Ein nachhaltiger Neubau aus Holz soll das in die Jahre gekommene Schul- und Unterkunftsgebäude im Meiersboda ersetzen. Damit können für den Zivilschutz und seine Partnerorganisationen flexibel nutzbare Infrastrukturen für eine effiziente Ausbildung geschaffen werden. Die Regierung hat die entsprechende Baubotschaft zuhanden des Grossen Rats verabschiedet. Die Kosten für das Ausbildungsgebäude belaufen sich auf 18,95 Millionen Franken.
Das Ausbildungszentrum des Zivilschutzes im Meiersboda befindet sich am Stadtrand von Chur, auf Gebiet der Gemeinde Churwalden. Das rund 50-jährige Schul- und Unterkunftsgebäude weist einen sehr schlechten baulichen Zustand auf, die gesamte Haustechnik ist veraltet und es hat sicherheitstechnische Mängel. Gemäss diverser Abklärungen und vertiefter Nachhaltigkeitsberechnungen erweist sich im konkreten Fall ein Ersatzneubau gegenüber einer umfassenden Instandsetzung der Liegenschaft als deutlich vorteilhafter. Die Regierung hat deshalb im September 2022 beschlossen, für den Bau eines neuen Ausbildungszentrums einen öffentlichen Projektwettbewerb durchzuführen. Aus dem Konkurrenzverfahren ging der Projektvorschlag «ZicZAC» (vgl. Medienmitteilung vom 8. Juni 2023) eines vornehmlich einheimischen Planungsteams als Sieger hervor.
Modernes Ausbildungszentrum zur Sicherstellung der Einsatzbereitschaft
Die Bewältigung multipler und komplexer Ereignisse stellen den Zivilschutz und die weiteren Partnerorganisationen im Verbundsystem Bevölkerungsschutz (Polizei, Feuerwehr, Gesundheitswesen, technische Betriebe) bereits heute vor sehr grosse Herausforderungen. Bevölkerungsschutzrelevante Ereignisse aufgrund veränderter klimatischen Bedingungen, aber auch infolge technischer und gesellschaftlicher Veränderungen dürften häufiger sowie in stärkerer Intensität auftreten. Damit die Einsatzbereitschaft und Durchhaltefähigkeit sichergestellt werden kann, ist für die Ausbildung und den Einsatz im Ereignisfall eine moderne und bedarfsgerechte Infrastruktur erforderlich.
Mit dem Ersatzneubau werden die Voraussetzungen für einen effizienten Ausbildungs- und Verwaltungsbetrieb geschaffen, wobei das Ausbildungszentrum Meiersboda in Notlagen und Katastrophen auch als Einsatz- und Führungsstandort für den Kantonalen Führungsstab dienen kann. Die neue Infrastruktur bietet somit sowohl dem Zivilschutz als auch den Partnerorganisationen und nicht zuletzt dem Kantonalen Führungsstab in besonderen und ausserordentlichen Lagen optimale Bedingungen, ihren Leistungsauftrag zu erfüllen. Im Ereignisfall muss der Zivilschutz Graubünden mit seinen zurzeit 2400 aktiven Angehörigen über eine längere Zeitdauer die übertragenen Aufgaben bewältigen können, indem das Ausbildungszentrum auch als Logistikbasis und Kommandozentrale dient.
Zukunftsorientierte Infrastruktur
Das Neubauprojekt sieht einen kompakten, dreigeschossigen Baukörper vor, welcher sich als einfacher Solitärbau in Holzbauweise harmonisch in die natürliche Umgebung einfügt. Dieser überzeugt vor allem durch seine klare Grundstruktur und den Einsatz natürlicher Baumaterialien. Im Inneren ist die ganze Organisationsstruktur um ein zentrales, sich nach oben in der Diagonale versetztes Atrium organisiert und besticht durch viel Tageslicht und eine hohe Übersichtlichkeit. Das Gesamtkonzept beruht auf der Anwendung bewährter Grundsätze des nachhaltigen Bauens: kompaktes Volumen, hochwertige Tragstruktur mit einfachen Konstruktionsprinzipien und ein einfaches Low-Tech-Haustechnikkonzept. Das neue Gebäude wird im Minergie-P-Eco® Standard erstellt und zertifiziert. Auf dem Dach sind die Photovoltaik-Elemente maximal ausgelegt und haben eine Leistung von 100 Kilowatt Peak. Die Investitionskosten für den geplanten Neubau belaufen sich auf 18,95 Millionen Franken.
Erforderliche Zustimmung durch Grossen Rat und Stimmbevölkerung
Der Grosse Rat wird die Baubotschaft in der Aprilsession 2024 beraten. Bei einer Zustimmung durch das Parlament wird der Bündner Stimmbevölkerung das Bauprojekt und der Verpflichtungskredit im September 2024 zur Genehmigung unterbreitet. Die Ausführungsplanung ist ab Herbst 2024 und der Baubeginn im Frühling 2025 vorgesehen. Die Inbetriebnahme des neuen Ausbildungszentrums kann im Sommer 2027 erfolgen.
Visualisierung:
© atelier tsu / bersa / Tao Architects Office, Chur
Beilage:
Botschaft
Auskunftsperson:
Regierungsrätin Dr. Carmelia Maissen, Vorsteherin Departement für Infrastruktur, Energie und Mobilität, Tel. +41 81 257 36 01 (erreichbar von 09.00 bis 10.00 Uhr), E‑Mail Carmelia.Maissen@diem.gr.ch
zuständig: Regierung