Regierungsmitteilung vom 6. August 2020
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Die Regierung beauftragt das Schweizerische Institut für Allergie- und Asthmaforschung Davos mit dem Aufbau und Betrieb eines Zentrums für Proteomics. Zudem genehmigt sie ein Projekt für eine effizientere und sicherere Waldpflege in der Val Bernina.
Stärkung des Forschungsplatzes Graubünden mittels Sonderprofessur im Bereich Life Sciences
Die Regierung beauftragt das Schweizerische Institut für Allergie- und Asthmaforschung Davos (SIAF Davos) mit dem Aufbau und Betrieb eines Zentrums für Proteomics mittels einer Sonderprofessur für das Profilfeld "Life Science". Für die Projektdauer von 2020 bis 2026 steht dafür ein Gesamtbeitrag in der Höhe von maximal rund 3,49 Millionen Franken zur Verfügung. Vorbehalten bleibt die Genehmigung des jährlichen Budgets durch den Grossen Rat.
Mit dem für die Sonderprofessur einzurichtenden Proteomics‑Zentrum am Standort Medizincampus Davos sollen methodisch und strukturell die Voraussetzungen für Spitzenforschung im Kanton Graubünden in den Bereichen Allergologie/Immunologie, Präzisionsmedizin, Biomarker und regenerative Medizin weiterentwickelt werden. Präzisions‑Proteomics stellt eine Kerntechnologie für die personalisierte Medizin dar. Die im Rahmen der Sonderprofessur vorgesehenen Forschungsansätze der beteiligten Institute Hochgebirgsklinik Davos, AO Forschungsinstitut, SIAF Davos und Kantonsspital Graubünden zielen darauf ab, mit Hilfe von Proteomics zu einem besseren Verständnis der molekularen Grundlagen von bestimmten Krankheiten zu gelangen. Damit können Biomarker identifiziert und darauf aufbauend neue, personalisierte Therapieansätze entwickelt werden. Das Proteomics‑Zentrum ermöglicht es den verschiedenen Institutionen, in Graubünden auf ihrem betreffenden Forschungsgebiet für die Zukunft relevante Spitzenforschung auf Augenhöhe der internationalen Forschungsgemeinschaft durchzuführen. Damit wird der Stellenwert des Forschungsplatzes Graubünden erhöht. Mittels institutioneller Anbindung an die Medizinische Fakultät der Universität Zürich in Form einer Assistenzprofessur kann die bereits bestehende Kooperation zwischen dem SIAF und der Universität Zürich im Sinne des anstehenden Regierungsprogramms 2021‑2024 verstärkt werden.
Die Regierung beauftragt das Schweizerische Institut für Allergie- und Asthmaforschung Davos (SIAF Davos) mit dem Aufbau und Betrieb eines Zentrums für Proteomics mittels einer Sonderprofessur für das Profilfeld "Life Science".
Effizientere und sicherere Waldpflege in der Val Bernina
Die Regierung genehmigt das Projekt "Ausbau forstliche
Erschliessung Val Bernina" der Gemeinde Pontresina. Damit wird eine
effiziente Pflege der Wälder auf der linken Talseite der Val Bernina zwischen Pontresina und
Morteratsch ermöglicht. Gleichzeitig sollen im Rahmen des Projekts die
aktuellen Schwierigkeiten und Sicherheitsrisiken bei der Waldbewirtschaftung
und beim Holztransport beseitigt werden.
Konkret soll der bestehende schmale Fahrweg von Surovas bis Morteratsch
zu einer lastwagenbefahrbaren Waldstrasse mit einer Länge von rund 5,1 Kilometern ausgebaut werden. Ebenfalls soll die alte Brücke über die Ova da
Bernina einer neuen Holzbrücke mit Zufahrt zur Kantonsstrasse beim Werkhof
Seiler weichen. Mit dem Rückbau eines 400 Meter langen Fahrwegs, dem Neubau
eines Bahnübergangs über die Geleise der Rhätischen Bahn und der Aufhebung
eines unbewachten Bahnübergangs werden weitere Massnahmen zur effizienten und
sicheren Waldpflege umgesetzt. Der Kanton beteiligt sich an den Projektkosten
mit einem Beitrag in der Höhe von maximal rund 2,6 Millionen Franken.
