Das elektronische Baubewilligungsverfahren für Graubünden ist gestartet. Seit Anfang April läuft die Anbindung der ersten Gemeinden an die digitale Plattform «eBau». Bis im Herbst 2024 werden alle Bündner Gemeinden, welche die Plattform nutzen möchten, das Baubewilligungsverfahren digital abwickeln können. Das Einreichen und Bearbeiten von Baugesuchen wird für Gesuchstellende wie auch für die Behörden vereinfacht.
Bereits im Herbst 2023 startete ein Pilotbetrieb mit acht Gemeinden. Die Baubewilligungsplattform wurde in den Gemeinden Bergün Filisur, Bonaduz, Breil/Brigels, Domleschg, Felsberg, Pontresina, Samedan und Tujetsch getestet und optimiert. Jetzt wird das elektronische Baubewilligungsverfahren (eBBV) kantonsweit in drei Etappen eingeführt: im April, Juni und September 2024 werden jeweils rund 20 bis 30 Gemeinden aufgeschaltet.
Einfacher und schneller dank «eBau»
Auf der Web-Plattform https://ebau.gr.ch werden Gesuchstellende Schritt für Schritt durch den Erfassungsprozess für ein Baugesuch geführt. So werden zum Beispiel die Grundlagendaten zum Grundstück automatisch mittels Informationen des Geoinformationssystems (GIS) eingefügt. Die Pläne können als PDF hochgeladen werden.
Alle Unterlagen stehen digital zur Verfügung und werden digital weitergeleitet – oder genauer gesagt – über die Plattform zugänglich gemacht. Auch für die kommunalen und kantonalen Behörden ist das eine deutliche Verbesserung im Baubewilligungsverfahren. Die Beurteilung kann somit nicht nur schneller, sondern auch effizienter vorgenommen werden.
Die Nutzung der eBau-Plattform ist für Gesuchstellende kostenlos. Auch die Gemeinden profitieren: Der Betrieb der Plattform wird bis 2029 durch den Kanton finanziert. Wer auf technische Probleme stösst, erhält über eine Hotline rund um die Uhr Unterstützung.
Zentrales Element der Strategie digitale Verwaltung
Für den Kanton Graubünden ist der Start des elektronischen Baubewilligungsverfahrens ein wichtiger Meilenstein. Das Projekt ist Bestandteil der «Strategie digitale Verwaltung Kanton Graubünden 2024-2028», deren Ziel es ist, effizientere und benutzerfreundlichere Lösungen für die Bevölkerung, die Unternehmen und die Mitarbeitenden der kommunalen sowie kantonalen Verwaltung zu schaffen.
Die Planung und Entwicklung der eBau-Plattform – in welche Gemeinden, Architekturbüros und kantonale Fachstellen miteinbezogen wurden – haben rund drei Jahre beansprucht. In diesen drei Jahren wurden Bedürfnisse der Anspruchsgruppen abgeholt, Anzahl und Inhalt der Formulare (auch für Zusatzbewilligungen) überprüft und reduziert, Pflichtenhefte formuliert, die öffentliche Ausschreibung gemacht, das anbietende Unternehmen ausgewählt und schliesslich die Plattform entwickelt. Die Entwicklung der Plattform selbst dauerte ein Jahr.
Die nun verfügbare Plattform hat bereits viel positive Resonanz bei Pilotgemeinden und deren ersten Gesuchstellenden gefunden. Auch nach der Inbetriebnahme wird die eBau-Plattform kontinuierlich verbessert, um den Anforderungen des digitalen Zeitalters gerecht zu bleiben. Diverse zusätzliche Funktionen sind bereits in der Entwicklung, um die Prozessunterstützung zu optimieren. Dafür pflegt der Kanton Graubünden einen engen Austausch mit anderen Kantonen, was die Entwicklungskosten senkt und die Erfahrungen leicht verfügbar macht.
Links:
- Detaillierte Informationen zur Einführung und Nutzung der eBau-Plattform erhalten Gesuchstellende direkt bei ihrer Gemeinde sowie auf www.ebbv.gr.ch
- Welche Gemeinde bei eBau dabei ist und wann die Anbindung geplant ist, zeigt eine Übersicht auf ebau.gr.ch
Auskunftsperson:
Richard Atzmüller, Leiter Amt für Raumentwicklung, Tel. +41 81 257 23 21 (erreichbar von 13.30 bis 15.00 Uhr), E‑Mail Richard.Atzmüller@are.gr.ch
zuständig: Amt für Raumentwicklung