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In den letzten Monaten hat sich die Bündner Konjunktur weiter abgeschwächt, jedoch verliert die Abwärtsdynamik vor allem in der Industrie allmählich an Tempo. Die Erwartungen der Unternehmen für die nächsten Monate bleiben bescheiden. Dies zeigen Ergebnisse aus dem jüngsten Konjunkturmonitor für Graubünden

2009 war für die Bündner Industrie bis anhin ein regelrechtes annus horribilis. Die nominalen Exporte brachen im ersten Halbjahr um satte 46.25% ein, auch die Importe bildeten sich um fast 39 % zurück; der im Vergleich zur Schweiz überdurchschnittlich starke Rückgang hat so die beachtlichen Steigerungen der letzten paar Jahre gleich wieder ''gefressen".
Gemäss den KOF-Konjunkturumfragen scheint sich die Situation in der Bündner Industrie nun aber langsam zu beruhigen; Bestellungseingänge und Auftragsbestände sind zuletzt nur noch leicht zurückgegangen. Auf weiterhin tiefem Niveau befindet sich dagegen die Produktion. Für das nächste halbe Jahr rechnen die Bündner Industriebetriebe mehrheitlich mit einer Stabilisierung oder einer weiteren, geringfügigen Verschlechterung der Geschäftslage; die Produktion dürfte langsam wieder hochgefahren werden. Der untere konjunkturelle Wendepunkt sollte insgesamt bald erreicht sein, obschon die Aufträge aus dem Ausland weiterhin sehr rar sind.

Für die Bündner Baubranche war 2009 bis anhin kein schlechtes Jahr. Auch im zweiten Quartal waren die Baumeister zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage, die Bautätigkeit fiel insgesamt nur geringfügig schwächer aus als im hervorragenden Baujahr 2008. Währenddem im laufenden Sommer genügend Arbeit vorhanden ist, mehren sich mit Ausblick auf den Herbst allmählich die Stimmen, die einen Rückgang der Nachfrage erwarten lassen. Seit geraumer Zeit wird in der Baubranche ein leichter Druck auf die Verkaufspreise registriert.

Die Bündner Hotellerie verzeichnete im ersten Halbjahr 2009 7.5% weniger Logiernächte als im hervorragenden 2008; für die ganze Sommersaison wird mit einem Rückgang in der gleichen Grössenordnung gerechnet. Die überwiegende Mehrheit der im Rahmen der KOF-Konjunkturtests befragten Hoteliers bezeichnet gegenwärtig die eigene Geschäftslage noch als befriedigend, für das nächste halbe Jahr wird auch angesichts eines tieferen Reservierungsstandes zum Stichtag aber mit einer Verschlechterung gerechnet. Ebenfalls unter der angespannten Konsumstimmung leiden die Restaurants; 30% der hier befragten Betriebe erzielten im zweiten Quartal klar geringere Erträge, die Aussichten für das zweite Halbjahr sind auch bei den Gastronomen von Skepsis geprägt.

Die Bündner Detaillisten spüren die Rezession vor allem in Form von tieferen Kundenfrequenzen, die Umsätze gingen im Frühsommer aber nur geringfügig zurück. Für die zweite Jahreshälfte werden keine allzu grossen Änderungen erwartet.

Wie kürzlich bekannt wurde, ist die Situation auf dem Bündner Arbeitsmarkt auch saisonal bedingt weiterhin relativ stabil. Ende Juli wurden 1'553 Arbeitslose in Graubünden registriert, was einer Quote von 1.5% entspricht (CH: 3.7%).

Der aktuelle Bündner Konjunkturmonitor mit ausführlicheren Informationen steht für Sie auf der Homepage des Amtes für Wirtschaft und Tourismus zum Download bereit: www.awt.gr.ch (Aktuelles).

Auskunftsperson:
Patrick Casanova, Amt für Wirtschaft und Tourismus, Tel. 081 257 23 74

Gremium: Amt für Wirtschaft und Tourismus
Quelle: dt Amt für Wirtschaft und Tourismus
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