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Seit Januar 2023 können Familien mit schwierigen Startbedingungen in sieben Bündner Gemeinden vom präventiven Hausbesuchsprogramm «PAT – Mit Eltern Lernen» profitieren. Ausgebildete Elterntrainerinnen unterstützen die Familien ab der Schwangerschaft. Ziel ist es, die Bildungschancen der Kinder durch präventive Massnahmen zu erhöhen.

Der Familienalltag mit kleinen Kindern kann für jede Familie herausfordernd und zeitweise auch belastend sein. Unterstützung innerhalb und ausserhalb der Familie hilft. Sie gibt der Familie Raum und Zeit, auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen. Fehlt solche Unterstützung und kommen grosse Belastungen wie finanzielle Sorgen, gesundheitliche Einschränkungen, Konflikte in der Partnerschaft, sehr enge Wohnverhältnisse oder fehlende Sprachkenntnisse hinzu, kann dies langfristige Folgen für die Kinder haben. Andauernde Probleme belasten stark und machen es betroffenen Familien schwierig, ein für das Kind stressfreies und anregendes Umfeld zu schaffen. Eine von Vertrauen geprägte Beziehung zum Kind aufzubauen wird gehemmt. Diese Faktoren sind insbesondere in den ersten Lebensjahren von grosser Bedeutung für eine gesunde und altersgemässe Entwicklung eines Kindes. Genau hier setzt das Programm «PAT – Mit Eltern Lernen» an. Die Ressourcen und Erziehungskompetenzen der betroffenen Familien werden dank regelmässiger Hausbesuche durch ausgebildete Elterntrainerinnen gestärkt. Sie beraten die Familien zu ihrem individuellen, eigenen Potential. Sie wirken unterstützend und motivierend. Ergänzend vernetzen sich die Familien an den monatlichen Gruppentreffen untereinander und lernen Angebote und Anlaufstellen in ihrem Wohnumfeld kennen.

Langfristige Wirksamkeit nachgewiesen
Schon im Kindergarten verlieren Kinder aus benachteiligten Familien den Anschluss. Im späteren Schulalltag können die Defizite kaum noch ausgeglichen werden. Eine belastete Familie frühzeitig zu stärken, rechnet sich auf lange Frist. Die Langzeitstudie ZEPPELIN, welche die längerfristige Wirksamkeit des Programms PAT in psychosozial belasteten Familien untersucht, weist positive Effekte auch mehrere Jahre nach Interventionsende aus. Die Studienergebnisse zeigen, dass Kinder aus Familien, welche mit dem Programm PAT begleitet wurden, bessere Deutsch- und Mathematikkompetenzen, eine höhere Selbstregulation und weniger Verhaltensprobleme aufweisen. Eltern sind in ihren Erziehungskompetenzen gestärkt. Diese Ergebnisse sind vor dem Hintergrund des langfristigen Ziels, die Bildungschancen durch präventive Massnahmen zu erhöhen, sehr vielversprechend.

Bündner Gemeinden starten «PAT – Mit Eltern Lernen»
Das Programm wird im Auftrag des Kantons und Pilotgemeinden durch Pro Junior Graubünden angeboten. In Chur und Davos, welche schon seit 2022 dabei sind, profitieren bereits 13 Familien mit insgesamt 27 Kindern. In den Gemeinden Celerina, Felsberg, Pontresina, Sils i.E und St. Moritz startete das Programm anfangs 2023.

Weiterführende Informationen: PAT www.projunior-gr.ch

Auskunftsperson:

Denise Rudin, Abteilungsleiterin Fachstelle Gesundheitsförderung, Gesundheitsamt, Tel. +41 81 257 64 02 (erreichbar von 8.00 bis 12.00 Uhr), E‑Mail Denise.Rudin@san.gr.ch


zuständig: Gesundheitsamt

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