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Graubünden setzt ein Zeichen gegen häusliche Gewalt und gegen Gewalt an Frauen. Vom 25. November bis 10. Dezember 2020 machen der Kanton und verschiedene Organisationen gemeinsam mit Veranstaltungen und Aktionen auf diese alltäglichen Menschenrechtsverletzungen aufmerksam. Besonderes Augenmerk richten die Aktionstage dieses Jahr auf Kinder und Jugendliche, die unter häuslicher Gewalt besonders leiden. Für sie sind neu Notfallflyer in altersgerechter Sprache und Gestaltung erhältlich.

Jeden Tag sind Frauen, Männer und Kinder häuslicher Gewalt ausgesetzt. Im Jahr 2019 kam es schweizweit zu 19 669 polizeilich bekannten Straftaten in diesem Bereich. 29 Menschen verloren dabei ihr Leben, darunter neun Kinder. Häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen finden oft im Verborgenen statt. Mit den Aktionstagen vom 25. November bis 10. Dezember 2020 setzt sich Graubünden ein gegen häusliche Gewalt und gegen Gewalt an Frauen.

Hinschauen und Hilfe vermitteln
Startpunkt der Aktionstage bildet der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Am 25. November 2020 werden Gebäude im ganzen Kanton orange beleuchtet, um diese Formen der Gewalt symbolisch sichtbar zu machen. Mit dem Slogan "SCHAU HIN!" sollen die Öffentlichkeit und Fachpersonen sensibilisiert werden, hinzuschauen, Anzeichen wahrzunehmen und Hilfe zu vermitteln. Ausserdem werden die Beratungs- und Unterstützungsangebote in Graubünden bekannt gemacht, um Betroffenen den Zugang zu erleichtern und ihnen Mut zu machen, sich Hilfe und Unterstützung zu suchen. Die kantonale Koordinationsstelle Häusliche Gewalt setzt sich in Graubünden für die interdisziplinäre und professionelle Zusammenarbeit sämtlicher im Bereich häuslicher Gewalt tätigen Behörden und Institutionen ein und koordiniert die Aktionstage.

Häusliche Gewalt
Häusliche Gewalt ist vielschichtig und kennt keine Grenzen, weder in geographischer und kultureller Hinsicht, noch in Bezug auf das soziale Umfeld, die Formen oder das Ausmass. Umfasst werden alle Handlungen körperlicher, sexueller, psychischer oder wirtschaftlicher Gewalt, die innerhalb der Familie oder des Haushalts oder zwischen früheren oder derzeitigen Eheleuten oder Partnerinnen bzw. Partnern vorkommen. Unabhängig davon, ob der Täter beziehungsweise die Täterin denselben Wohnsitz wie das Opfer hat oder hatte. Häusliche Gewalt zeigt sich in verschiedenen Beziehungskonstellationen, zum Beispiel Gewalt gegen Frauen oder Männer in Paarbeziehungen und in Trennungssituationen, Gewalt von Eltern gegen Kinder, Kinder als Mitbetroffene der Gewalt im Elternhaus, Gewalt zwischen Geschwistern, Gewalt in jugendlichen Paarbeziehungen, Gewalt gegen ältere Menschen im Familienverband oder in Betagtenbeziehungen. Die Folgen für die Betroffenen und die Gesellschaft sind vielfältig und schwerwiegend. Häusliche Gewalt ist strafbar und wird von Amts wegen verfolgt.

Schwerpunktthema 2020
Kinder und Jugendliche leiden ganz besonders unter häuslicher Gewalt. Sie können nicht ausweichen und sind oft nicht in der Lage, sich selber Hilfe zu suchen. Mit dem diesjährigen Schwerpunktthema "Häusliche Gewalt – Kinder und Jugendliche mittendrin" stehen sie im Zentrum. Gewalt an Kindern und Jugendlichen findet oft im familiären Bezugssystem statt. Kinder und Jugendliche sind dabei von verschiedenen Gewaltformen betroffen. Dazu gehören insbesondere körperliche und psychische Misshandlung, sexueller Missbrauch, körperliche und emotionale Vernachlässigung und das Miterleben von elterlicher Paargewalt. Kinder und Jugendliche, die mit häuslicher Gewalt aufwachsen, sind erheblichen Belastungen ausgesetzt. Oft mit gravierenden Folgen für ihre individuelle Entwicklung und ihre Zukunft. Im Rahmen der Aktionstage veröffentlicht die Koordinationsstelle Häusliche Gewalt die neuen Notfallflyer für Kinder und Jugendliche in altersgerechter Sprache und Gestaltung.

Beilagen:
- Programmflyer Aktionstage gegen Gewalt 2020
- Notfallflyer Häusliche Gewalt für Kinder und Jugendliche
- Notfallflyer Häusliche Gewalt für Erwachsene

 

Auskunftspersonen:
- Susanna Gadient, Leiterin Sozialamt, Tel. +41 81 257 26 51, E-Mail Susanna.Gadient@soa.gr.ch 
- Sarah Huder, Leiterin Koordinationsstelle Häusliche Gewalt, Tel. +41 81 257 26 11, E-Mail Sarah.Huder@soa.gr.ch

 

Gremium: Sozialamt
Quelle: dt Sozialamt

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