Die Regierung genehmigt das Projekt "Ausbau forstliche Erschliessung Val Bernina" der Gemeinde Pontresina.
Verbauung eines Wildbachs in Trin
Die Regierung gibt grünes Licht für die Verbauung des
Turniglabachs. Der Turniglabach ist ein Wildbach, der auf seinem Unterlauf das
Siedlungsgebiet von Trin Mulin durchquert. Im Rahmen des Projekts der Gemeinde
Trin soll zur Sicherung der Brücken, Überdeckungen und anderen
Infrastrukturanlagen eine Steinblockrampe errichtet werden. Diese Blockrampe
dient als Ersatz für eine bestehende, aber weitgehend zerstörte Sohlenverbauung
am selben Ort. An den Gesamtkosten von rund 420 000 Franken
beteiligen sich der Kanton und der Bund mit wasserbaulichen Beiträgen. Der
Bundesbeitrag beläuft sich auf 147 000 Franken, der Kantonsbeitrag
auf 84 000 Franken.
ie Regierung gibt grünes Licht für die Verbauung des Turniglabachs. Der Turniglabach ist ein Wildbach, der auf seinem Unterlauf das Siedlungsgebiet von Trin Mulin durchquert.
Kantonsbeitrag für ARGO Stiftung für Integration von Menschen mit Behinderung
Seit 1998 nutzt die ARGO Werkstätte Davos eine Wohnung mit einer
Nutzfläche von 97 Quadratmetern als Büro. Das Büro besteht aus drei
Räumen, die durch die Werkstattleitung sowie zwei kaufmännische Mitarbeitende
genutzt werden. Der bisherige Vermieter hat der ARGO Stiftung diese Räume nun
zum Kauf angeboten. Die Regierung sichert der Stiftung an die Kaufkosten
in der Höhe von 485 000 Franken einen Kantonsbeitrag von maximal 388 000 Franken
zu. Die ARGO Stiftung für Integration von Menschen mit Behinderung in
Graubünden betreibt seit 1984 eine geschützte Werkstätte an der Mattastrasse 7
in Davos. Dort bietet sie aktuell 64 geschützte Vollzeit‑Arbeitsplätze für Menschen
mit Behinderung. 2019 arbeiteten 87 Menschen mit Behinderung in den Bereichen
Montage, Produktion, Recycling, Beschriftung und Wäscherei in einer Teil- oder
Vollzeitanstellung. Die ARGO Stiftung bietet in Davos ausserdem geschützte
Wohnplätze, geschützte Tagesstrukturplätze sowie Wohnbegleitung an.
Seit 1998 nutzt die ARGO Werkstätte Davos eine Wohnung mit einer Nutzfläche von
97 Quadratmetern als Büro.
Umfangreiche Restaurierung einer Alp im Unterengadin
Vor über 240 Jahren wurde auf der Alp Tamangur Dadora im Val
S‑charl eine Sennerei errichtet und fortan kollektiv von mehreren Bauern
betrieben. Während der drei bis vier Monate dauernden Sömmerungszeit wurde zur
Milchverarbeitung und Viehhut Alppersonal angestellt. Kurz nach 1900 wurde die
Alp Tamangur Dadora verlassen. Seitdem werden die Gebäude nur noch als
gelegentlicher Unterstand genutzt und sind dem Zerfall preisgegeben.
Nun soll die Alp Tamangur Dadora mit einer behutsamen Sicherung und Instandstellung
der vorhandenen Bausubstanz als Teil der grossartigen Kulturlandschaft erhalten
werden. Sie soll weiterhin als Unterstand für die Alpgenossenschaft
Praditschöl, für Schulungszwecke und Gruppenarbeiten (Weidepflege in
Zusammenarbeit mit der Fundaziun Pro Terra Engiadina und dem
Biosphärenreservat), für Wanderer und für Tourengänger dienen. Für die Restaurierung
der Alp spricht die Regierung einen
Kantonsbeitrag von insgesamt rund 248 000 Franken an die Gesamtkosten von
rund 836 600 Franken.
Vor über 240 Jahren wurde auf der Alp Tamangur Dadora im Val S‑charl eine Sennerei errichtet und fortan kollektiv von mehreren Bauern betrieben.
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Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden