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Interkulturelles Übersetzen verbessert die Kommunikation zwischen Fremdsprachigen und Fachpersonen in Schulen, Spitälern und bei Behörden. Ab 2012 bietet der Übersetzungsdienst VERDI diese Dienstleistung neu kantonsübergreifend an. Am UNO-Tag der Migrantinnen und Migranten möchte die kantonale Fachstelle Integration darauf hinweisen, dass es nebst der Selbstverantwortung der Zugezogenen, die Sprache zu erlernen, auch bedarfsgerechte Angebote wie den Übersetzungsdienst braucht.

Heute lernen rund 1000 Personen in vom Kanton Graubünden subventionierten Kursen eine der drei Kantonssprachen. Der Wille, die Sprache zu erlernen und damit Austausch und Verständigung sicherzustellen, ist bei einer Mehrheit der Ausländerinnen und Ausländer vorhanden. Was aber tun, wenn ein schwieriges Elterngespräch kurz nach dem Zuzug in die Schweiz ansteht? Was tun, wenn sich eine Person einer Operation unterziehen muss, dem komplexen Vorbereitungsgespräch aber nicht folgen kann? Die Zuwanderung hat in den vergangenen Jahren auch im Kanton Graubünden die Gesellschaft verändert. Mit dieser neuen Situation gilt es umzugehen: im Alltag, in der Schule, im Spital oder bei der Arbeitsvermittlungsstelle.
Damit dies besser gelingt, löst ab 1. Januar 2012 der Übersetzungsdienst VERDI die bisherige Dolmetschvermittlungsstelle Caritas Graubünden ab. VERDI vermittelt im Auftrag der Kantone Graubünden, St. Gallen, Thurgau und Appenzell Ausserrhoden die Dienste der interkulturellen Übersetzerinnen und Übersetzer kantonsübergreifend. Aus der Zusammenarbeit ergeben sich mehrere Vorteile: So kann ein für die Kunden finanzierbares Übersetzungsangebot sichergestellt, die Erreichbarkeit für Kundinnen und Kunden verbessert und die interkulturelle Übersetzung neu in über 70 Sprachen angeboten werden.

In zwei Welten zuhause
Von der Dienstleistung VERDIs profitieren in erster Linie staatliche Stellen und Einrichtungen aus den Bereichen Gesundheit, Bildung und Soziales. Aber auch andere Institutionen und Private können bei Bedarf auf die von VERDI vermittelten Fachpersonen zurückgreifen.
Beim interkulturellen Übersetzen werden ausgebildete Personen eingesetzt, die für diese spezifische Aufgabe geschult sind. Interkulturelle Übersetzerinnen und Übersetzer sind Brückenbauer, die das System des Herkunftslandes kennen und dasjenige der Schweiz verstehen. Dies erlaubt es ihnen, neben der Sprache auch die Funktionsweisen und Regeln einer Schule, einer Gemeinde oder eines Spitals verständlich zu machen und kulturspezifische Missverständnisse zu klären.

Integration erfordert Verständigung
Der UNO-Tag der Migrantinnen und Migranten vom 18. Dezember hat zum Ziel, auf die besondere Situation dieser Bevölkerungsgruppe aufmerksam zu machen. Für eine erfolgreiche Integration braucht es die Anstrengungen der Zugewanderten ebenso wie jene der einheimischen Bevölkerung und der hiesigen Institutionen. Der Bund erwartet von den Kantonen, dass Ausländerinnen und Ausländer sowie Mitarbeitende von Regelstrukturen bei komplexen Gesprächen über ein qualitativ hochwertiges Vermittlungsangebot im Bereich des interkulturellen Übersetzens verfügen. Mit dem interkantonalen Zusammenschluss und der Professionalität von VERDI erfüllen die Kantone Graubünden, St. Gallen, Thurgau und Appenzell Ausserrhoden diese Forderung.
Weitere Informationen im Internet unter www.integration.gr.ch oder www.verdi-ost.ch.


Auskunftsperson:
Patricia Ganter, kantonale Integrationsdelegierte, Tel. 081 257 36 81


Gremium: Amt für Polizeiwesen und Zivilrecht Graubünden, Fachstelle Integration
Quelle: dt Amt für Polizeiwesen und Zivilrecht Graubünden, Fachstelle Integration
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