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Am 22. Juli 2023 erbrachte ein Jäger auf Gemeindegebiet von Zernez den ersten sicheren Nachweis einer Luchsreproduktion im Engadin seit seiner hiesigen Ausrottung vor fast genau 150 Jahren.

Ein Bildnachweis mit Seltenheitswert gelang einem Jäger am 22. Juli 2023 am späteren Abend während der Wildbeobachtung auf Gebiet der Gemeinde Zernez. Durch das Fernrohr konnte dieser ein Luchsweibchen in Begleitung von zwei diesjährigen Jungluchsen beobachten und fotografieren. Es handelt sich dabei um den ersten sicheren Nachweis von Luchswelpen im Engadin seit seiner Ausrottung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Bereits im Vorjahr wurde von Jägern eine Sichtbeobachtung von Jungluchsen gemeldet, die jedoch mangels Belegen nicht bestätigt werden konnte. Der Luchs wurde im Unterengadin um das Jahr 1872 ausgerottet. Seit mindestens drei Jahren lebt ein Kuder (Männchen) B760 dauerhaft im Gebiet um Zernez. Die Identifikation des Weibchens mit Jungtieren steht noch aus.

Wolfsnachwuchs auch im Beveringebiet
In sechs der insgesamt elf Wolfsrudel innerhalb der Kantonsgrenzen wurden bis Ende Juli gesamthaft 20 Welpen bestätigt. Bemerkenswert sind dabei besonders die Entwicklungen in den Rudeln Beverin und Moesola, in denen zwischen Oktober und November 2022 jeweils der Leitrüde erlegt wurde. In beiden Rudeln konnten nur wenige Monate nach dem Ausfall eines Leitrüden wieder Welpen festgestellt werden. Dies verdeutlicht einmal mehr die derzeit hohe Dynamik im Wolfsbestand.

Zum Schutz vor Störungen werden Nachweise der noch wenig mobilen Welpen nicht auf der öffentlichen Karte der Grossraubtiernachweise auf der Webseite des Amts für Jagd und Fischerei dargestellt.

Fotobeilage:

Luchsweibchen mit ihren Jungluchsen

Luchsweibchen mit ihren Jungluchsen

Auskunftsperson:

Arno Puorger, Akademischer Mitarbeiter Grossraubtiere, Amt für Jagd und Fischerei, Tel. +41 81 257 87 67 (erreichbar von 9.00 bis 11.00 Uhr), E‑Mail Arno.Puorger@ajf.gr.ch

 

zuständig: Amt für Jagd und Fischerei

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