierung spricht für die Restaurierung der Südfassade der Klosterkirche St. Martin in Disentis/Mustér einen Kantonsbeitrag von rund 390 000 Franken. Die Klosterkirche St. Martin ist das Herzstück der barocken Klosteranlage in Disentis. Die Südfassade, welche die Hauptansicht der Kirche darstellt, ist in einem desolaten Zustand. Sie ist besonders geprägt durch eine Restaurierung aus dem Jahr 1954. Statische Interventionen aus früheren Restaurierungen müssen überprüft und erneuert werden. Das Projekt sieht vor, die gesamte Fassade inklusive der Türme zu restaurieren und die Zugänglichkeit durch verschiedene Umgebungsmassnahmen zu verbessern.
Aufgrund der Gefährdung wird das Teilprojekt "Südfassade" unabhängig von der Gesamtrestaurierung der restlichen Kirchenteile durchgeführt. Die Gesamtrestaurierung ist ab dem Jahr 2017 geplant.
Südfassade der Klosterkirche St. Martin
Schutzmantelbild an der Südfassade
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden