Das Amt für Natur und Umwelt hat im Spöl Bauschadstoffe nachgewiesen. Eine Messkampagne zeigt, dass Sanierungsarbeiten an der Stauanlage Punt dal Gall dafür verantwortlich sind.
Anfangs November 2016 haben die Engadiner Kraftwerke (EKW) im Spöl unterhalb der Stauanlage Punt dal Gall erhöhte Werte des Bauschadstoffs Polychlorierte Biphenyle (PCB) festgestellt und der Polizei angezeigt (
Medienmitteilung der Kantonspolizei vom 04.11.2016). Daraufhin wurde unter der Führung des kantonalen Amts für Natur und Umwelt eine umfangreiche Messkampagne zwischen dem Stausee Livigno und Martina gestartet, deren Resultate nun vorliegen.
Im Gewässerabschnitt zwischen der Stauanlage Punt dal Gall und der Einmündung des Fuornbachs sind erhöhte PCB Werte in den Bachsedimenten, Fischen sowie den Algen und Moosen im Bachbett gemessen worden. Die nachgewiesenen Schadstoffe stammen von den im Herbst 2016 durchgeführten Sanierungsarbeiten am Grundablass der Stauanlage Punt dal Gall. Die Polizei untersucht, wer für diese Gewässerverschmutzung verantwortlich ist.
In den übrigen untersuchten Gewässern, namentlich in den beiden Stauseen Punt dal Gall und Ova Spin sowie im Inn wurden keine erhöhten Schadstoffkonzentrationen festgestellt.
Aufgrund der dem Amt für Natur und Umwelt inzwischen vorliegenden Untersuchungsergebnisse besteht im betroffenen Gewässerabschnitt mittel- und langfristig eine Gefährdung für Flora und Fauna, da PCB kaum biologisch abgebaut werden und sich in der Nahrungskette anreichern. Darum prüft das Amt für Natur und Umwelt in Abstimmung mit verschiedenen Fachspezialisten und Vertretern des Nationalparks allenfalls einzuleitende Massnahmen zur Reduktion der Schadstoffbelastung.
Fotobeilage:
Auskunftspersonen:
- Daniel Güttinger, Stv. Leiter Amt für Natur und Umwelt, Tel. 081 257 29 54,
E-Mail Daniel.Guettinger@anu.gr.ch
- Michael Roth, Direktor Engadiner Kraftwerke AG, Tel. 079 260 18 65,
E-Mail Michael.Roth@ekwstrom.ch
- Hans Lozza, Leiter Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Schweizerischer Nationalpark, Tel. 081 851 41 11,
E-Mail Lozza@nationalpark.ch
Gremium: Amt für Natur und Umwelt
Quelle: dt Amt für Natur und Umwelt