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Die Malojastrasse zwischen Sils‑Föglias und Plaun da Lej liegt im Gefahrenbereich zahlreicher Lawinenzüge. Zum jetzigen Zeitpunkt sind nur vereinzelte Schutzmassnahmen vorhanden. Deshalb muss die Kantonsstrasse aus Sicherheitsgründen regelmässig für den Verkehr gesperrt werden. Eine in Abklärung befindliche Tunnellösung soll das Problem nachhaltig lösen. In der Zwischenzeit sollen Massnahmen getroffen werden, um die Sicherheit zu erhöhen.

Das Projektgebiet liegt auf dem Gemeindegebiet Sils im Engadin/Segl und umfasst die linke Talseite oberhalb der Kantonsstrasse Silvaplana ‑ Castasegna. Der betroffene Abschnitt ist ungefähr 3,5 Kilometer lang und wird von 14 Hauptlawinenzügen gefährdet, die sich von 2876 Meter über Meer bis zur Kantonsstrasse auf rund 1800 Meter über Meer erstrecken. Der gesamte Hang ist gegen Südost gerichtet und grösstenteils steiler als 35 Grad.

Ausgangslage
Aus Sicherheitsgründen muss der Abschnitt der Malojastrasse zwischen Sils‑Föglias und Plaun da Lej regelmässig geschlossen werden. Im Durchschnitt der letzten Jahrzehnte beliefen sich die Sperrungen auf zwei Tage pro Winterhalbjahr mit einem Maximum von elf gesperrten Tagen. Die andauernden Schliessungen dieser wichtigen Verkehrsachse zwischen dem Engadin, dem Bergell und der italienischen Valchiavenna führen beidseits der Grenze zu wirtschaftlichen Einbussen. Hinzu kommt die Gefährdung des Strassenabschnitts im Sommer durch Murgänge sowie Stein- und Blockschlägen.

Massnahmenkonzept
Da es bis zu einer allfälligen Inbetriebnahme des Umfahrungstunnels noch Jahre dauern wird, hat das WSL‑Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF im Auftrag des Tiefbauamts ein Massnahmenkonzept ausgearbeitet. Dieses sieht die Erstellung von Sprengmasten zur künstlichen Lawinenauslösung in einem Teil der Lawinenzüge vor. Nach Inbetriebnahme der Tunnellösung, welche sich aktuell in Abklärung befinden, könnten die dann obsolet gewordenen Sprengmasten anderweitig wiederverwendet werden. Zusätzlich soll ein Langdistanzradar installiert werden, welcher die Lawinen unabhängig der Witterungsbedingungen automatisch erfasst.

All diese Massnahmen erhöhen die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden signifikant. Ausserdem soll das Hotel Chesa Grischa, das durch die sekundären Lawinenauslösungen besonders gefährdet ist, durch einen Objektschutz gesondert gesichert werden. Die geschätzten Kosten des Massnahmenpakets belaufen sich auf rund 1,57 Millionen Franken und werden durch Bund und Kanton getragen.

Das Auflageprojekt «Künstliche Lawinenauslösung Segl- Plaun da Lej» liegt ab dem 23. Februar 2022 bis zum 24. März 2022 öffentlich auf. Nach der Projektgenehmigung durch die Regierung soll das Projekt im Herbst 2022 zur Ausführung gelangen. Die Fertigstellung der Anlagen ist auf den Winter 2022/23 hin geplant.

Fotobeilage:

Übersicht Projektgebiet Piz Lagrev

Übersicht über das Projektgebiet rund um den Piz Lagrev und seine süd-südost exponierten Lawinenzüge

Planbeilage:

Auskunftspersonen:

  • Roger Stäubli, Chef Strassenbau, Tiefbauamt, Tel. +41 81 257 38 42, E‑Mail Roger.Staeubli@tba.gr.ch (erreichbar ab 13.30 Uhr)
  • Gian Cla Feuerstein, Regionalleiter, Amt für Wald und Naturgefahren, Tel. +41 81 257 50 90, E‑Mail Gian.Cla.Feuerstein@awn.gr.ch (erreichbar ab 10.00 Uhr)


zuständig: Tiefbauamt 

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