Die zuständigen Ämter ziehen Bilanz der Sofortmassnahmen für den Herdenschutz 2022. Neben der Beratung der Betriebe und der Abwicklung der Rissvorfälle prägte die Umsetzung der Sofortmassnahmen das Jahr 2022.
Als Folge von erheblichen Nutztierschäden wurde der Abschuss von insgesamt neun Wölfen verfügt und bislang in acht Fällen vollzogen. Parallel zum Anwachsen des Wolfsbestandes musste gegenüber dem Vorjahr mit erstmals über 500 Nutztierrissen eine Verdoppelung der Rissvorfälle verzeichnet werden.
Bilanz der Sofortmassnahmen für den Herdenschutz
Aufgrund der Wolfspräsenz und der damit einhergehenden Konflikte beauftragte das Parlament das Bundesamt für Umwelt im Jahr 2022 den Kantonen zusätzliche finanzielle Mittel in Höhe von 5,7 Millionen Franken für die Umsetzung von Herdenschutzmassnahmen zur Verfügung zu stellen. In enger Zusammenarbeit zwischen den Fachstellen des Plantahofs, des Amts für Landwirtschaft und Geoinformation und des Amts für Jagd und Fischerei konnten während des Alpsommers für 82 Alpbetriebe Gesuche im Umfang von insgesamt knapp 1,5 Millionen Franken bewilligt werden. Unter anderem wurden 23 Alpbetriebe finanziell bei der Anschaffung und dem Transport von mobilen Hirtenunterkünften, 77 Betriebe bei Zaunanschaffungen sowie 27 Betriebe bei der Abgeltung der Arbeitsaufwände durch Hilfspersonal für den Herdenschutz unterstützt. Die Massnahmen wurden zu 80 Prozent durch das Bundesamt für Umwelt und zu 20 Prozent durch den Kanton über das Amt für Landwirtschaft und Geoinformation getragen.
Wölfe im Winter vermehrt in Siedlungsnähe
Mit Einbruch des Winters halten sich Wölfe vermehrt in Siedlungsnähe auf. Wölfe reagieren damit auf die Verschiebung der Beutetiere. Die Siedlungsnähe der Wölfe ist für den Menschen grundsätzlich ungefährlich. Das Amt für Jagd und Fischerei stellt auf seiner Webseite (www.ajf.gr.ch) Verhaltenshinweise für den Fall einer Wolfsbegegnung zur Verfügung. Zur laufenden Beurteilung der Situation sollen Nahbegegnungen oder Sichtungen von Wölfen in Siedlungsnähe umgehend der Wildhut gemeldet werden.
Auskunftspersonen:
- Thema Wolf: Arno Puorger, akademischer Mitarbeiter Grossraubtiere, Amt für Jagd und Fischerei, Tel. +41 81 257 87 67 (erreichbar von 8.00 bis 10.00 Uhr), E‑Mail Arno.Puorger@ajf.gr.ch
- Thema Herdenschutz: Batist Spinatsch, Leiter Beratung und Weiterbildung, Plantahof, Tel. +41 81 257 60 61 (erreichbar von 8.00 bis 10.00 Uhr), E‑Mail Batist.Spinatsch@plantahof.gr.ch
zuständig: Amt für Jagd und Fischerei