Die Regierung nimmt Stellung zu einer Vernehmlassungsvorlage des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation. Ausserdem genehmigt sie Projekte für eine Strassenkorrektion, eine Lawinenverbauung, einen Steinschlagschutz sowie für den Waldbau und spricht einen Kantonsbeitrag für die Sanierung einer militärischen Festung.
Wasserkraft: Rückgrat der schweizerischen Stromversorgung
Die Regierung nimmt Stellung zu einer Vernehmlassungsvorlage des Eidgenössischen Departementes für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Darin schliesst sie sich grundsätzlich den Überlegungen und Ausführungen der Regierungskonferenz der Gebirgskantone an. Die Regierung weist darauf hin, dass die Wasserkraft mit einem Produktionsanteil von rund 60 Prozent das Rückgrat der schweizerischen Stromversorgung bildet. Um die Ziele der Energiestrategie 2050 zu erreichen, ist bei der Wasserkraft nicht der Zubau, sondern der Erhalt der bestehenden Produktion prioritär. Hierzu braucht es zusätzlich ein versicherungsähnliches Instrument für Zeiten von Marktpreisverwerfungen, welcher der systemrelevanten Wasserkraft die nötige Investitions- und Planungssicherheit bietet. Schliesslich fordert die Regierung die Festsetzung eines Ziels in Bezug auf den Eigenversorgungsgrad, damit die Versorgungssicherheit auch in kritischen Zeiten gewährleistet werden kann.
Die Regierung nimmt Stellung zu einer Vernehmlassungsvorlage des Eidgenössischen Departementes für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK).
Strassenkorrektion Schanfiggerstrasse und Ausbau Haltestelle "Maladers Sax"
Das Projekt zur Korrektion der Schanfiggerstrasse wird genehmigt. Der Strassenabschnitt ab der Abzweigung Maladers bis nach Platz wird in den nächsten zwei Jahren den geltenden Normen entsprechend ausgebaut. Ergänzend soll nun auch der Abschnitt ab Platz bis nach Sax verbessert werden, denn der Zustand der Strassenoberfläche in diesem Abschnitt ist wegen Frost, Tausalz und Verkehrslasten sehr schlecht. Im Rahmen des Projekts wird der Oberbau der Strasse erneuert, deren Geometrie geringfügig korrigiert und die Fahrbahn auf sechs Meter verbreitert. Die auf den Kanton entfallenden Kosten des Projekts belaufen sich auf rund 6,75 Millionen Franken.
Zudem soll im Auftrag der Stadt Chur die Postautohaltestelle "Maladers Sax" erneuert und über einen Gehweg mit der Siedlung Sax verbunden werden. Die Regierung spricht der Stadt Chur dazu einen Kantonsbeitrag von 9 000 Franken zu.
Das Projekt zur Korrektion der Schanfiggerstrasse wird genehmigt.
Sprengmasten erhöhen die Sicherheit und sorgen für weniger Strassensperrungen in Samnaun
Die Regierung genehmigt das Projekt "Künstliche Lawinenauslösung Val da Mot" der Gemeinde Samnaun. Die Zielsetzung des Projekts besteht darin, die Sicherheit auf der Kantonsstrasse zu erhöhen. Hierfür soll das Projektgebiet mit fünf Sprengmasten gesichert werden. Mit der Umsetzung des Projekts können die bestehenden Risiken erheblich reduziert werden.
Das Gefahrengebiet im Kantonsstrassenabschnitt zwischen Spissermühle und dem Siedlungsgebiet im Samnauntal wurde bisher mittels künstlicher Lawinenauslösung durch Sprengungen aus dem Helikopter und durch Minenwerfer sowie mittels Strassensperrungen gesichert. Als einzige Strassenzufahrt ins Samnaun sind Sperrungen aber insbesondere für die touristisch/wirtschaftlichen Belange des Tals einschneidend. Zudem weisen die bestehenden Sprengmethoden etliche Nachteile auf.
Gebiet, welches neu mit standortfesten Anlagen bewirtschaftet wird
Die Regierung genehmigt das Projekt "Künstliche Lawinenauslösung Val da Mot" der Gemeinde Samnaun.
Projekt für Steinschlagschutz auf der Albulalinie
Zwischen Filisur und Bergün kommt es im Bereich Cruschetta immer wieder zu Stein- und Blockschlagereignissen, welche die Bahnlinie der Rhätischen Bahn (RhB) gefährden. Insbesondere ein labiler Grossblock mit einem Volumen von rund 550 Kubikmetern im Ausbruchgebiet bedroht mittelfristig die Infrastruktur.
Die Regierung genehmigt nun ein Projekt der RhB, um das Gebiet auf einer Gesamtlänge von 120 Metern mit Steinschlagschutznetzen zu sichern und den Grossblock abzutragen. Des Weiteren beteiligt sich der Kanton mit einem Beitrag in der Höhe von maximal 840 000 Franken an den Gesamtkosten von rund 1,12 Millionen Franken.
Zwischen Filisur und Bergün kommt es im Bereich Cruschetta immer wieder zu Stein- und Blockschlagereignissen, welche die Bahnlinie der Rhätischen Bahn (RhB) gefährden.
Militärische Festung auf dem Malojapass wird totalsaniert
Die Regierung gewährt dem Verein Pro Castellis an die Gesamtsanierung des Festungswerks A7678 einen Kantonsbeitrag in der Höhe von maximal 219 750 Franken. Die historische Festung auf dem Malojapass ist ein wichtiges Baudenkmal von regionaler Bedeutung und wurde zwischen 1938 und 1941 in zwei Bauetappen errichtet.
Nach der Übernahme der Festung durch Pro Castellis wurden erhebliche Schäden entdeckt. Um weiteren Schaden abzuwenden, wurden bereits einige Notmassnahmen ergriffen. Mit der dadurch gewonnenen Zeit konnte ein umfassendes und stimmiges Projekt zur Sicherung des Bestands erarbeitet werden, welches nun vorliegt. Die Gesamtkosten für die Sanierung betragen rund 1,1 Millionen Franken.
Die Regierung gewährt dem Verein Pro Castellis an die Gesamtsanierung des Festungswerks A7678 einen Kantonsbeitrag in der Höhe von maximal 219 750 Franken.
Sammelprojekt 2020 für den Waldbau
Die Regierung genehmigt das Sammelprojekt Waldbau 2020 mit Gesamtkosten von rund 26 Millionen Franken. Das Sammelprojekt wurde in Zusammenarbeit mit rund 200 öffentlichen und privaten Waldeigentümern erarbeitet. Auf insgesamt 2 702 Hektaren wird der Schutzwald erhalten, die Artenvielfalt gefördert und Jungwald gepflegt. Zudem werden Holzschläge in schlecht erschlossenen Gebieten durchgeführt. Die Finanzierung erfolgt mit Mitteln des Bundes, des Kantons und der betroffenen Waldeigentümer.
Bild1: Seilkranbewirtschaftung; Bild2: Jungwaldpflege: Kammerung in Sedrun
Die Regierung genehmigt das Sammelprojekt Waldbau 2020 mit Gesamtkosten von rund 26 Millionen Franken.