Auf einen Schlag sind neu rund 19 000 Bilder wichtiger Bündner Fotografen und die wohl grösste Bündner Sammlung von Hauszeichen auf der Webseite und im Archivinformationssystem des Staatsarchivs Graubünden online unentgeltlich zugänglich. So kann der Besuch im Archiv auch zu Hause stattfinden.
Anfang des 20. Jahrhunderts begann das kantonale Forstinspektorat, heute das Amt für Wald und Naturgefahren, damit, die Arbeit im Wald auch im Bild festzuhalten: zur Dokumentation, als Belegmaterial, als Grundlage für Planungen und zu Schulungszwecken. Eine der entstandenen Sammlungen ist nun mittels Vorschaubildern online einsehbar, Reproduktionen in hoher Qualität können beim Staatsarchiv bestellt werden.
Foto Feuerstein, Scuol, und Atelier Lienhard & Salzborn, Chur
Im Staatsarchiv werden auch Nachlässe privater Fotografen aufbewahrt, wenn sie für die Geschichte des Kantons bedeutend sind. Zum Bestand der Fotografendynastie Feuerstein aus Scuol (1900–1955) und des Fotoateliers Lienhard & Salzborn (1889–1963), Chur und St. Moritz, können neu nicht nur umfangreiche Verzeichnisse, sondern auch Vorschaubilder in guter Qualität angeboten werden. Die Bilder dokumentieren Landschaft und Natur, Ortsbilder und Gebäude, den Tourismus, Feste und Feiern sowie teilweise auch Alltagsarbeit und Alltagsleben.
Geheimnisvolle Symbole schnell entschlüsselt: die Hauszeichenkartei
Zum aktuellen Bestandes-Release gehört auch die wohl grösste Kartei der Bündner Hauszeichen, die neu online zugänglich ist. Hauszeichen finden sich auf vielen Bündner Häusern, Möbeln und Werkzeugen und zeigen, welcher Familie beziehungsweise welcher Person sie gehörten. Insgesamt umfasst die Kartei rund 10 000 Zeichen.
Das zum Amt für Kultur gehörende Staatsarchiv Graubünden macht regelmässig auf Bestände aufmerksam, die neu zur Benutzung freigegeben sind, nachdem sie archivgerecht bearbeitet und verzeichnet worden sind. Zusammen mit den erwähnten Fotobeständen und den Hauszeichen sind es diesmal unter anderem Bestände des Landwirtschaftsamts, mit denen sich die Subventionen in diesem Bereich für die Zeit des 20. Jahrhunderts detailliert studieren lassen, sowie die Bestände der Zentralstelle für Landesversorgung, die im zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle spielte. Bei diesen Beständen sind zwar die Verzeichnisse online zugänglich, die Benutzung findet aber immer noch im Lesesaal vor Ort statt.
Unterstützung wird geboten
Manchmal ist es nicht ganz einfach, sich in der Vielfalt der digitalen Möglichkeiten zurechtzufinden und mit dem Archivgut zu arbeiten. Das Staatsarchiv bietet gerne Unterstützung vor Ort und beantwortet Anfragen von interessierten Forscherinnen und Forschern und solchen, die es werden wollen (Kontakt: E-Mail info@sag.gr.ch, Tel +41 81 257 28 03).