Die Produktion von Solarstrom birgt in Graubünden ein noch grosses Wachstumspotential, wie Studien zeigen. Eine neue Web-Anwendung des Kantons Graubünden ist bei der Suche nach dem richtigen Standort für die Produktion von Solarstrom behilflich.
Ein Ziel der kantonalen Energiepolitik ist es, die Stromproduktion aus neuen erneuerbaren Energien zu erhöhen. Dazu zählt auch die Produktion von Solarstrom mit Photovoltaikanlagen. Um aufzuzeigen, welche Flächen sich besonders für die Produktion von Solarstrom eignen, hat der Kanton eine Webanwendung entwickelt. Das Programm ist für Privatpersonen, Unternehmen sowie auch für Anlagenbauer konzipiert.
In der Webanwendung kann ein einzelner Punkt des Kantonsgebietes angeklickt werden, während in einem separaten Fenster Neigung und Exposition des Daches bzw. des Photovoltaik-Moduls eingegeben werden können. Als Ergebnis erhält man die Angaben bezüglich der zu erwartenden Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter. Wer eine Anlage plant, kann so den Ertrag abschätzen, den er damit generieren kann. Als Datengrundlage dienen speziell für das Berggebiet aufbereitete Satellitendaten. So wurde der Schattenwurf durch Berge und der Effekt der Bewölkung berücksichtigt, um möglichst realistische Strahlungsdaten zu erhalten.
Webanwendung:
Amt für Raumentwicklung
Potenzialabschätzung Solarstrom in Graubünden
Dass Solarstrom in Graubünden über ein grosses Wachstumspotential verfügt, zeigt eine Interreg-Studie. Darin wurde untersucht, wie viel Solarstrom langfristig produziert werden könnte, wenn auf den meisten Dächern Graubündens Photovoltaikanlagen installiert würden. Dabei wurden nur Gebäude innerhalb der Bauzonen berücksichtigt, wobei Ortskerne mit historischer Bausubstanz nicht einbezogen wurden. Die so berechnete Energiemenge beträgt rund 1150 Gigawattstunden pro Jahr. Dies entspricht gut der Hälfte des gesamten Stromverbrauchs im Kanton Graubünden. Das geschätzte Potenzial ist mindestens fünfmal grösser als das vom Kanton Graubünden bis zum Jahr 2035 angestrebte Energieziel.
Auch ausserhalb der Bauzonen gibt es vielfältige Möglichkeiten zur Stromerzeugung. Dies entlang bereits bestehender Infrastrukturen, wie etwa bei Lärmschutzwänden, Bergbahnen, Skiliften oder Stauseen. Eine Photovoltaik-Nutzung in der freien Landschaft oder auf historisch wertvollen Gebäuden drängt sich angesichts der übrigen vorhandenen Potenziale nicht auf.
Beispiel
einer Photovoltaikanlage
Weitere Informationen:
Amt für Raumentwicklung
Auskunftspersonen:
Erich Büsser, Leiter Amt für Energie und Verkehr, Tel. 081 257 36 21, E-Mail
Erich.Buesser@aev.gr.ch
Richard Atzmüller, Leiter Amt für Raumentwicklung, Tel. 081 257 23 21, E-Mail
Richard.Atzmüller@are.gr.ch
Gremium: Amt für Energie und Verkehr / Amt für Raumentwicklung
Quelle: dt Amt für Energie und Verkehr / Amt für Raumentwicklung