Die 20. Ausgabe der Europäischen Tage des Denkmals findet am 7. und 8. September 2013 statt und ist dem Thema "Feuer Licht Energie" gewidmet. In Graubünden wird der Anlass in der Val Lumnezia durchgeführt. Die Denkmalpflege, der Archäologische Dienst Graubünden sowie der Bündner Heimatschutz präsentieren den Besucherinnen und Besuchern ein reichhaltiges Programm.
Feuer erweist sich, seit der Mensch es sich nutzbar machte, als Element mit zwei Gesichtern. Konnte man es einerseits gezielt einsetzen, zeigte es einem stets die Grenzen der Beherrschung der Natur auf. In Graubünden haben sich zahlreiche verheerende Dorfbrände in die kollektive Erinnerung der Menschen eingebrannt. Vor allem aber ist die Kontrolle des Feuers einer der grossen entwicklungsgeschichtlichen Schritte des Menschen. Sie erst macht viele zivilisatorische Errungenschaften möglich: etwa die Herstellung von Keramik oder die Gewinnung und Verarbeitung von Metallen. In der neuzeitlichen Entwicklung, von ausgefeilten Heizsystemen über den Küchenherd bis zur Beleuchtung der menschlichen Lebensräume, bleiben Feuer und Licht bestimmende Elemente in der kulturellen Geschichte des Menschen. Neue Herausforderungen bietet die aktuelle Auseinandersetzung mit Energiefragen.
Die Denkmaltage werden am Samstag, 7. September 2013, um 10.30 Uhr auf dem Schulhausplatz in Lumbrein offiziell eröffnet. Zur Eröffnung sprechen: Regierungsrat Martin Jäger, Vorsteher des Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartements, Duri Blumenthal, Gemeindepräsident Val Lumnezia, Thomas Reitmaier, Kantonsarchäologe, Ludmila Seifert, Geschäftsleiterin Bündner Heimatschutz, sowie Giovanni F. Menghini, Kantonaler Denkmalpfleger. Anschliessend werden bis 16.30 Uhr diverse Führungen in und um Lumbrein angeboten. Der Abendanlass beginnt um 17.00 Uhr mit einem Referat von Jürg Simonett, Rätisches Museum Chur, zum Thema: "Kraftwerkbau und Elektrifizierung in Graubünden". Darauf folgt, als Schweizer Premiere, die Vorführung des Films "Le thé ou l’électricité" von Jérôme Le Maire (Belgien / Frankreich / Marokko) aus dem Jahre 2011. Zum Schluss unterhält sich Marianne Fischbacher, Museum Regiunal Surselva, mit Zeugen der Elektrifizierung im Lugnez.
Der Anlass findet seine Fortführung am Sonntag, 8. September 2013, in Vrin von 10.00 bis 16.00 Uhr. Am selben Tag wird auch eine geführte Wanderung zum potentiellen Windparkgebiet rund um den Um Su ob Lumbrein angeboten.
Das detaillierte Programm ist im Internet unter
www.denkmalpflege.gr.ch,
www.heimatschutz-gr.ch und
www.hereinspaziert.ch abrufbar.
Für ein breites Publikum
Seit der ersten Ausgabe im Jahr 1994 haben sich die Europäischen Tage des Denkmals zur grössten Veranstaltung im Bereich Denkmalpflege entwickelt. Ziel der Veranstaltung ist es, ein breites Publikum für die Kulturgütererhaltung zu sensibilisieren. Organisiert werden die Besichtigungen vorab von den eidgenössischen, kantonalen und städtischen Fachstellen für Denkmalpflege und Archäologie. Sie wählen jedes Jahr die Objekte aus, knüpfen Kontakte zu den Eigentümern und organisieren die Führungen und Veranstaltungen vor Ort.
Die Nationale Informationsstelle für Kulturgüter-Erhaltung (NIKE) ist für die landesweite Koordination der rund 200 Anlässe, für die nationale Medien- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Publikation des Programms in Form einer Broschüre und im Internet zuständig. Der Europäische Tag des Denkmals ist ein kulturelles Engagement des Europarates und wird offiziell von diesem lanciert. Unterstützt wird die Initiative auch durch die Europäische Union. Der Denkmaltag findet in 48 europäischen Ländern statt.
Auskunftsperson:
Marlene Fasciati, Denkmalpflege Graubünden / Amt für Kultur, Tel. 081 257 27 89, E-Mail
marlene.fasciati@dpg.gr.ch
Gremium: Amt für Kultur
Quelle: dt Amt für Kultur